09. Februar 2017 | 09:50 Uhr

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Dauerfrost

Bei uns ist es kälter als am Nordpol

Die Großwetterlage macht's möglich: Der Osten Österreichs friert wieder ein. 

Frost statt Frühling: Die Kälte ist wieder da. Dauerfrost und Hochnebel bestimmten am Donnerstag das Wetter im Osten und Süden Österreichs - Plusgrade gab es nur im Westen, wo leichter Föhn ein bisschen nachhilft.

Kältepol in Österreich war der Jauerling in der Wachau mit minus 8,7 Grad. Wien stand bei minus 6 Grad auf, minus 2 Grad gab es in Salzburg und in Linz, minus 1 Grad in Graz und Klagenfurt.

Damit ist es bei uns kälter als am Nordpol - wo es wiederum ungewöhnlich warm war. Normalerweise herrschen am Nordpol im Winter ungefähr minus 30 Grad. Mit einem Sturmtief, das in den letzten Tagen warme Luft vom Atlantik in den hohen Norden geschoben hat, sind die Temperaturen auf Werte um den Gefrierpunkt gestiegen. Direkt am Nordpol gibt es keine Wetterstation, die Wetterwerte werden mithilfe von Bojen ermittelt. Die nächstgelegene fixe Wetterstation liegt auf der zu Norwegen gehördenden Inselgruppe Spitzbergen. Dort hatte es am Donnerstag trotz Polarnacht (die Sonne geht nicht auf) plus 4 Grad.

Die folgende Grafik zeigt die weltweiten Temperatur-Abweichungen gegenüber dem Schitt der Jahre 1979-2000. Auffallend: die Wärme im Norden, von Grönland über die Arktis bis nach Sibirien und andererseits die Kälte im Osten Europas.

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Grafik: Climate Reanalyzer, Climate Change Institute, University of Maine


Kälte bleibt uns erhalten

An der Kälte im Osten Österreichs wird sich zumindest bis zum Wochenende nur wenig ändern, auch der zähe Hochnebel bleibt dem Flachland erhalten. Denn: Das über Skandinavien liegende Hoch „Erika“ zapft weiterhin eiskalte Luft aus Russland an und transportiert diese nach Mitteleuropa. „Erika“ blockiert Tiefdruckgebiete über dem Atlantik und über dem Mittelmeer, die uns mildere Luft bringen könnten.

Temperatur-Prognose
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Mit einem Klick auf die Grafik gelangen Sie zur interaktiven Version der Karte.

Die Aussichten im Detail

Freitag
Auch am Freitag halten sich die Hochnebelfelder im Flachland sehr zäh, darunter bleibt es den ganzen Tag über frostig. Außerhalb der Nebelzonen scheint zum Teil länger die Sonne. Von Südwesten ziehen Wolken auf und in Vorarlberg und südlich des Alpenhauptkamms in Tirol setzen  Niederschläge ein. Die Schneefallgrenze liegt zwischen etwa 500 und 1000 Meter Seehöhe. In der Früh hat es minus 7 bis 0 Grad, untertags steigen die Temperaturen auf minus 1 bis plus 9 Grad, wobei es mit leichtem Föhn in Tirol am wärmsten wird.

Samstag
Am Samstag gibt es gute Chancen, dass sich die Nebel- und Hochnebelfelder über den Niederungen und im Waldviertel auflösen. Im Norden sind ein paar Schneeflocken möglich. Mehr Sonne gibt's im Westen und im Süden. In der Früh minus 10 bis minus 1 Grad, Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 8 Grad, am wärmsten erneut im Westen.

Sonntag
Der Hochnebel im Flachland und im Waldviertel kann sich zum Teil wieder den ganzen Sonntag über halten, regional löst er sich aber auf. Im Bergland und im Westen scheint die Sonne. In der Früh minus 10 bis minus 2 Grad, untertags maximal minus 1 bis plus 8 Grad, im Westen mit Föhn örtlich auch darüber.