26. Juni 2019 | 20:47 Uhr

Fiaker Hitze © APA/HERBERT NEUBAUER

37,7 Grad am Stephansplatz

Erstmals Hitzefrei für Wiens Fiaker

Um 14.50 Uhr verließen die Fiaker die Standplätze am Stephansplatz.

Am bisher heißesten Tag des Jahres mussten die Fiaker-Pferde stundenlang in der Gluthitze stehen, bis um etwa 14.50 Uhr die entscheidende 35-Grad-Grenze fiel. Die Fiaker verließen daraufhin, wie es das Gesetz verlangt, die Standplätze und fuhren aus der Innenstadt. Laut den Messungen des VGT (Verein gegen Tierfabriken) lag die tatsächliche Temperatur sowohl am Michaelerplatz als auch am Stephansplatz längst weit höher. Das Thermometer zeigte 37 Grad.

signal-2019-06-26-153841.jpg © VGT

Gesetz

Die geltende 35-Grad-Regelung sei völlig überholt und unsinnig, so die Kritik vieler Tierschutz-Organisationen. Denn die relevante Temperaturmessung findet bei der TU-Messstation im Schatten und nicht in der prallen Sonne in der City statt. „Wien ist absolutes Schlusslicht beim Schutz für Fiaker-Pferde“, so Georg Prinz vom VGT. In Salzburg und Innsbruck fuhren die Fiaker am Mittwoch gar nicht erst aus. Dort gilt jeweils ab 32 Grad hitzefrei. „Wir fordern aber eine 30-Grad-Grenze, ab da wird es wirklich gefährlich für die Tiere“, argumentiert Prinz.

Befragung

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten verlangt indes radikalere Veränderungen: Fiaker sollten nur noch in Grünanlagen unterwegs sein. In einer Befragung mit 210 Personen wollen sie herausgefunden haben, dass neun von zehn Touristen auch ohne Fiaker in die Innenstadt nach Wien kommen würden.