03. Februar 2019 | 23:05 Uhr

Schnee-Chaos © APA/FRANZ NEUMAYR

150 cm Schnee

Wieder totales Schnee-Chaos

Gerade am Reisewochenende zum Ferienstart herrscht Chaos auf den Straßen & Bergen.

Ausnahmezustand im Westen und im Süden Österreichs: Seit Freitag kamen stellenweise bis zu 150 cm, Neuschnee dazu. Die Auswirkungen waren enorm:

  • Notschlafstellen. Am Samstag kam es zur größten Evakuierung des Winters. Die Brenner-Autobahn – die wichtigste Nord-Süd-Verbindung – war wegen des heftigen Schneefalls auf italienischer Seite gesperrt. 25 Kilometer lang war der Stau. Tausende Menschen waren bis zu 12 Stunden lang in ihren Autos gefangen. Die Polizei und das Rote Kreuz brachten 600 Menschen in Notquartieren unter.
  • Todesfall. Dramatische Szenen gegen 16.00. Ein Lkw auf der Brennerautobahn rollt gegen die Steinwand. Der griechische Lenker ist bewusstlos. Trotz Wiederbelebungsversuche stirbt der Mann vor Ort – Herzversagen war die Ursache.

Kärnten: Mann ohnmächtig aus Lawine ausgegraben

  • Sperre. Keine Entspannung am Sonntag. Der Schneefall konzentriert sich jetzt auf die Alpennordseite. Schon in der Früh muss die Westautobahn A1 bei Salzburg komplett gesperrt werden. Grund sind zahlreiche Unfälle.
  • Lawinen. Zu Mittag werden eine Frau und ein Mann von einer Lawine in Bad Kleinkirchheim (K.) erfasst. Die Schneemassen abseits der Piste begraben den Mann vollständig, die Frau nur teilweise. Sie holt Hilfe, nach 20 Minuten sind beide frei – der Mann ist zunächst nicht bei Bewusstsein.
  • Ort abgesperrt. Ginzling im Zillertal (T.) ist am Sonntag nicht erreichbar – eine Lawine blockiert die Straße. Auch in Berwang geht eine Lawine ab.
  • Flugausfälle. Gravierende Probleme auch in Deutschland: In München werden 116 Flüge wegen des starken Schneefalls abgesagt.

Montagfrüh fallen im Westen die letzten Schneeflocken, dann wird es immer sonniger.

 

... aber sonst 16 Grad und Frühlingsgefühle

20 Grad wärmer als im kältesten Ort: Der Osten wurde kurz vom Frühling besucht.

Wärme

Verkehrte Welt: Am Wochenende erlebten Wien, NÖ, das Burgenland und Teile der Steiermark die ersten Frühlingsvorboten. Gestern gab es in Podersdorf noch 16°, in Wien waren es mehr als 14°. Die übliche Durchschnitts-Temperatur Anfang Februar liegt bei unter 3°!

Aufgewärmt wurde die Luft von einem extremen Föhnsturm. Viele Familien machten Ausflüge, gingen Radfahren. Absurd: Bienen nutzen die Wärme für erste Flüge. Auch Haselpollen schwirrten bereits im Osten des Landes herum. Warnung an Allergiker: Gerade jetzt ist das Immunsystem sehr empflindlich.

Sonne überall

Der Schneefall hört heute in ganz Österreich auf, spätestens Morgen erleben wir alle sehr sonnige Tage.

 

Notquartier statt Skiurlaub: 600 Menschen von Autobahn gerettet

Die Polizei lotste Hunderte Autos vom Stau-Hotspot Brenner über die Gegenfahrbahn zurück Richtung Innsbruck. 600 Urlauber (viele Schulklassen) wurden in vier Notunterkünfte untergebracht. In der „Olympiaworld“ bekamen 400 Menschen – die am Weg in den Skiurlaub in Südtirol gewesen waren – Feldbetten und Verpflegung für die Nacht. Eine Familie aus Berlin (unten) nahm es gelassen: „Wir wollen uns nur ein wenig aufwärmen und essen, in der Früh fahren wir wie geplant wieder Richtung Süden.“

Markus Widmann, Chef der Tiroler Verkehrspolizei, etwas realistischer: „Eine solche Situation habe ich seit Jahren nicht erlebt.“

 

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Oft Sonne, in den Niederungen Nebel. -5/2°

Zunehmender Druck wird im Ostalpenraum wetterbestimmend. Damit überwiegt im Bergland meist strahlender Sonnenschein, in den Becken und Tälern sowie im Flachland halten sich aber teils zähe Nebel- oder Hochnebelfelder und nicht überall wird es dort tagsüber sonnig. Der Wind weht nur schwach. Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 4 Grad. Heute Nacht: In Tallagen, über den Niederungen und in Gewässernähe breiten sich rasch wieder Nebel und Hochnebelfelder aus. Abseits davon verläuft die Nacht meist klar. Der Wind weht schwach. Tiefsttemperaturen der Nacht minus 11 bis minus 1 Grad.
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