06. Jänner 2019 | 08:30 Uhr

Schnee Lawine Arlberg © APA/DIETMAR STIPLOVSEK

Lawinengefahr

Diese Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten

Brisant: Immer mehr Menschen sind vom Schnee eingeschlossen.

Besonders prekär war die Lage nach wie vor in der Obersteiermark. Es gab neue Straßensperren, vor allem im am stärksten betroffenen Bezirk Liezen. Die Experten beurteilten die Lawinengefahr in den nördlichen Landesteilen weiterhin mit "groß", also Stufe vier der fünfteiligen Skala.

Laut einem Bericht der Landeswarnzentrale Steiermark wurde etwa die Ennstal Bundesstraße (B320) zwischen Trautenfels und Espang gesperrt. In Wildalpen wurden die Straßen nach Hinterwildalpen und Rothwald gesperrt, ebenso die Hochschwabstraße nach Weichselboden. Hier sind nun rund 100 Personen eingeschneit. In Schladming wurden die Straßen ins Ober- und Untertal gesperrt. Weiters nicht passierbar ist die Straße zwischen Ober- und Unterlaussa in St. Gallen, der Koppenpass zwischen Bad Aussee und Obertraun (Oberösterreich) und im Bezirk Weiz der Pfaffensattel zwischen Semmering und Rettenegg.
 

Straßensperren ins Sölktal 

Die bereits in den vergangenen Tagen verfügten Straßensperren, etwa jene ins Sölktal, blieben weitgehend aufrecht. Mehrere Ortschaften sind somit weiter eingeschneit und nicht über Straßen erreichbar. Die Straße auf die Planneralm wurde am Vormittag vorübergehend geöffnet, um eingeschlossenen Touristen die Abreise zu ermöglichen. Im Laufe des Tages kamen mehrere Straßensperren dazu, so die Straße über den Triebenpass zwischen Trieben und St. Johann am Tauern (Bezirk Murtal), weiters die Verbindungsstraße zwischen Döllach und Ketten nahe Liezen und die Zufahrt nach Zwanzenbichl (Gemeinde Landl).
 
In der Ortschaft St. Johann am Tauern in der Gemeinde Pölstal wurden wegen der großen Lawinengefahr 14 Häuser evakuiert. Die Menschen wurden in der Gemeinde untergebracht. In Hohentauern waren rund 550 Personen eingeschlossen. Insgesamt waren in der Steiermark 1.500 bis 1.700 Personen durch Sperren nur erschwert bis gar nicht erreichbar, ernste Versorgungsengpässe gab es aber zunächst nicht.
 
In den eingeschneiten Gemeindeteilen von Sölk arbeiteten die Feuerwehrleute an der Trinkwasserversorgung, weil die Hauptwasserleitung beschädigt war. Sorge bereitete den Feuerwehren, dass viele Hydranten eingeschneit waren.
 

Pass Gschütt Straße zwischen Salzburg und OÖ gesperrt

Wegen Lawinengefahr infolge extremer Schneefälle ist am Samstagnachmittag (17:30 Uhr) die Pass Gschütt Straße (B166) zwischen Salzburg und Oberösterreich gesperrt worden. Betroffen ist der Abschnitt zwischen Gosau-Mühle und Gosau, teilte die Landespolizeidirektion Oberösterreich in einer Aussendung mit. Die Lawinenkommission Gosau werde am Sonntag um 8.00 Uhr die Lage neu beurteilen.
 
Die B166 verbindet das Innere Salzkammergut rund um den Hallstätter See über den 957 Meter hohen Pass Gschütt mit dem Bundesland Salzburg. Auch die nördliche Zufahrt in die Welterberegion ist am Samstagnachmittag (15:45 Uhr) wegen Lawinengefahr erheblich erschwert worden. Die Salzkammergutstraße (B145) wurde von der Lawinenwarnkommission Ebensee bei Kösslbach für den gesamten Verkehr gesperrt, eine Umleitung sei über das Weißenbachtal eingerichtet worden. Die Bahnstrecke der ÖBB am anderen Traunufer sei von der Sperre nicht betroffen, hieß es.