16. Jänner 2017 | 06:31 Uhr

lawine3.jpg © zeitungsfoto.at

Brandnertal

Bergsteiger von Lawine verschüttet - tot

Deutscher (38) konnte erst am Sonntag tot geborgen werden.

Trotz der zum Teil großen Lawinengefahr (Stufe "4" auf der fünfteiligen Skala) haben am Wochenende wiederholt Wintersportler die Warnungen in Tirol und Vorarlberg missachtet und waren zu Fuß oder mit Skiern abseits der gesicherten Pisten unterwegs. Im Brandnertal (Bezirk Bludenz) forderte ein Lawinenabgang ein Todesopfer.

Im Brandnertal löste sich im Bereich des Gletscherbaches zwischen Schatten- und Sonnenlagant gegen 15.00 Uhr eine Staublawine und riss einen 33- und einen 36-jährigen Bergsportler sowie einen 38-jährigen Freund der beiden mehrere hundert Meter weit mit. Die beiden Bergsportler aus Meßkirch und Singen (beides Baden-Württemberg) machten sich gerade bereit, am Eisfall des Gletscherbaches zu klettern, während ihr Freund aus Überlingen (Baden-Württemberg) Fotos von den Kletterern schießen wollte. Der 33 Jahre alte Bergsteiger aus Meßkirch konnte sich selbst aus den Schneemassen befreien, setzte einen Notruf ab und grub anschließend seinen Begleiter aus Singen aus.

Gemeinsam gelang es ihnen auch, den etwa 80 Zentimeter tief verschütteten 38 Jahre alten Überlingener mit einem Lawinensuchgerät zu orten. Mit bloßen Händen und einem Kletterhelm konnten sie den Mann zu bergen. Für den 38-Jährigen kam aber jede Hilfe zu spät. Aufgrund der heiklen Lawinensituation musste die Bergrettung die Rettungs- und Bergeaktion abbrechen. Die beiden Überlebenden wurden aufgefordert, das gefährliche Gebiet sofort zu verlassen.

Beim Abstieg zur Bergemannschaft löste sich eine weitere Staublawine, verschüttete die beiden Wintersportler aber nicht. Die beiden wurden schließlich mit Unterkühlung in das Krankenhaus Bludenz eingeliefert. Ihr toter Kollege konnte hingegen erst am Sonntagnachmittag von einer Suchmannschaft geborgen werden, nachdem ein Hubschrauber weitere Lawinen gesprengt hatte.
 

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