28. Juni 2022 | 23:15 Uhr

Hans-Peter Hutter © Johannes Kernmayer

Umwelt-Mediziner Hans-Peter Hutter

Experte: "Ich rate ab 35 Grad zu einer Siesta"

Umwelt-Mediziner Hans-Peter Hutter im ÖSTERREICH-Interview über das Risiko von extremer Hitze.

ÖSTERREICH: Wie gefährlich sind Temperaturen um die 35 Grad?

Hans-Peter Hutter: Je höher die Luftfeuchtigkeit, desto problematischer ist es. Wenn es sehr schwül ist, dann läuft unser Schwitz-Vorgang – also unser Kühlmechanismus – nur eingeschränkt.

ÖSTERREICH: Was geschieht dabei im Extremfall?

Hutter: Einerseits kann es zu einem Hitzekollaps kommen: Der Blutdruck sackt ab, da wird einem schwarz vor Augen, man fällt um. Das kann jedem passieren. Viel schlimmer ist ein Hitzschlag, das ist ein Notfall: Die Körperkerntemperatur erreicht knapp 40 Grad. In dem Moment bekommt man eine trockene heiße Haut, man wird blass. Ab einer gewissen Temperatur kann es tödlich enden.

ÖSTERREICH: Sollte man Arbeitstätigen hitzefrei geben?

Hutter: Es wird generell immer heißer – bis zum Ende des Jahrhunderts nehmen die Hitzetage um das Zehnfache zu – da muss man sich in der Arbeitsorganisation etwas überlegen. Ab 35 Grad ist das Risiko für akute, gravierende Hitzefolgen – wie zum Beispiel Hitzschlag – deutlich erhöht.

Daraus folgt, dass es hier zu längeren Pausen, wie etwa einer Siesta (Anm. Mittagsschlaf), kommen muss. Ich rate ab 35 Grad zur Siesta. Und schon davor – also bevor die 35 Grad erreicht sind – muss man Pausen enger takten.

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Trüb, im S auch Regen, -1/6°

Ein Tief in Südwesteuropa sorgt zur Wochenmitte für dichte Wolken in Österreich. Vor allem an der Alpensüdseite ist auch mit etwas Regen zu rechnen. Die Schneefallgrenze liegt um 2000m Seehöhe. An der Alpennordseite ist es meist trocken, hier kann es aber immer wieder aus der Nebeldecke leicht nieseln. Dabei besteht örtlich auch die Gefahr von Glätte! Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost bis Südwest. Tageshöchsttemperaturen 1 bis 10 Grad, mit den höchsten Werten in Westen und im Bergland. Heute Nacht: Die dichten Wolken ziehen in der Nacht auf Donnerstag allmählich in Richtung Norden ab. Damit lässt auch der lokale Regen oder Nieseln nach. In vielen Landesteilen lockert es damit auf, in den Niederungen und im Süden bleibt es bis zum Morgen trüb durch Nebel und Hochnebel. Der Wind weht nur schwach. Tiefsttemperaturen minus 2 bis plus 3 Grad.
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