29. Dezember 2015 | 09:17 Uhr
Silvester
Alarm: Extreme Brandgefahr durch Raketen
Wegen der trockenen Böden verbieten viele Gemeinden das Silvester-Feuerwerk.
In Teilen Österreichs war es im November und Dezember so trocken wie noch nie. Damit steigt vor Silvester die Angst vor Wald- und Böschungsbränden. Manche Gemeinden haben Feuerwerke bereits verboten. So sieht die Situation in den Bundesländern aus:
Wien
In Wien gibt es keine Warnungen vor Waldbrandgefahr. Allerdings: Feuerwerk ist in Wien praktisch ohnehin im gesamten Stadtgebiet verboten - woran sich aber erfahrungsgemäß kaum jemand hält.
Niederösterreich
In Niederösterreich wird or enorm großer Waldbrandgefahr gewarnt. Silvester-Raketen dürfen nicht in der Nähe von Wiesen, Wäldern oder Sträuchern gezündet werden. "Um einen Waldbrand auszulösen, genügt schon ein kleiner Funke. Da die Feuchtigkeit nur oberflächlich besteht, kann sie nicht bis zum Boden vordringen. Dadurch ist das Unterholz viel zu trocken", sagt Franz Resperger vom Landesfeuerwehrverband NÖ.
Burgenland
Im Burgenland liegt vorerst keine Waldbrand-Warnung vor. In weiten Teilen des Nordburgenlandes ist die Lage aufgrund der Witterung entspannt: Der hartnäckige Nebel sorgt für Feuchtigkeit: "Im Leithagebirge tropft das Wasser von den Bäumen", so Johannes Zehetbauer von der Feuerwehr-Alarmzentrale in Eisenstadt.
Steiermark
Der Landesfeuerwehrverband rief für die gesamte Steiermark eine hohe Warnstufe aus. Auf den Almen soll vom Anzünden von Pyrotechnik Abstand genommen werden. Auch bei Lagerfeuern und Fackeln ist Vorsicht geboten. Die Verordnung der Bezirkshauptmannschaften sieht ohnehin einen Abstand von 40 Metern zu Wäldern vor, wenn mit offenem Feuer hantiert wird oder Zigaretten geraucht werden. Trockenes Gras und Laub kann sich auch durch abstrahlende Hitze, tropfendes Wachs oder durch Windverfrachtung von "Glutstückchen" entzünden.
Oberösterreich
Laut Landesfeuerwehrkommando Oberösterreich besteht im Bundesland keine akute Waldbrandgefahr. Auch ein ausdrückliches Verbot von Feuerwerken zu Silvester gibt es vorerst nicht.
Salzburg
In den Salzburger Bezirken gilt kein allgemeines Feuerwerksverbot zu Silvester. Allerdings verwiesen Land und Behörden auf die derzeit sehr hohe Waldbrandgefahr. "Die Situation ist heuer besonders kritisch und darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden", sagte Michael Mitter von der Landesforstdirektion.
Kärnten
Aufgrund der anhaltenden Trockenheit sind etliche Feuerwerke in Gefahr. Die Lage ist vor allem in Oberkärnten heikel. Ein absolutes Feuerwerk-Verbot gilt für die Gemeinden Weißenstein, Großkirchheim, Heiligenblut, Winklern, Mallnitz, Spittal, Krems, Dellach, Irschen, Ferndorf, Lesachtal und Oberdrauburg. Weil bis zum 1. Jänner keine Wetteränderung zu erwarten ist, bleiben die Verbote in den Gemeindegebieten bis auf Weiteres aufrecht.
Tirol
In Tirol wurde Dienstagmittag ein ab sofort geltendes landesweites Verbot von Privatfeuerwerken, offenem Feuer und Rauchen im Wald und dessen Gefährdungsbereichen verordnet. Wegen der akuten Waldbrandgefahr hatte ein solches Verbot bereits für die Bezirk Lienz und Reutte bestanden.
Am Dienstag folgten die übrigen Bezirke. "Wir bitten die Bevölkerung um Verständnis, dass die Sicherheit an vorderster Stelle stehen muss", erklärte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Betroffen sind nicht nur Waldgebiete, sondern auch Wiesen, wobei sonnenbeschienene Hänge derzeit sehr ausgetrocknet und deshalb besonders feuergefährdet sind. Am Montag war es in Osttirol und am Brenner zu Wald- und Wiesenbränden gekommen.
Vorarlberg
In Vorarlberg bestanden vorerst keine konkreten Verbote, nach Auskunft der Landeswarnzentrale wird die Situation aber täglich in Zusammenarbeit mit der ZAMG beobachtet und bewertet.