12. Juni 2018 | 19:27 Uhr

Zuspitzung befürchtet

Bezirk Neunkirchen ist Katastrophengebiet

Rotes Kreuz: Ortschaften teilweise nicht erreichbar - Zuspitzung in Nachtstunden befürchtet.

Die Bezirkshauptmannschaft hat am frühen Dienstagabend mitgeteilt, dass aufgrund des Unwetters im Bezirk Neunkirchen "eine Katastrophe vorliegt". Diese Einschätzung gelte seit 15.30 Uhr.
 
Das Rote Kreuz stand mit 25 Rettungskräften im Einsatz. In Gloggnitz wurde laut einer Aussendung der Bezirkseinsatzstab eingerichtet. Die personellen Ressourcen würden laufend verstärkt und Rettungswägen aufgrund vielfach schlechter Zufahrtswege auf Bereitschaft gestellt, um im Notfall schnell ausrücken zu können.
 
 
Mehre Orte seien nur über Umwege erreichbar, teilte das Rote Kreuz weiter mit. Ortschaften seien teilweise auch abgeschnitten. Die Lage dürfte sich im Laufe der Nacht weiter zuspitzen, hieß es zudem.
 
Ortschaften sind abgeschnitten:
 

Katastrophenzug am Mittwoch im Bezirk Neunkirchen

Die Feuerwehren in den Unwetter-Einsatzgebieten im Bezirk Neunkirchen haben am späten Dienstagabend ihre Arbeiten aus Sicherheitsgründen vorerst beendet. Mittwochfrüh werden zur Verstärkung der örtlichen Helfer 60 Spezialkräfte eines Katastrophenzuges aus dem Bezirk Wiener Neustadt eintreffen, berichtete Franz Resperger vom Landeskommando.
 
Die mächtigen Gewitter, die über die Bezirke Neunkirchen, Wiener Neustadt, Krems, Zwettl, Gmünd und Waidhofen a.d. Thaya gezogen waren, führten zu 350 Feuerwehreinsätzen, die 1.100 Mitglieder auf Trab hielten. Insgesamt wurden in den Unwetterregionen 120 Keller und Häuser teilweise bis zu einem Meter hoch überflutet. Nachdem eine erste Gewitterzelle am Nachmittag bereits enormen Schaden im Bezirk Neunkirchen angerichtet hatte, zog gegen 20.00 Uhr eine zweite Front über die Region und sorgte wiederum für weiträumige Überflutungen, wobei auch mehrere Bäche und Flüsse über die Ufer traten.
 
In Otterthal im Bezirk Neunkirchen wurden die Bewohner eines Bauernhofes in letzter Sekunde von der Feuerwehr aus ihrem überfluteten Haus gerettet, so Resperger. Verletzte waren nicht zu beklagen. Um bedrohte Objekte zu schützen, wurden Tausende Sandsäcke bereitgestellt. Zudem wurden zwölf Großpumpen in Stellung gebracht, mit denen pro Stunde bis zu 900.000 Wasser abgepumpt werden konnten.
 
Die Aufräumarbeiten im Bezirk Neunkirchen sollten laut Resperger am Mittwoch in der Früh wieder anlaufen und "werden vermutlich den ganzen Tag andauern". Auch in der Nacht auf Mittwoch wurden die Pegel der teilweise hochwasserführenden Bäche und Flüsse beobachtet.
 

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