12. Juli 2012 | 23:15 Uhr

unwetter_rts.jpg © rts

Horror-Zahlen

Unwetter kosten uns 90 Millionen Euro

Ernte-Rückgang um bis zu 90 % - Straßen um 30 Mio. weggerissen.

Seit Wochen stürmen Windböen und Regenschauer über das Land, Dörfer wurden geräumt und Autobahnen gesperrt.

Die Schäden, die durch den Gewitter-Wahnsinn entstanden, weisen jetzt schon horrende Zahlen auf:

  • Obst-Mangel: Der Hagel trifft die Ernte dramatisch. 70 Prozent weniger Marillen sowie Erdbeeren gab es, beim Wein wird mit bis zu 30 Prozent weniger Trauben gerechnet. Grund: Die Reben sind zerstört.
  • Anbaufläche: Laut Landwirtschaftskammer Österreich gingen über 10.000 Schadensmeldungen ein, 185.000 Hektar Anbaufläche wurden beschädigt. Das ist ein Schadens-Plus von 85 % im Vergleich zum Vorjahr.
  • Rekordsumme: Allein durch den Hagel müssen die Bauern mit einer Schadenssumme von 33 Millionen Euro rechnen. Das vermeldet die Hagelversicherung. Der Monat Juli brachte 16,3 Millionen Euro Schaden.
  • Gesamt-Schäden: Nicht nur Hagel, auch Frost und Dürre wirken zerstörerisch: 40 Millionen Euro Schäden errechneten die niederösterreichischen Bauern.
  • Rückgänge: Weizen wird Mangelware. In Niederösterreich gehen 725.000 Tonnen verloren (31 Prozent Verlust). Wien muss über 90 Prozent weniger verbuchen – 700 Tonnen. Und Oberösterreich verliert 430.000 Tonnen (9 Prozent). Der Verlust für die Sommer- und Herbsternten soll noch einmal für 25 Millionen Euro Schaden sorgen.
  • Gemeinden: Über 30 Millionen Euro mussten Österreichs Gemeinden laut Schätzungen des Gemeindebundes berappen. Vor allem Straßen und Brücken litten unter den Extrembedingungen.
  • Auto: Schätzungen der Wirtschaftskammer Österreich zufolge sind bis jetzt über 7 Millionen Euro Schäden an Autos zusammengekommen.

Diese fünf Regionen trifft es am meisten
So viele Unwetter wie heuer gab es in den letzten Jahren kaum, aber: Längst sind nicht alle Regionen Österreichs von Hagel, Sturm und Gewitter gleich betroffen wie andere. Zwei Beispiele: Während in der Steiermark bereits 33.810 Blitze gezählt wurden, waren es in Wien nur 310. Während es in Niederösterreich 25.912 Unwetter gab, waren es in Vorarlberg nur 1.392.

Wetter-Experten wissen: Das alles ist längst kein Zufall. Denn fünf Regionen in Österreich leiden immer ganz besonders, wenn ein Unwetter am Horizont auftaucht (siehe Karte).

Waldviertel, Südost-Steiermark, Großraum Innsbruck, Kärntner Zentralraum und Böhmerwald – wer hier wohnt, muss auch diesen Sommer immer wieder mit Starkregen und Hagel rechnen.

Luftschichten prallen in den Alpen aufeinander
Der Hintergrund für dieses Phänomen: Gerade in diesen Gebieten treffen warme Luftströme an die Ränder der Alpen. Sie sind gezwungen aufzusteigen, treffen in der Atmosphäre auf kühlere Luft und bilden dort heftige Gewitter aus, die sich an Ort und Stelle wieder entladen. Die Folgen sind massenhaft Regen (heuer schon bis zu 117 Liter pro Quadratmeter) und riesige Hagelkörner.

Diashow: Gewitter fegten über Österreich

Erneut heftige Unwetter
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Trüb, Regen, Schnee bis 1400m. 8/12°

Der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich im Laufe des Tages an der Alpennordseite und schwächt sich insgesamt ab. In ganz Österreich bleibt es aber zumeist trüb, kurze Aufhellungen sind im Südosten möglich. Der Wind aus Nordwest bis Nord weht schwach bis mäßig, am Alpenostrand recht lebhaft. Nachmittagstemperaturen 7 bis 13 Grad.
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