31. Mai 2017 | 23:12 Uhr
Überschwemmungen in Ost-Österreich
15.000 Blitze: Unwetter-Walze nach Rekord-Hitze
Massive Unwetter haben am Mittwoch für Schäden im Land gesorgt.
Nach dem Hitzerekord von 35 Grad (Horn, NÖ) folgten heftige Unwetter mit Blitz, Donner und Starkregen: Eine Unwetterwalze schob sich über das Land. In vielen Orten in Tirol, Ober- und Niederösterreich sowie im Burgenland standen die Feuerwehren Mittwoch im Dauereinsatz. Mehr als 15.000 Blitze verzeichnete das Aldis-Blitzortungssystem innerhalb weniger Stunden in ganz Österreich.
Starkregen
Die "Hotspots" in NÖ waren die Gemeinden Atzenbrugg, Michelhausen, Spitzenberg-Reidling und Würmla im Bezirk Tulln. 430 Feuerwehrleute haben an 44 Einsatzorten stundenlang Keller ausgepumpt, Muren weggeräumt – ein wahrer Einsatzmarathon.
Feuerwehr musste Klinik in St. Pölten auspumpen
Bis zu 80 Liter pro Quadratmeter gingen im Raum Tulln und St. Pölten in 30 Minuten nieder. Straßen wurden vermurt, die B1 war zum Teil gesperrt. Äcker standen unter Wasser. Betroffen war das Universitätsklinikum in St. Pölten. Die Feuerwehr musste den Keller auspumpen.
© Symbolbild/APA/BFKDO TULLN/STEFAN ÖLLERER
Die Feuerwehren in Tulln waren im Dauereinsatz. Quelle: APA
© APA/BFKDO TULLN/STEFAN ÖLLERER
Starkregen sorgte auch in Tulln für Überschwemmungen. Quelle: APA
Innenstadt in Gmunden wegen Überflutung gesperrt
Schwere Unwetter auch im Burgenland. Binnen kurzer Zeit mussten Feuerwehren zu 15 Einsätzen ausrücken. Betroffen waren Oberwart, Güssing, Mattersburg und Oberpullendorf.
Im oberösterreichischen Salzkammergut erwischte es Gmunden besonders schwer: Die Feuerwehr musste in etliche Wohnhäuser ausrücken und die Keller leer pumpen. Die Innenstadt von Gmunden musste gesperrt werden.
In Schörfling am Attersee schlug ein Blitz in einen Bauernhof ein und löste einen Großbrand aus. Die betroffene Familie konnte sich und ihre Tiere gerade noch in Sicherheit bringen. Die Feuerwehr war zwar rasch vor Ort, der Hof brannte jedoch völlig ab.
© FF Thalgau
Thalgau: Im Salzburger Flachland wurden zahlreiche Straßen völlig überflutet. Quelle: FF Thalgau
Waldbrand nach Blitzschlag in Tirol
Auch in Jenbach wurde die zerstörerische Kraft von Blitzen ziemlich deutlich: Hier verursachte ein Einschlag einen Waldbrand, der sich auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern ausbreitete. Die Feuerwehr stand sogar mit einem Hubschrauber im Einsatz. In Kremsmünster schoss ein Blitz plötzlich aus der Steckdose eines Einfamilienhauses. Verletzt wurde dabei zum Glück aber niemand.