30. Oktober 2018 | 23:04 Uhr
Venedig säuft ab
Europa-Wetter außer Kontrolle
Mindestens zehn Menschen kamen seit Montag in Italien durch die Unwetter ums Leben.
Sturm, sintflutartiger Regen, plötzlicher Wintereinbruch mit massivem Schneefall: Das Wetter spielt in ganz Europa verrückt. Vor allem in Italien ist Land unter; viele Schulen blieben geschlossen. An der Küste gab es bis zu zehn Meter hohe Wellen. In Venedig stand der Markusplatz unter Wasser – Kellner servierten Pizzas in Gummistiefel.
Mindestens zehn Menschen kamen in Italien seit Montag durch die Unwetter ums Leben. Eine 88-Jährige wurde durch ein herabfallendes Fassadenteil erschlagen. Südlich von Rom und Neapel wurden vier Menschen durch umstürzende Bäume getötet. In Südtirol wurde ein Feuerwehrmann im Einsatz von einem Baum getroffen – er starb.
Berlusconi-Jacht kaputt
An der ligurischen Küste tobten die stärksten Stürme seit 50 Jahren. In Rapallo wurde u. a. die Luxusjacht von Silvio Berlusconi beschädigt.
Nach Schneefällen kam es in Zentralfrankreich zum Verkehrskollaps. 1.000 Menschen mussten die Nacht in Notunterkünften verbringen.
Österreich: Millionen-Schaden nach Unwettern
Nach dem schweren Unwetter, das in der Nacht auf Dienstag über Österreich zog, war vor allem in Kärnten die Lage dramatisch: Dämme drohten zu brechen, ganze Orte mussten evakuiert werden, zehntausende Haushalte waren am Dienstag ohne Strom, das Lesachtal war von der Außenwelt abgeschnitten. In der Nacht auf Dienstag erreichte der Regen das Maximum, es fielen 700 l/m2. In Rattendorf (Gem. Hermagor) wurde Zivilschutzalarm ausgelöst, weil ein Damm gebrochen war. Schäden in Millionenhöhe.
© Feuerwehr Lesachtal
© Feuerwehr Lesachtal
© Feuerwehr Lesachtal
Semmering
Die Bahnstrecke über den Semmering war gesperrt, nachdem ein Railjet mit einem umgestürzten Baum kollidiert war.
Salzburg
Bei dem Föhnsturm am Dienstag hat eine einzige starke Windböe für Zerstörung auf der Festung Hohensalzburg gesorgt. „Der Schaden beträgt mehrere hunderttausend Euro“, sagte Burgverwalter Bernhard Heil. Nun gelte es, die Gebäude wetterfest zu machen.
© APA/LAND SALZBURG/BIRGIT MEIXNER
© APA/LAND SALZBURG/BIRGIT MEIXNER