05. Mai 2019 | 00:17 Uhr
Frostiger Mai-Start
80 cm Schnee: Heute kommt Winter zurück
Alles weiß macht der Mai: Heute kommen Schnee bis in die Täler und der Frost zurück.
Wien. Winter-Alarm im Mai: Heute fällt von Vorarlberg bis vor die Tore Wiens Schnee und bleibt im Alpenraum auch liegen. „Viele Talböden werden am Sonntag weiß sein“, sagt Meteorologe Stefan Kiesenhofer von der ZAMG zu ÖSTERREICH. „In der Nacht kommt ein Kaltlufteinbruch nach Österreich“, so Kiesenhofer.
Sehr selten. Auf Alpengipfeln kommen bis 80 Zentimeter Neuschnee herunter, die Schneefallgrenze pendelt sich laut ZAMG bei 500 bis 800 Metern ein. „Ein so später Wintereinbruch ist sehr selten“, so Wetter-Experte Kiesenhofer. Schätzungsweise alle 5 bis 10 Jahre käme das vor. Ungewöhnlich auch: Selbst in tiefen Lagen wird es zu Beginn der neuen Woche Morgenfrost geben.
Sturz. Der Temperatursturz ist enorm: Am Donnerstag hatte es verbreitet noch bis zu 25 Grad in Österreich, jetzt rasselt es hinunter bis auf den Gefrierpunkt. Kältepol ist laut ZAMG der Pongau in Salzburg.
Bäume drohen unter der Schneelast umzuknicken
Kräftemessen. Meteorologe Kiesenhofer nennt es ein „Kräftemessen der Luftmassen“. Noch immer dringe polare Kaltluft bis zu uns vor. „Wegen des hohen Sonnenstandes hat sich gleichzeitig die Luft vielerorts schon kräftig erwärmt“, erklärt der Experte das Jo-Jo-Wetter.
Schneebruch-Gefahr. In einem breiten Streifen von Vorarlberg bis ins Mittelburgenland hat die ZAMG wegen des Schneefalls sogar eine Wetterwarnung ausgegeben. Besonders gefährlich: Weil viele Bäume schon Blätter tragen und der Schnee bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nass und damit schwer ist, könnten Bäume unter der Last zusammenbrechen und umfallen. Der sogenannte Schneebruch droht. „Zum Glück passiert es an einem Sonntag. Der Straßenverkehr wird also nicht zu sehr beeinträchtigt“, sieht Kiesenhofer das Positive.
Trockenheit. Der Kälteeinbruch mit viel Niederschlag hat aber auch sein Gutes: Bisher war das Frühjahr extrem trocken. Zwei Monate lang regnete es kaum. Landwirte befürchten Ernteausfälle. Jetzt heißt es zumindest etwas Aufatmen. „Für die Natur schaut es jetzt wieder besser aus“, sagt Meteorologe Stefan Kiesenhofer.