25. Februar 2018 | 23:10 Uhr
Extremwert ist minus 22 Grad
Hier wird es in der Nacht am kältesten
Die Kälte-Peitsche hat uns immer noch fest im Griff. Der Höhepunkt liegt noch vor uns.
Eiszeit in Österreich. Am Montag wurde der Kälte-Rekord des Winters geknackt: –25,4 ° in Flattnitz (K.). Der bisherige Tiefstwert lag bei ‚nur‘ –21,2 ° in Radstadt (S.) – aufgestellt im Dezember. Sogar die Höchsttemperaturen zu Mittag erreichten gestern nur –4,8 ° (Bludenz, Vbg.)
Der Kälte-Schock ist lange nicht vorbei. In der Nacht soll der Rekord erneut unterboten werden – so die Prognosen der Meteorologen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Die Auswirkungen der Kältewelle:
- Diesel in den Autotanks kann einfrieren, warnt der ARBÖ. Tipp: Dieselfrostschutz wirkt auch noch, wenn die Flüssigkeit schon einfriert.
- Im Handel ist ein Run auf Hauben und Handschuhe ausgebrochen. Bei Hervis verzeichnet man ein Plus von 50 %. „Wir haben extra nochmals zugekauft, aber nicht mehr alle Produkte sind in allen Größen verfügbar“, so Geschäftsführer Alfred Eichblatt.
- Jetzt beginnen auch die großen Seen und Flüsse zuzufrieren. Seltener Anblick: Sogar die Alte Donau in Wien besteht zur Hälfte aus Eis.
- Heizen: Die großen Energieversorger schalten derzeit auch für Kunden mit großen Zahlungsrückständen das Gas nicht ab.
Sogar in Grönland hat es heute ›nur‹ minus 8 Grad
Zum Vergleich: In Grönland soll es heute mit –8 Grad deutlich wärmer sein als die Tiefstwerte bei uns (–10 untertags, doppelt so kalt in der Nacht). Sogar unsere Tiefkühler sind mit –15 ° wärmer.
Schuld am Dauerfrost ist eine gigantische kalte Luftmasse, die sich von Sibirien quer über Europa nach Österreich bewegte. Seit Ende vergangener Woche parkt diese Eisluft direkt über Österreich.
Hier wird es in der Nacht am kältesten
Ab Donnerstag wärmer – nur Wien bleibt "gefangen"
Es ist so kalt, dass sogar die alte Donau einfriert – ein seltenes Ereignis in der Donaumetropole.
© Michael Gruber
-16,8 Grad
Neuer Kältepol Österreichs ist Tannheim in Salzburg. Hier hat es schon -16,8 Grad.
Das aktuelle Wetter-Radar
In Teilen Österreichs schneit es leicht.
Es wird immer kälter
Die Temperaturen sinken weiter. In Ramsau ist es weiterhin am kältesten. Hier hat es bereits jetzt -16,6 Grad.
Wo ist es am kältesten?
Spitzenreiter ist nun Ramsau mit -16,3 Grad. Es folgen Kolmannsberg mit -16,1 und Seefeld mit -15,7 Grad.
Das aktuelle Kälte-Radar
Kältewelle auch in Großbritannien
Starke Schneefälle haben in Großbritannien vielerorts den Verkehr ausgebremst. Hunderte Züge und Dutzende Flüge wurden für Montag und Dienstag gestrichen, wie der britische Fernsehsender Sky News berichtete. Die Behinderungen durch das eisige Wetter sollen in den nächsten Tagen anhalten. Auch Fährverbindungen könnten eingestellt werden.
Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, sich vor allem um hilflose Senioren und Obdachlose zu kümmern. Im Kurznachrichtendienst Twitter wurden Bilder von gefrorenen Wasserfällen veröffentlicht. Die Briten nennen den Wintereinbruch scherzhaft "The Beast from the East" (Die Bestie aus dem Osten).
Blick nach Wien
In der Bundeshauptstadt werden aktuell -7 Grad gemessen. In der Nacht sinkt das Thermometer auf bis zu -12 Grad.
Schon jetzt -16 Grad
In Kolmannsberg in Salzburg ist es derzeit mit -16,2 Grad am kältesten. Nur wenig wärmer ist es in Raumsau (-15,5°), Tannheim (-15,2°) und Seefeld (-15,2°)
Wo ist es am wärmsten?
Am angenehmsten ist es heute Nachmittag noch in Bad Deutsch-Altenburg in Niederösterreich. Hier werden aktuell erträgliche -5,1 Grad gemessen. Es folgen Zwerndorf und Neusiedl mit -5,2 Grad.
