04. April 2020 | 17:12 Uhr
Bis zu 23 Grad
Kann ein warmer Frühling das Coronavirus stoppen?
Viele haben die Hoffnung, dass die warmen Temperaturen die Ausbreitung des Virus eindämmen. Doch Achtung: Experten geben sich skeptisch.
Schlechte Nachricht für das Einhalten der Ausgangsbeschränkungen: Das Wetter wird in den kommenden Tagen immer besser und auch milder. Während der Samstag im Osten noch von den Resten einer schwachen Kaltfront geprägt ist, erwartet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ab Sonntag strahlenden Sonnenschein. In der kommenden Woche steigen die Temperaturen auf bis zu 23 Grad.
Allerdings könnte dies auch ein kleiner Hoffnungsschimmer sein. Denn einige Experten glauben, dass die warmen Temperaturen das Coronavirus ein wenig eindämmen könnten. "Die Ausbreitung könnte durch das sonnige Wetter und die steigenden Temperaturen etwas gebremst werden. Bei trockener Luft breitet sich das Virus auch nicht so gut aus, bei feuchter Luft lagert es sich eher an Partikeln in der Luft an und wird weitertransportiert“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst „Q.met“ der deutschen "Bild".
Und auch der Virologe Alexander Kekulé gibt sich im Gespräch mit der ARD vorsichtig positiv: „Wenn es warm wird, werden die Coronaviren normalerweise schwächer und die Krankheit schwächt sich damit auch ab. Der Sommer könnte unser bester Verbündeter sein.“
Anlass zu dieser Prognose gibt den Experten das Verhalten der bereits bekannten Coronaviren. Diese wären etwa zwischen Herbst und Mai aktiv gewesen. Bisher gab es nur eine Ausnahme und das war die Schweinegrippe im Jahr 2009. Generell sei die Ansteckungsgefahr im Sommer niedriger als im Winter. Der Grund dafür ist eigentlich logisch. Zum einen hält man sich im Winter öfter mit vielen verschiedenen Menschen in geschlossenen Räumen auf und zum anderen schädigt auch die UV-Strahlung der Sonne die DNA des Virus.
Allerdings muss man vorsichtig sein. Denn nicht alle sind der Meinung, dass die Hitze das Virus auch schwächen wird. Das renommierte Robert Koch Institut in Deutschland betont, dass es noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber gibt. Allerdings würden bei der Ausbreitung viele anderen Faktoren eine Rolle spielen, unter anderem die fehlende Immunität innerhalb der Bevölkerung. Viele warnen davor, dass man dieses Virus beispielsweise mit der Grippe vergleicht. Die Influenza und Covid-19 sind keinesfalls identisch.
Die Wochenvorschau: So wird das Wetter in den nächsten Tagen
Am Sonntag setzt sich mit hohem Luftdruck überall strahlend sonniges Wetter bei meist wolkenlosem Himmel durch. Der Wind weht mäßig, in Ober- und Niederösterreich oft lebhaft aus östlichen Richtungen. Von minus zwei bis plus vier Grad in der Früh steigen die Temperaturen auf elf bis 20 Grad. Dabei kann es im Westen stellenweise auch noch wärmer werden.
Am Montag kann es vereinzelt, vor allem in den Tälern und Becken Südösterreichs, flache Frühnebelfelder geben. Davon abgesehen scheint von früh bis spät die Sonne bei nahezu wolkenlosem Himmel. Unter Hochdruckeinfluss strömt außerdem wärmere Luft ein, was sich auch durch teils lebhaften Wind im Osten und speziell am Alpenostrand bemerkbar macht. Der Wind kommt aus Südost bis Süd und bringt auch an der Alpennordseite leichten Föhn. In der Früh hat es minus ein bis plus sechs Grad, die Tageshöchstwerte erreichen 15 bis 23 Grad.
Am Dienstag zeigen sich im Bergland, vor allem in Westösterreich, nachmittags ein paar harmlose Quellwolken, sonst setzt sich das sonnige und meist wolkenlose Wetter fort. Im Osten weht noch zeitweise mäßiger bis lebhafter Südostwind, sonst ist es eher schwach windig. Von null bis sieben Grad in der Früh klettern die Temperaturen auf bis zu 15 bis 22 Grad.
Am Mittwoch ist weiter Hochdruckeinfluss wetterwirksam. Neuerlich gibt es demnach verbreitet ungestörten Sonnenschein. Über den Bergen zeigen sich im Tagesverlauf ein paar Quellwolken, sie bleiben aber allesamt harmlos. Es überwiegt schwacher Wind. Die Frühtemperaturen liegen bei ein bis sieben Grad, die Tageshöchsttemperaturen bei 16 bis 23 Grad.