28. Mai 2014 | 22:59 Uhr

DSC_8488.1.jpg © BFK Krems

Katastrophen-Alarm

Angst vor dem großen Regen

Akute Gefahr: Hochwasser-Experten warnen schon jetzt vor lokalen Überschwemmungen.

Übergelaufene Kanäle. Unpassierbare Straßen. Überflutete Keller. Seit Tagen leiden wir wegen Tief „Annetraut“. Gewitter und Starkregen hören nicht auf (siehe unten), bis zu 109 Liter sind pro Quadratmeter gefallen – die Feuerwehren sind im Dauereinsatz. Jetzt steigt die Angst vor einem neuerlichen Hochwasser (genau heute vor einem Jahr begann die Jahrhundert-Flut). Die Fakten:

Allein in der Landwirtschaft Schäden um 1,9 Millionen

  • Schon jetzt regnete es im Mai um 70 Prozent mehr als im langjährigen Mittel. In Wien verzeichneten die Wetter-Experten ein maximales Regen-Plus von 166 % (!), in Eisenstadt regnete es um 126 %, in St. Pölten um 94 %, in Salzburg um 93 % mehr.
  • Die Folge: „Die Böden sind total gesättigt“, sagt Martin Suklitsch von der ZAMG. Und das wird besonders für die Landwirtschaft zum Problem. Allein von Freitag bis gestern beziffern sich deren Schäden laut Hagelversicherung auf 1,9 Millionen Euro!
  • „Auch auf kleinräumige Überschwemmungen muss man jetzt eingestellt sein“, warnt Reinhard Enzenebner vom Hydrographischen Dienst Oberösterreich.
  • Erste Flüsse wie die Kleine Erlauf bei Wieselburg (NÖ) sind bereits über die Ufer getreten. Innerhalb von 24 Stunden stieg der Pegel des Bachs um 1,5 Meter! Zumindest: Für die Donau gibt es laut Experten noch keine Warnungen – aber es regnet weiter …

Winzer Ruthner: 200.000 Euro Schaden
›Mein Keller steht 2,6 Meter unter Wasser‹

Gatsch und Hagel zerstörten Weinberg und Keller von Winzer Michael Ruthner.
ÖSTERREICH: Wie schlimm haben die Unwetter Sie getroffen?
Michael RUTHNER: Mein Keller ist 2,6 Meter mit Wasser und Hagel überschwemmt worden. In meinem Weinberg gibt es eine riesige Schneise, 60 bis 80 Prozent sind betroffen.

ÖSTERREICH: Was genau ist passiert?
Michael RUTHNER: In den letzten 30 Jahren wurde der Abfluss des Baches vernachlässigt. Am Samstag hat sich das Wasser deshalb seinen eigenen Weg durch das Haus meines Nachbarn bis zu mir gebahnt.

ÖSTERREICH:
Lässt sich der Schaden bereits beziffern?
Michael RUTHNER: Im Haus beläuft sich der Schaden wohl auf bis zu 200.000 Euro. Es hat unter anderem auch meine Heizung und die Weinpresse erwischt. Bei der Ernte ist der Schaden nicht abzusehen.

ÖSTERREICH:
Was hoffen Sie jetzt angesichts der wieder zu erwartenden Unwetter?
Michael RUTHNER: Ich hoffe, dass ich nicht noch einmal getroffen werde. Aber erwarten kann ich mir nicht mehr viel.

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Auf Nebel folgt oft Sonne -3/6°

Von Osttirol über Kärnten bis ins Südburgenland trüben dichte Wolken oder hochnebelartige Bewölkung den Himmel. Nördlich des Alpenhauptkammes sowie im Norden und Osten gibt es hingegen einen Mix aus Sonnenschein und ein paar dichteren Wolken. Die meisten Wolken ziehen im Westen durch. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Ost bis Süd bei Nachmittagstemperaturen zwischen 2 und 11 Grad, mit den höchsten Temperaturen in Vorarlberg und Tirol. Heute Nacht: Im Westen sowie von Osttirol ostwärts bis an den Alpenostrand bleiben die Wolken in der Nacht auf Dienstag dicht, stellenweise hängt auch Hochnebel über Becken und Tälern. Weiter im Norden und Osten verläuft die Nacht hingegen zunächst aufgelockert bewölkt und trocken. Während der Morgenstunden tauchen aber auch in Salzburg und Oberösterreich immer öfters dichtere Wolken auf. Der Wind aus Ost bis Süd weht vor allem im Donautal teilweise mäßig. Die Tiefsttemperaturen der Nacht liegen zwischen minus 4 und plus 3 Grad.
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