14. Jänner 2019 | 23:14 Uhr
Video aus dem Schnee-Wahnsinn
David Hasselhoff in Salzburg eingeschneit
Der "Baywatch"-Star gibt diese Woche ein Konzert in Saalbach, allerdings herrscht dort gerade das Schnee-Chaos.
Wie das Landes-Medienzentrum am Montagabend informiert hat, wird das Glemmtal im Pinzgau ab 19.00 Uhr auf der Straße nicht mehr erreichbar sein. Die L111 wird ab der Abzweigung Maishofen aus Sicherheitsgründen gesperrt. Damit ist auch Saalbach-Hinterglemm von der Außenwelt abgeschnitten. Mehr als 41.000 Personen waren ab Montagabend im Bundesland Salzburg "eingeschneit".
Und unter diesen 41.000 ist auch zumindest ein Promi. Denn "Baywatch"-Star David Hasselhoff gastiert derzeit in Saalbach und postete ein Video aus dem Ort. "The Hoff" spaziert im Bademantel mit Mütze durch den Schnee und versucht, zum Whirlpool zu gelangen. Währenddessen promotet er brav sein anstehendes Konzert am Donnerstag in der Walleggalm. "Kommt alle am Donnerstag zu meiner Show", sagt er. Auf halber Strecke gibt er aber auf. "Oh, mein Gott. Ich wollte eigentlich zum Jacuzzi, aber das schaffe ich nicht. Ich erfriere verdammt noch mal!", lacht er. Tja, das ist eben nicht der Strand von Malibu, David.
Zahlreiche Orte in Salzburg abgeschnitten
Am Montag in der Früh waren bereits die Orte Obertauern, Unken, Lofer, St Martin, Weißbach und Rauris mit Fahrzeugen nicht mehr erreichbar. Um 18.00 Uhr kamen wegen weiterer Straßensperren noch die Gemeinden Tweng und Großarl und Hüttschlag im Großarltal dazu. Auch im Krimmler Tauernhaus saßen noch fünf Personen fest. Die Versorgung der Betroffenen, auch die medizinische, sei gesichert, hieß es. Am späten Montagnachmittag waren rund 150 Kunden der Salzburg AG ohne Stromversorgung.
Gegen 17.00 Uhr wurde auch die Tauernautobahn (A10) zwischen der Landesgrenze zu Kärnten und der Anschlussstelle Flachau in beiden Richtungen für voraussichtlich mehrere Stunden gesperrt, weil immer wieder Lastwagen hängen blieben. Auch Bahnstrecken waren wegen der Lawinengefahr nicht passierbar: zwischen Golling-Abtenau und Werfen sowie zwischen Saalfelden und St. Johann in Tirol und zwischen Stainach-Irdning und Bischofshofen.
An dem Kampf gegen die Schneemassen beteiligten sich am Montag auch rund 300 Soldaten des Bundesheeres und 520 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr. Rund 100 Freiwillige Feuerwehrleute des Katastrophenzugs Flachgau unterstützten die Kollegen im Landkreis Traunstein in Bayern vorwiegend beim Abschaufeln von Dächern, auch 21 Salzburger Wasserretter halfen mit.
Drei Tote in Salzburg
Bei den drei Toten, die seit Beginn der Wetterkapriolen ums Leben kamen, handelt es sich um ein Jäger-Pärchen im Alter von 23 und 28 Jahren, das am 5. Jänner in Abtenau mit Schneeschuhen zu einer Wildfütterung unterwegs war und von einer Lawine verschüttet wurde, sowie um einen 47-jährigen Arbeiter, der heute in Faistenau beim Schneeschaufeln mit einer Dachlawine in die Tiefe gerissen wurde.
Glimpflich endete ein Lawinenabgang in der Nacht auf Montag in Obertauern. Die Staublawine hatte sich aus einem Steilhang hinter einem Hotel gelöst und mit ihren Ausläufern die Rückseite des Gebäudes erreicht. Verletzt wurde niemand. Der flache Pistenstreifen zwischen Hang und Haus war schon vor Tagen gesperrt worden. Am frühen Montagnachmittag löste dann laut Polizei ein 32-jähriger tschechischer Snowboarder und Skilehrer in Obertauern beim Tiefschneefahren im freien Gelände eine Lawine aus. Die Ausläufer der Lawine verschütteten die Rückseite eines anderen Hotels bis zu drei Meter hoch. Es gab keine Verletzten. Der 32-Jährige werde nach Abschluss der Ermittlungen wegen des Verdachtes der fahrlässigen Gemeingefährdung angezeigt, schrieb die Polizei in einer Aussendung.