13. Jänner 2019 | 10:08 Uhr
© Symbolbild/APA/ZOOM.TIROL
Salzburg
5.000 Personen in Rauris eingeschlossen
Wegen Lawinengefahr musste Landstraße gesperrt werden
3.000 Einheimische und 2.000 Gäste sind in Rauris im Pinzgau von der Außenwelt abgeschnitten. Die örtliche Lawinenwarnkommission hat wegen eines drohenden Lawinenabgangs die Rauriser Landesstraße (L112) gesperrt, sagte ein Sprecher des Landes Salzburg zur APA. Die Lawinengefahr hat sich am Sonntag in Salzburg wieder verschärft. Es gilt Warnstufe 4 der fünfteiligen Skala.
Laut Lawinenlagebericht nehmen die spontane Lawinenaktivität sowie die Anzahl und Größe der Lawinen im Tagesverlauf zu. Exponierte Verkehrswege können betroffen sein. Laut Einschätzung des Einsatzstabes geht man wetterbedingt von mehreren Einsätzen am Nachmittag aus, sagte der Landessprecher. Früher als prognostiziert werde sich heute das Wetter verschärfen. Für Sonntag und Montag werden bis zu 130 Zentimeter Neuschnee erwartet, in tieferen Lagen wird es schütten. Dazu kommt orkanartiger Wind mit bis zu 120 km/h in den Bergen und 80 km/h im Tal.
Groß-Einsatz
Der Katastrophenzug der Freiwilligen Feuerwehr Pongau wird ab Sonntag die Einsatzkräfte in Bayern beim Schneeräumen unterstützen. Zehn Fahrzeuge und 56 Mann rücken aus. Der Katastrophenzug aus dem Lungau, wo nicht so viel Schnee gefallen ist, hilft rund um Golling aus. "66 Lungauer schaufelten in Scheffau, Annaberg und St. Koloman. Sie konnten einige Gebäude von der Schneelast befreien", hieß es von der Feuerwehr. 800 Feuerwehrleute waren am Samstag bei mehr als 190 Einsätzen. Auch 230 Soldaten, davon 78 Pioniere aus Villach, halfen im ganzen Land.
Beim Abschöpfen der Dächer sind am Samstag drei Männer verletzt worden. In Seekirchen stürzte ein Mann vom Dach, in Schleedorf brach ein Feuerwehrmann beim Abschaufeln eines öffentlichen Gebäudes durch eine Glaskuppel und in St. Gilgen ist ebenfalls ein Feuerwehrmann beim Dach einer Reithalle durchgebrochen.
Downwash-Flüge
Am Samstag führten vier Hubschrauber in Salzburg erfolgreiche Downwash-Flüge durch. So konnten wichtige Hauptverbindungen wieder geöffnet werden. Die Ausnahmen sind neben den Rauriser Tal: Die Salzachtalstraße (B159) zwischen Kreisverkehr Stegenwald und Bahnhof Sulzau ist wegen Lawinengefahr geschlossen. Die L227 Thalgau ist in Richtung Schöffbaumhöhe wegen umstürzender Bäume gesperrt. Wegen eines Stromausfalls ist auch der Lärchbergtunnel (B178) gesperrt. Eine Umleitung führt über das Ortsgebiet von Lofer. Der Bahnverkehr am Pass Lueg zwischen Golling-Abtenau und Werfen sowie in Leogang ist weiterhin unterbrochen. Es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Die Stromversorgung ist in weiten Teilen des Landes wieder hergestellt. Sonntagfrüh waren laut Auskunft der Salzburg AG nur noch 50 Kunden ohne Strom. Am Montag werden in ganz Salzburg insgesamt 38 Schulen geschlossen bleiben, heißt es vom Land.