18. Dezember 2015 | 23:23 Uhr

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Jetzt ist es amtlich

2015 war das wärmste Jahr aller Zeiten

Heiß wie nie zuvor war es heuer auf der Welt. Die Pariser Klimaziele könnten bald wackeln.

Eine Woche nach dem Pariser Klimaabkommen die nächste Negativ-Studie: Laut der US-Klimabehörde NOAA wird 2015 das global heißeste Jahr der Messgeschichte. Damit hielt der bestehende Hitzerekord (2014) gerade mal ein Jahr – eine beunruhigende Entwicklung.

Klimatologe: "Höhepunkt der Klima-Erwärmung"

„Das ist der vorläufige Höhepunkt der Klimaerwärmung. Kein Ende in Sicht“, erklärt der ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik ÖSTERREICH. Daneben macht er auch das Wetter-Phänomen „El Niño“ für die Wärme verantwortlich: Diese Änderung der Meeresströmung im Pazifik hebt die globale Temperatur zurzeit stark.

Hierzulande wird trotz Hitze-Sommers und frühlingshaftem Winterstart der Rekord verfehlt. „Wir kommen aber sicher in die Top 3“, glaubt Orlik.

Weltweit haben heuer insgesamt neun Monate einen neuen globalen Hitzerekord aufgestellt. Am Ende dürfte die durchschnittliche Temperatur ein Grad über dem Niveau des vorindustriellen Zeitalters (um 1880) liegen. In Paris einigten sich die Staatschefs gerade erst darauf, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken. „Das ist nicht mehr zu erreichen“, warnt Klimaforscher Mojib Latif vom GEOMAR-Institut in Kiel im Interview. Und: 2016 droht, den neuen Hitzerekord schon wieder zu knacken.

Klima-Experte: "Pariser Klima-Ziele sind nicht mehr zu erreichen"
ÖSTERREICH: Es war so heiß wie noch nie, warum?
Mojib Latif: Das war so zu erwarten. Die globale Erwärmung schreitet einfach voran. 2016 könnte der Rekord schon wieder fallen.

ÖSTERREICH: In Paris hat man sich auf 1,5 Grad Erwärmung geeinigt. Jetzt sind wir schon bei einem Grad...
Latif: Beunruhigend! Eigentlich sind wir sogar weiter als dieses eine Grad. Die Ozeane etwa haben die Erwärmung bisher gedämpft, diese Wärme werden sie aber wieder abgeben. Die 1,5 Grad sind nicht zu erreichen. Auch zwei Grad sind eine Herausforderung: Dafür braucht es bis 2050 eine Wirtschaft ohne Öl und Kohle.

Mildes Wetter lässt schon Pollen fliegen
Obwohl der Pollenflug noch drei Monate entfernt ist, sind Allergiker schon (wieder) betroffen. Grund sind die milden Dezember-Temperaturen. Das verwirrt Erlen und Haselnuss-Bäume: Statt in Winterruhe zu verharren, treiben und blühen sie. „In unmittelbarer Nähe zu solch stäubenden Exemplaren ist daher mit ersten Beschwerden vor allem für besonders sensible Personen zu rechnen“, heißt es beim Pollenwarndienst.


(küe)

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Unbeständiger mehr Wolken und Schauern, windig 12/16°

Eine Kaltfront erreicht von Norden Österreich und breitet sich in der Folge mit dichten Wolken sowie mit Regen und mit Regenschauern zunächst in Richtung Alpenhauptkamm, bis zum Abend schließlich auch auf die Alpensüdseite aus. Der Niederschlagsschwerpunkt liegt allgemein zwischen Vorarlberg und dem Bergland Niederösterreichs. Während in den Alpen die Wolken bis zum Abend dicht bleiben und es bei einer sinkenden Schneefallgrenze auf Lagen von 2200 bis 1600m, lockert von Tschechien ausgehend die Wolkendecke ab den mittleren Nachmittagsstunden langsam auf und es scheint auch die Sonne. Der Wind kommt aus West bis Nord und frischt in Teilen Nieder- und Oberösterreichs sowie in Wien, in der Obersteiermark und im Burgenland lebhaft auf. Die Frühtemperaturen 4 bis 15 Grad, die Tageshöchsttemperaturen 16 bis 23 Grad. Insgesamt gehen jedoch die Temperaturen im Laufe des Nachmittags deutlich zurück.
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