06. Februar 2014 | 10:14 Uhr
Radikale Mittel:
Bundesheer sprengt Lesachtal frei
Mittels Sprengstoff sollen die Zufahrtswege von den Schneemassen befreit werden.
Das Winterwetter hat in Kärnten auch am Donnerstag weiterhin für teilweise große Probleme gesorgt. Sämtliche Kräfte waren im Dauereinsatz, noch immer gab es zahlreiche Straßensperren, Tausende waren weiter ohne Strom. Das Bundesheer begann am Vormittag im Lesachtal damit, Lawinensprengungen vom Hubschraubern aus vorzubereiten. Die Tauernbahnstrecke soll am Nachmittag freigegeben werden.
1.500 Haushalte ohne Strom
Hunderte Monteure des Energieversorgers Kelag versuchten am Donnerstag, jene 1.500 Haushalte im Lieser- und Drautal, die von der Stromversorgung abgeschnitten waren, wieder ans Netz zu bekommen. Die Asfinag hat ihre Assistenzeinsätze verlängert. Asfinag-Geschäftsführer Josef Fiala erklärte, die Hilfstrupps seien vor allem auf Bundes- und Landesstraßen im Einsatz. Sie arbeiten sich mit sechs Schneefräsen durch den meterhohen Schnee. Die "Hotspots" der Unterstützung lagen im Drau- und Gailtal sowie zwischen Nötsch und Kötschach-Mauthen.
Die Lawinensprengungen des Bundesheeres im Lesachtal waren laut dem Sprecher des Militärkommandos, Arno Kronhofer, mit herkömmlichem Militärsprengstoff geplant. Vom Hubschrauber aus sollten mehrere Ladungen Sprengstoff abgeworfen und mit Verzögerung ausgelöst werden. Zu Mittag wurden noch letzte Vorbereitungen getroffen. Presseoffizier Christoph Hofmeister: "Wenn das Wetter nicht zu stark umschlägt, sollte am frühen Nachmittag gesprengt werden."
An der Tauernbahnstrecke zwischen Mallnitz und Salzburg wurde schon am späten Vormittag gesprengt. "Wir haben bei zwei Flügen fünf Sprengladungen abgeworfen, dabei hat sich ein oberflächliches Schneebrett gelöst und ist im Wald liegen geblieben", erklärte ÖBB-Sprecher Christoph Posch. Das bedeute, dass die Schneedecke ausreichend stabil sei, um die Tauernbahnstrecke nach knapp einer Woche am Nachmittag wieder freigeben zu können. Damit bleibt von den Zugstrecken in Kärnten nur noch die Verbindung Villach-Rosenbach gesperrt. Dort gibt es großflächige Schäden durch Schneebruch, die frühestens in einigen Tagen beseitigt sein werden. Wann auch auf dieser Strecke wieder Züge fahren werden, konnte man bei den ÖBB noch nicht konkret sagen.
© Bundesheer/Arno Kronhofer
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