Erste Februar-Rekorde gefallen
Bereits der Beginn der Kältewelle hat laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) für neue Rekorde gesorgt: In St. Michael im Lungau in Salzburg wurden am Montag in der Früh minus 25,2 Grad gemessen. Das ist seit Beginn der Messreihe im Jahr 1968 der tiefste jemals im Februar verzeichnete Wert. Der alte Rekord lag hier bei minus 24,6 Grad am 3.2.1991.
Auch in Flattnitz in Kärnten wurde am Montag mit minus 25,4 Grad ein neuer Februar-Kälterekord verzeichnet. Der bisherige Rekord stammte hier vom 27.2.1986 mit minus 23,0 Grad (die Messstation besteht seit 1970, Anm.)
Stellenweise wurden noch nie so spät im Jahr ganztägig so tiefe Temperaturen wie am Montag gemessen. Zum Beispiel lag die Höchsttemperatur am Montag in Reutte in Tirol bei minus 11,6 Grad. Die bisher tiefste Höchsttemperatur zu dieser Jahreszeit (Auswertung für Ende Februar bis März) war hier minus 11,0 Grad am 6.3.1971. Ähnliches gilt für Seefeld in Tirol: Hier kam die Temperatur am Montag nicht über minus 12,3 Grad hinaus. Der bisher tiefste Höchstwert so spät im Jahr war minus 12,2 Grad am 6.3.1971.
Hier wird es in der Nacht am kältesten
Der Trend der letzten Nacht bleibt auch in der Nacht auf Dienstag erhalten: Mit erneut bis zu minus 25 Grad soll es vor allem in Kärnten, Salzburg, der Steiermark sowie in Tirol wieder eisig kalt werden. Doch auch einige niederösterreichische Orte sind im Rennen um den kältesten Ort dabei.
Gefrorener Teich im Stadtpark
Das Wetter in Wien brachte strengen Frost mit eisigen Minusgraden. Im Bild: Ein gefrorener Teich im Wiener Stadtpark.
© APA/HANS PUNZ
Eisige Höchsttemperaturen
Auch die Höchsttemperaturen der letzten Stunde liegen weit unter dem Nullpunkt:
Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) −4,1 °C
Zwerndorf (NÖ) −4,6 °C
Hohenau (NÖ) −4,7 °C
Aktuelle Kälte-Hotspots
Kolomannsberg (Salzburg): −15,6 °C
Jauerling (NÖ) −15,0 °C
Bärnkopf (NÖ) −14,9 °C
Sibirische Kälte in Italien, Schneechaos in Rom
Ganz Italien ist am Montag von einer ungewöhnlichen Kältewelle erfasst worden. Nach mehrstündigem heftigen Schneefall kam es am Vormittag zu chaotischen Zuständen in Rom. Im Bahn- und Flug- und Straßenverkehr gab es beträchtliche Behinderungen. Das Heer wurde eingesetzt, um die Straßen zu räumen. Schulen, viele Büros und Geschäfte blieben geschlossen.
Seit 2012 hatte es nicht mehr in der Ewigen Stadt geschneit. In der Nacht auf Montag fegte auch ein sibirischer Sturm durch die Ewige Stadt. Einige Bäume stürzten um, Autos blieben wegen des Schnees stecken. Rettungsmannschaften waren im Dauereinsatz. Bei den Zügen kam es zu Verspätungen von bis zu zwei Stunden. Mehrere Intercity-Züge wurden gecancelt. Auch der römische Flughafen Fiumicino hatte mit Schwierigkeiten zu kämpfen.
© Reuters
Lech empfing holländische Königsfamilie bei klirrender Kälte
Bei klirrender Kälte hat am Montag der traditionelle Winterurlaub der niederländischen Königsfamilie in Lech am Arlberg begonnen. Minus 21 Grad Celsius zeigte das Thermometer im Nobelskiort, der alljährliche Fototermin - diesmal bei der Bergstation des Rüfikopfs (2.350 Meter) - fiel deshalb relativ kurz aus. Die Laune ließen sich das Königspaar und ihre drei Kinder aber nicht verderben.
© APA/DIETMAR STIPLOVSEK
Kälte treibt Energieverbrauch nach oben
Die Kältewelle treibt den Energieverbrauch nach oben. Die Energieunternehmen sind für die kalten Temperaturen gerüstet. Die Gasspeicher sind laut E-Control aktuell zu knapp über 30 Prozent gefüllt, womit man in einer "komfortablen" Situation ist. In Wien und Niederösterreich laufen die thermischen Kraftwerke auf Hochtouren. In der Steiermark ist ein Fernwärmerekord in Sicht.
