10. März 2017 | 10:44 Uhr

zuers2.jpg © Webcam Zürs/Arlberg

Situation kritisch

Ein Meter Neuschnee: Lawinen-Alarm im Westen

Lawinengefahr hoch, Lage "kritisch" - Bundesheer in Bereitschaft.

Von wegen Frühling - in den letzten Tagen hat sich der Winter noch einmal zurückgemeldet und neben Dauerregen in tieferen Lagen große Mengen Neuschnee in den Bergen gebracht.

Eine Warmfront ließ die Schneefallgrenze ansteigen, oberhalb von etwa 1.500 Meter gab es in den letzten 48 Stunden aber Neuschneemengen von 50 bis 75 Zentimeter, teilweise sogar 80 Zentimeter in den Salzburger Hohen Tauern und am Hochkönig.

Mit der Kaltfront in der Nacht auf Freitag sind die Temperaturen und die Schneefallgrenze wieder gesunken, teils schneit es wieder bis auf 500 Meter herab, am meisten im Nordstau von den Tauern bis zur Rax. Damit kommen noch einmal bis zu 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee dazu.

Experten warnen: Lawinen-Situation "kritisch"

In Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, der Weststeiermark und Oberösterreich herrscht große Lawinengefahr - Warnstufe 4 von 5, die Situation bleibt auch nach Wetterbesserung angespannt.

Lawinen können bis in tiefe Schichten durchreißen und dadurch größere Ausmaße annehmen. Deshalb seien auch exponierte Verkehrswege gefährdet, teilte der Tiroler Landeswarndienst mit.

Prompt ging am Freitagvormittag eine Lawine auf die sogenannte Sonnenstraße in Ischgl ab:
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Foto: zeitungsfoto.at

Bundesheer einsatzbereit

Die Lawineneinsatzzüge des Bundesheeres in Landeck und St. Johann in Tirol wurden ebenso in Bereitschaft versetzt wie der Heereshubschrauber, teilte das Land in einer Aussendung mit. Auch die Lawinenkommissionen wurden mittels Warn-SMS über die prekäre Lage informiert und werden die Situation sehr genau im Auge behalten. Die Sperre von exponierten Straßen sowie Wanderwegen sei durchaus möglich.

"Trotz Schönwetters am Samstag sollte man sich keinesfalls verleiten lassen, Risiken einzugehen. Selbstauslösungen von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen und auch Nassschneelawinen sind jederzeit möglich", meinte Rudi Mair vom Lawinenwarndienst. Skifahrer sollten auf der Piste bleiben. Auch bei sonstigen Aktivitäten im Gelände ist höchste Vorsicht geboten.