04. Dezember 2014 | 15:03 Uhr

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Graue Tristesse

Darum ist es im Herbst immer so nebelig

Keine Chance auf Sonne im Flachland: Warum Wien und Linz die Nebel-Hochburgen sind.

Herbstzeit ist Nebelzeit. Das wissen alle die im oberösterreichischen Zentralraum, im niederösterreichischen Alpenvorland, in Wien oder im Nordburgenland leben. Ein dickes Grau hängt stundenlang, manchmal tagelang über der Landschaft, während es auf den Bergen strahlend sonnig und warm ist: Eine Gemeinheit! Aber warum ist das so?

So entsteht Nebel:
Der Begriff Nebel kommt aus dem Griechischen und bedeutet nichts anders als "Wolke". Von Nebel spricht man bei Sichtweiten unter einem Kilometer und im Prinzip ist Nebel nichts anderes als eine Wolke, die den Boden berührt - und er entsteht nach dem gleichen Rezept wie eine Wolke: Mit der Tageswärme nimmt die Luft Wasser (aus dem Erdboden oder Gewässern) auf. Diese mit Wasserdampf gesättigte Luft kühlt nach Sonnenuntergang ab, kleine Tröpfchen schließen sich zu immer größeren zusammen, bis wir sie schließlich sehen können.

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Warum ist es im Herbst so oft nebelig?
Im Herbst sind die Tage bereits sehr kurz, die Nächte wieder deutlich kälter, der Boden kühlt aus und damit auch die direkt darüber liegende Luft. Tagsüber erwärmt sich zwar die Luft, doch der Boden bleibt kalt. Besonders in klaren Nächten bildet sich dann oft Nebel. Weil kühle Luft nach unten sinkt, sind vor allem Täler, Flussläufe und Seen sehr häufig mit einer Nebeldecke überzogen.

Diashow: So schön kann Nebel sein

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Vom Kahlenberg auf Wien
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Schneeberg in 1026 m
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Vom Schneeberg-Gipfel auf die Nebelfelder
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Nebelmeer über dem südlichen Wiener Becken
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Donauturm und DC Tower ragen aus dem Nebel
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Vom Schneeberg-Gipfel auf die Nebelfelder
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Nebelmeer über dem südlichen Wiener Becken
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Vom Wiener Leopoldsberg über die Donau
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Nebelmeer über dem südlichen Wiener Becken

Was ist dann Hochnebel?
Oft wenn im Herbst ein stabiles Hoch regiert, bleibt es im Flachland nebelig trüb, auf den Bergen oder höher gelegenen Landstrichen scheint aber die Sonne. Hochnebel entsteht wenn bodennahe Luft in der Nacht abkühlt und der Himmel wolkenlos ist. Die Wärme kann dann ungehindert in den Weltraum entweichen. Wichtig ist dabei aber noch die Inversion: Das bedeutet, dass die Luft oben wärmer ist als unten. Hat sich erst einmal Nebel gebildet, bleibt es unter der Nebeldecke also kalt und die Sonne schafft es nicht mehr die Nebelsuppe zu durchbrechen. Die mildere Luft liegt darüber. Oft kommt es dann tagelang zum grau-trüben Nebelwetter. Helfen könnte da nur mehr der Wind, der die Luftschichten durchmischt. Gerade bei Hochdruckwetterlagen fehlt von dem aber jede Spur. Auf den Bergen hingegen ist es sonnig, angenehm warm und es gibt eine tolle Fernsicht.