Bei der Wien Energie laufen die Gaskraftwerke und thermischen Anlagen an allen zehn Standorten auf Hochtouren. Die Wärmeversorgung in Wien sei damit bei den derzeit arktischen Temperaturen gesichert und für noch viel höhere Minusgrade gerüstet, hieß es am Montag aus der Wien Energie zur APA. An Tagen wie diesen sehe man deutlich, wie wichtig die Gaskraftwerke für die Strom- und Gasversorgung in Wien seien. Neben den Gaskraftwerken seien auch die Müllverbrennungsanlagen, das Biomassekraftwerk sowie die Heißwasserkessel und der Hochdruck-Wärmespeicher in Simmering in Betrieb. Dezentral laufe beispielsweise die "Schnitten-Heizung" der Wiener Manner-Fabrik in Vollbetrieb.
Traiskirchen hat Hotline für Obdachlose eingerichtet
Angesichts der aktuell "grimmigen" Temperaturen hat die Stadtgemeinde Traiskirchen (Bezirk Baden) gemeinsam mit dem Arbeiter Samariterbund eine Kältehotline (Tel.: 0664/86 58 020) für Obdachlose eingerichtet. Bis Samstag steht laut einer Aussendung vom Montag auch ein Notschlafstelle (jeweils 19.00 bis 9.00 Uhr) zur Verfügung. Heiße Suppe wird dort angeboten.
"Hier geht es um die Menschen, die wir vor den dramatischen Auswirkungen der kalten Nächte schützen müssen", betonte Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ). Das Kältetelefon ist rund um die Uhr besetzt. Das Angebot richtet sich der Aussendung zufolge nicht nur an Obdachlose in Traiskirchen, sondern auch aus umliegenden Gemeinden (Baden, Gumpoldskirchen, Guntramsdorf, Oberwaltersdorf, Pfaffstätten, Tattendorf, Teesdorf und Trumau).
Mega-Kälte auch in Deutschland
Auf dem Brocken im deutschen Sachsen-Anhalt wurde am Montag ein Nordostwind mit minus 41 Grad gemessen. Die tatsächlichen Tiefsttemperaturen auf dem 1141 Meter hohen Berg lagen bei minus 14,6 Grad, berichtet BILD. Doch der sogenannte "Windchill" ließ laut Meteorologen Jens Oehmichen die gefühlten Temperaturen abstürzen.
Energieversorger drehen vorerst keine Gashähne zu
Große österreichische Energieversorger haben wegen der aktuellen Kältewelle die Gasabschaltungen gestoppt. Kunden mit Zahlungsrückständen müssen also, solange die eisigen Temperaturen anhalten, nicht fürchten, dass ihnen der Gashahn abgedreht wird.
"Bei uns wird bei solchen Temperaturen nicht abgeschaltet", sagte der Pressesprecher des niederösterreichischen Landesenergieversorgers EVN, Stefan Zach, auf APA-Anfrage. Die Wiener Netze nehmen während der Kältewelle ebenfalls keine Abschaltungen vor. In Wien gilt der Stopp vorerst bis Ende kommender Woche. Auch bei der Energie Steiermark heißt es, man nehme Rücksicht auf die Situation. Das gelte auch für Kunden, die mit Strom heizen.
Notschlafstellen in Wien fast vollständig ausgelastet
Die Kälte hat nun auch die Bundeshauptstadt Wien fest im Griff. Darunter leiden vor allem Menschen, die auf der Straße leben. Bereits am Wochenende wurden die Wiener Notschlafstellen verstärkt in Anspruch genommen. Deren Zahl wurde jetzt aufgestockt, um drohende Engpässe zu vermeiden.
"Wir sind schon gut ausgelastet", berichtete der Leiter der Wohnungslosenhilfe im Fonds Soziales Wien, Kurt Gutlederer, im APA-Gespräch. Die Zahl der Notschlafplätze wurde aktuell um 45 erhöht. Damit stehen insgesamt 1.275 Plätze zur Verfügung, die laut Gutlederer in den vergangenen Tagen bereits zu 95 Prozent belegt waren. Das sei zwar ein hoher Wert, bedeute aber gleichzeitig auch, dass es noch Reserven gebe, wie er betonte.
Hier mehr dazu: Kaum noch freie Notschlafstellen in Wien
Handschuhe im H&M ausverkauft
In der Männerabteilung des im Zürcher H&Ms sind die Handschuhe ausverkauft. Auch die Schweizer stöhnen unter der Kälte.
© 20minuten/Tamedia
Goldmedaille für kältesten Ort Österreichs...
