29. Juli 2016 | 10:26 Uhr

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Hintergrund

Darum werden die Unwetter immer heftiger

Gewitter und Starkregen hatten Österreich im Griff - was sind die Gründe dafür?

Reißende Bäche, Überschwemmungen, Murenabgänge, Starkregen und Hagel: Seit Tagen ziehen schwere Unwetter über Österreich und richten große Schäden an. Warum werden die Gewitter heftiger?

Klimawandel

Ein Teil der Erklärung ist der Klimawandel. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat sich die Temperatur im Alpenraum in den letzten 100 Jahren bereits um zwei Grad erhöht (doppelt so viel wie weltweit)! Die Folge: Die Luft ist energiegeladener - das begünstigt heftige lokale Regenereignisse und Gewitter.

Denn: Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Steigen die Temperaturen und bleibt dabei die relative Luftfeuchtigkeit gleich, befindet sich also mehr Wasserdampf in der Luft. Dementsprechend sind größere Niederschlagsmengen zu erwarten.

Auch bei der Entstehung von Gewittern durch Konvektion spielen Temperaturen und relative Feuchte die entscheidende Rolle. Je feuchter und wärmer - also energiereicher - die Luft ist, desto weiter kann sie aufsteigen und desto heftiger werden daraus entstehende Gewitter.

>> Lesen Sie mehr: So entsteht ein Gewitter

Langsame Verlagerung
Der Klimawandel allein greift diesmal als Erklärung allerdings zu kurz. Dass die Unwetter in den letzten Tagen lokal zu extremen Niederschlagsmengen geführt haben, lag nicht an deren Intensität allein. Hauptverwantwortlich war die langsame Verlagerung der Gewitterzellen. Die Unwetter zogen nicht weiter, sondern entluden sich über einem kleinen Bereich. Das lag an kaum vorhandenen Höhenwinden. "Der Wind ist in einer Höhe von drei bis fünf Kilometern sehr schwach. Dadurch bleiben die Gewitterzellen lange an einem Ort stehen und führen zu Problemen", erklärte ZAMG-Meteorologe Stefan Kiesenhofer dem ORF NÖ.

Exakte Prognose schwierig

Die exakte Prognose von heftigen Unwettern ist äußerst schwierig und nur sehr zeitnah möglich. "Das müssen Sie sich vorstellen wie einen Kochtopf, in dem man Wasser erhitzt. Man kann dann ungefähr sagen, wann es kochen wird, Sie können aber nicht jede einzelne Luftblase vorhersagen - da gibt es Grenzen der Vorhersagbarkeit. Darum muss man frühzeitig feststellen, ob eine Wetterlage potenziell gefährlich ist", sagt Klimaforscher Mojib Latif.
 

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Teils hartnäckiger Nebel, sonst Sonne. 1/10°

Einige Nebel- und Hochnebelfelder halten sich auch am Nachmittag weiterhin, vor allem gebietsweise an der Alpennordseite, im Rheintal sowie in den Becken im Süden. Vor allem in der Osthälfte ziehen auch in höheren Schichten ein paar Wolkenfelder durch, im Westen ist es hingegen oft strahlend sonnig. Der Wind weht generell nur schwach. Die Nachmittagstemperaturen liegen, je nach Nebel- und Sonnenscheindauer, meist bei 6 bis 16 Grad. Die höchsten Temperaturen gibt es in höheren Lagen und im Westen. Heute Nacht: In der Nacht bilden sich Nebelfelder bzw. breiten sie sich über den Niederungen wieder aus. Vor allem im Donauraum und nördlich davon sowie im Burgenland und den Kärntner Becken wird der Nebel teils dicht. Abseits der Nebelregionen bleibt der Himmel trotz hoher Wolken nur gering bewölkt. Der Wind weht schwach. Tiefsttemperaturen minus 2 bis plus 5 Grad.
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