09. Jänner 2019 | 21:25 Uhr
Niki Fellner berichtet vom Arlberg
Ausnahmezustand: Zürs verhängt Ausgangssperre
Menschen sollten ihre Häuser nicht mehr verlassen.
Aufgrund der anhaltend großen Lawinengefahr der Stufe 4 waren in Vorarlberg die Arlberg-Orte Lech, Zürs und Stuben nicht auf dem Straßenweg erreichbar. Am Abend wurde in Zürs sogar eine Ausgangssperre verhängt. Anrainer und Touristen sollten ihre Häuser und Hotels nicht mehr verlassen, berichtet oe24-Chefredakteur Niki Fellner aus Zürs. Im Bregenzerwald war unter anderem die Verbindung nach Schröcken und Warth gesperrt, im Montafon die Straße nach Gargellen. Bei starkem Schneefall war die Dauer der Straßensperren vorerst völlig offen.
Lawinensprengung in Ischgl
Trotz der anhaltenden Schneefälle in Tirol ist die Situation für den Siedlungsbereich derzeit nicht "kritisch". Laut den Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung sind die Schneemengen problemlos durch die Schutzbauten zu bewältigen. Trotzdem sei die Lawinensituation weiterhin angespannt, erklärte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol, am Mittwoch.
Indes zeigt ein Video von Eduard Hofer auf Facebook eine kontrollierte Sprengung einer Lawine. Auf den Bildern ist zu sehen, wie die Schneemassen in Richtung Tal rasen. Es handelte sich dabei um eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie es seitens des Tourismusverbands Ischgl heißt. Die Straße wurde für die Dauer der Sprengung gesperrt, Gefahr habe zu keiner Zeit bestanden.
Der Schnee sei im beliebten Ski-Hotspot nicht einmal ein großes Problem, wie es weiter heißt. Gerade einmal 40 cm habe es. Allerdings werden solche kontrollierten Sprengungen abhängig von der Wettersituation mehrmals täglich vorgenommen, um die Sicherheit auf den Pisten garantieren zu können.
Warum Experten vor Wetterbesserung zittern
Doch auch die vorübergehende Wetterbesserung, die für Freitag und Samstag prognostiziert ist, bereite Mair Sorgen, "da genau dann erfahrungsgemäß viele Wintersportler auf den Bergen unterwegs sind". Für diese Tage - wie auch derzeit - könne man nur warnen, dass die gesicherten Pisten unter keinen Umständen verlassen werden sollten, so Mair.