Diese Ortschaft darf sich als kältester Ort Österreichs betiteln... Der erste Platz geht an gleich vier: In Nauders, Graun im Vinschgau, St. Martin in Thurn und Wengen hat es momentan "kuschelige" Minus 20° Grad Celsius. Kleines Trostpflaster: Es ist dort sonnig.
In Polen Kältetote
In Polen sind bei eisigen Temperaturen seit Freitag mindestens acht Menschen gestorben. Das teilte das Sicherheitszentrum der Regierung am Montag mit. Damit stieg die Zahl der Kältetoten seit November auf insgesamt 48.
Am Wochenende waren die Temperaturen in Teilen des Landes auf bis zu minus 20 Grad gesunken. Die Behörden warnten auch am Montag vor andauerndem Frost und riefen die Bevölkerung auf, vor allem Obdachlosen und älteren Menschen zu helfen, die von der Kälte besonders bedroht seien.
Zur Kälte kommt auch noch Schnee
An der Alpennordseite halten sich dichte Wolken und es kann auch zeitweise leicht schneien. Überall sonst scheint anfangs noch ein wenig die Sonne, tagsüber werden die Wolken aber auch hier immer dichter. Auch in den Südalpen sind heute ein paar Schneeschauer möglich. Den ganzen Tag über recht freundlich bleibt es am ehesten in Vorarlberg. Der Wind weht mäßig, zeitweise auch lebhaft aus Nord. Tageshöchsttemperaturen minus 9 bis minus 4 Grad.
Eiskristalle beim Wachsen zusehen
Im Video frieren Seifenblasen ein und lassen Eiskristalle entstehen – großartige Bilder:
Bisheriger Tiefstwert an einem bewohnten Ort gemessen
Rekord in diesem Winter: In Flattnitz fielen die Temperaturen auf irre minus 25,4 Grad
Nicht allen Österreichern ist kalt...
...da gibts die Waldviertler. Die halten von Kälte wenig.
Welteisbärentag im Tiergarten Schönbrunn
Ein tolles Bild erreicht uns aus dem Tiergarten Schönbrunn. Den zwei Eisbären Lynn und Ranzo gefällt der Winter sichtlich.
© Tiergarten Schönbrunn / Daniel Zupanc
Die Kälte ist bestimmendes Thema heute
Auch die Wiener Linien informieren: Es ist kalt!
Yeahhhhhhh #Kälte pic.twitter.com/zLjI81miha
— Nina Hoppe ???????? (@hoppenina) 26. Februar 2018
Jetzt friert sogar der Diesel ein
Dauerfrost und arktische Temperaturen lassen den Treibstoff im Auto einfrieren. „Besonders Fahrzeuge die nachts im Freien stehen, oder eine Parkdauer über mehrere Tagen haben sind in hohem Maße gefährdet“ erklärt ARBÖ-Experte Erich Groiss
Laut dem Autofahrerclub kann der Dieselfrostschutz auch noch Wirkung zeigen, auch wenn sich beim Diesel bereits erste Erfrierungssymptome zeigen. Sollte das Auto danach noch nicht anspringen muss das gesamte Kraftstoffsystem aufgewärmt werden.
-23° Grad im kältesten Ort des Landes
Tamsweg im Salzburger Lungau ist momentan der Kältepol in Österreich. Hier hat es gerade klirrend kalte -23° Grad.
Rodelbahn in Wien gefährlich
Die Rodelbahn am St.Ulrichs Platz mitten in Wien ist für Kinder derzeit ungeeignet. Strohballen wurden zwar aufgestellt, aber die Eltern bleiben besorgt. „Trotzdem lassen wir unsere Kinder nicht rodeln. Es ist viel zu gefährlich, weil am Rand nur nackte Mauern stehen“, so einige Eltern beim ÖSTERREICH-Lokalaugenschein. Die Bilder – und null rodelnde Kinder – bestätigen den Augenschein.
© TZOe Fuhrich
Alte Donau friert ein – Stadt warnt
Durch den Kälteeinbruch friert die Alte Donau ein. Die MA 45 – Wiener Gewässer warnt aber davor die Eisflächen zu betreten. Sobald eine Eisschicht auf den Wiener Gewässern sind, fahren Eisläufer oder sogar Radfahrer auf den Fläche. Das ist nicht nur wegen der kalten Wasser-Temperaturen gefährlich, sondern auch wegen der Unterwasserströmungen, heißt es von der MA 45.
© Michael Gruber
© Michael Gruber
Guten Morgen!
Im Wetter-LIVETICKER informieren wir über die aktuelle Kältewelle, die Österreich fest im Griff hat.