28. Juli 2022 | 09:58 Uhr

ski.jpg © Facebook

Clip ging viral

Dramatisches Tiroler Gletscher-Video ist wahr

Videos von katastrophalen Tiroler Pistenverhältnissen ging viral. Eines stammt nicht von heuer, das zweite allerdings belegt die aktuelle Situation.

Die Schmelze des Hintertuxer Gletschers in Tirol hat in den vergangenen Tagen für Aufregung gesorgt. Videos von Skifahrern in aufgeweichtem Schnee und Bächen entlang der Piste machten in Sozialen Medien die Runde. Eines der viralen Videos sei nicht von heuer, wie die APA bereits berichtete. Ein weiteres Video mit ähnlichen Schneeverhältnissen allerdings schon - wie u.a. ein Vergleich mit aktuellem Bildmaterial zeigt.

 

 

Auf einem Video das mit über 300.000 Views viral ging, sind dramatische Schneeverhältnisse sichtbar. 

Auch Dengg von der Zillertaler Gletscherbahn sagte gegenüber der APA, dass er davon ausgehe, dass das zweite Video wahr sei und von heuer sei. Ein ähnlicher Aufnahmezeitpunkt sei möglich, dass es am selben Tag entstanden ist, glaubt er nicht.

"Dass die Gletscher schmelzen, ist Fakt"

Was beide Videos eint, ist der katastrophale Pistenzustand. Birgit Kantner von der Abteilung Raumplanung und Naturschutz im Österreichischen Alpenverein betonte im APA-Gespräch, dass in der Beurteilung des Gletscherzustandes beachtet werden müsse, dass es heuer extrem hohe Temperaturen, wenig Schneefälle und im Sommer wenig Niederschläge gegeben habe. Trotzdem sei eine starke Tendenz erkennbar: "Dass die Gletscher schmelzen, ist Fakt. Dass sie jedes Jahr noch stärker zurückgehen, ist Fakt. (...) Alle Gletscher sind im Rückgang begriffen." Außergewöhnlich seien die hohen Sommertemperaturen und erschreckend sei, dass das Ausmaß der Gletscherschmelze schon so verheerend ist.

Auch Dengg betonte, dass die Situation im Winter und Frühling die derzeitige Situation außergewöhnlich gemacht habe: "Die Kombination aus wenig Schnee (Niederschlag) während des Winters und des Frühjahrs sowie der ungewöhnlich warmen Temperaturen im April, Mai und Juni hat die derzeitige Situation auf allen Alpengletschern von Frankreich über die Schweiz, Italien bis nach Österreich herbeigeführt."