27. April 2017 | 09:55 Uhr
Alarmstufe 3:
Erhebliche Lawinengefahr in Tirol nach Neuschnee
Stufe "3" oberhalb von 2.400 Metern.
Neuschnee hat am Donnerstag in Tirol zu einem Anstieg der Lawinengefahr in höheren Lagen oberhalb von 2.400 Metern geführt. Sie wurde von den Experten des Lawinenwarndienstes verbreitet als erheblich, also mit Stufe "3" der fünfteiligen Skala, eingestuft. Auch der anfangs stärkere Wind habe die Gefahr dort ansteigen lassen.
In tieferen Lagen herrschte geringe Gefahr, die aber während der Abendstunden auf mäßig ansteigen werde, so die Experten. Das Hauptproblem ergebe sich derzeit noch in sehr steilen Hängen, wo sich vergangene Woche oberflächennahe Schwachschichten gebildet haben. Dies ist im Nordsektor zwischen etwa 2.400 und 2.900 Metern sowie in den Expositionen Ost über Süd bis West oberhalb von etwa 3.200 Metern der Fall. Zusätzlich sollte allgemein kammnahes, sehr steiles Gelände in größeren Höhen kritischer beurteilt werden, warnte der Lawinenwarndienst. Insbesondere in schattigen Hängen könne vereinzelt eingelagerter Oberflächenreif zu einer erhöhten Störanfälligkeit führen.
Mit den während des Tages wieder intensiver werdenden Neuschneefällen würden sich ebenso in größeren Höhen neue Triebschneepakete bilden, die mitunter durch geringe Belastung ausgelöst werden können. Spontane Lawinen sollten am Donnerstag noch die Ausnahme bilden und sind auf die besonders neuschneereichen Regionen begrenzt.
Seit Dienstag hat es in Osttirol und in Grenzgebieten entlang des Alpenhauptkammes von den Ötztaler Alpen ostwärts zu regnen bzw. schneien begonnen. Im übrigen Tirol hat der Niederschlag am Mittwoch eingesetzt. Die Regengrenze lag dabei meist zwischen etwa 2.000 und 2.200 Metern. In Summe fielen bisher meist zehn bis 20 Millimeter Regen bzw. in der Höhe zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee.