16. April 2025 | 12:26 Uhr © getty Temperatur-Kontraste Wetter-Chaos in Europa: Österreich im Sommermodus, Spanien bibbert In Europa zeigt sich das Wetter zur Wochenmitte von seiner sehr unterschiedlichen Seite. Während in Teilen Österreichs beinahe frühsommerliche Temperaturen erreicht werden, ist es anderswo deutlich kühler. Die Unterschiede sind teils drastisch – und haben ihren Ursprung in der aktuellen Verteilung der Luftmassen über dem Kontinent. Frühling in Österreich mit fast 30 Grad Österreich profitiert derzeit von warmen Luftströmen, die aus Nordafrika – genauer gesagt aus Algerien – über das Mittelmeer nach Mitteleuropa gelangen. Unterstützt durch föhnige Effekte in den Alpenregionen steigen die Temperaturen deutlich an. Ein frühsommerlicher Tag heute. Schon 22° in Eisenstadt und vereinzelt geht es in Richtung 28°. ☀️ pic.twitter.com/rR35Ptp7kF — Manuel Oberhuber (@manu_oberhuber) April 16, 2025 Besonders im Bereich vom Innviertel über das Wiener Becken bis ins Südburgenland ist es deutlich wärmer als für Mitte April üblich. Dort werden meist 22 bis 25 Grad gemessen. In typischen Föhntälern sind sogar bis zu 28 Grad möglich – ein Temperaturwert, der normalerweise eher im Mai oder Juni erreicht wird. 11:30 Uhr und wir messen 25° in Waidhofen an der Ybbs. pic.twitter.com/xWBU0EYTMI — Manuel Oberhuber (@manu_oberhuber) April 16, 2025 Kalte Atlantik-Luft in Spanien Ein ganz anderes Bild zeigt sich derzeit in Spanien. Kühle Luft vom Nordatlantik hat den Westen Europas erreicht und sorgt dort für unterdurchschnittliche Temperaturen. In Madrid (Hauptstadt Spaniens) werden am Nachmittag nur rund 10 Grad gemessen – ein großer Kontrast zu den Temperaturen in Österreich. Selbst in anderen Teilen der Iberischen Halbinsel bleibt es für die Jahreszeit deutlich zu kühl. Verantwortlich dafür ist ein Tiefdruckgebiet über Westeuropa, das feuchte und kalte Luftmassen vom Atlantik in Richtung Südwesten lenkt. Baltikum: Auch in Riga ist es warm Während Spanien unter der Kaltluft leidet, zeigt sich das Wetter in anderen Teilen Europas deutlich milder. In Riga (Hauptstadt Lettlands, Baltikum) werden ebenfalls frühlingshafte Temperaturen von etwa 20 Grad erreicht. Auch hier ist die Ursache ein Einfluss von Warmluft, die über ein Hochdruckgebiet aus südlicher Richtung bis nach Nordosteuropa geführt wird. Norditalien und Schweiz: Starkregen bringt Gefahr In Norditalien hingegen ist die Lage kritisch: Dort sorgt derzeit ein wetterbedingtes Tiefdruckgebiet für starke und anhaltende Regenfälle. Besonders betroffen sind die Regionen Ligurien, Piemont und die Lombardei (alle im Norden Italiens). Bis Donnerstagabend wird es dort nahezu ohne Unterbrechung regnen. Die Regenmengen können so groß werden, dass es zu Überschwemmungen und Erdrutschen kommt. Viel Regen im Piemont, viel Schnee auf den Bergen.Bis übermorgen fallen im Stau der Alpen teilweise über 400 l/m². Bei solchen Mengen sind Hochwasser und Muren zu erwarten.Ein Vorteil ist, dass auf den Bergen über 2 Meter Schnee gebunden werden und nicht direkt abfließen. pic.twitter.com/Gb6UkZFfA4 — Manuel Oberhuber (@manu_oberhuber) April 15, 2025 Reisenden und Urlaubern in diesen Gebieten wird dringend geraten, aktuelle Wetterwarnungen zu beachten. Im Zweifelsfall kann es sinnvoll sein, die Rückreise vorzuziehen. Besonders Aufenthalte in der Nähe von Flüssen sind zu vermeiden, da die Pegelstände innerhalb kurzer Zeit stark ansteigen können. Das Italientief wird jetzt immer stärker, in den Voralpen im Piemont schüttet es so richtig. In Sambughetto sind allein in den letzten 24 Stunden 246 l/m² gefallen.Bis morgen kommen im Zuge von Gewittern noch einmal 200 bis 350 l/m² dazu. Die Wasserstände steigen. ???? pic.twitter.com/WzzSdodxt0— Manuel Oberhuber (@manu_oberhuber) April 16, 2025 Ein gestern gepostetes Video eines Nutzers auf "X" zeigt, dass es auch in Frankreich zu größeren Regenmengen kommt beziehungsweise gekommen ist: Flooding in Collioure, France todayMore rain is expected in next 2 days in France and Italy pic.twitter.com/VCcGWGDQpi — Disasters Daily (@DisastersAndI) April 15, 2025 Wie im Video zu sehen sorgten die Regenfälle für einen etwas stärker fließenden Strom auf der Straße. Auch in Teilen der Schweiz, insbesondere rund um die Rhone und den Lago Maggiore (See im Süden der Schweiz und Norden Italiens), wird vor starker Regenaktivität gewarnt. Dort steigt ebenfalls die Gefahr von Hochwasser, Erdrutschen und Murenabgängen deutlich an. Ausblick für Österreich: Weiter warm, aber nicht überall Auch am Donnerstag bleibt es in großen Teilen Österreichs warm. Ob erneut Spitzenwerte von über 25 Grad erreicht werden, hängt davon ab, wie stark sich die Wolken ausbreiten. Diese Unsicherheit betrifft vor allem die östlichen Landesteile. Ganz im Westen, etwa in Bregenz (Vorarlberg), macht sich allerdings schon kühlere Luft bemerkbar. Dort werden am Donnerstag nur noch etwa 11 Grad erwartet. Im Laufe des Freitags greift diese kältere Luft auch weiter nach Osten über, wodurch dann auch im Süden und Osten des Landes die Temperaturen wieder auf Werte um 20 Grad und darunter sinken können.