17. Juni 2025 | 16:10 Uhr © Rovinj News Fähre gesunken Touristen verletzt: Unwetter in Kroatien hinterlässt Spur der Verwüstung Ein schweres Unwetter hat Anfang der Woche weite Teile der kroatischen Adriaküste in Mitleidenschaft gezogen. Besonders betroffen war die Region um Rovinj, wo es zu starken Windböen, Überschwemmungen und Schäden an Infrastruktur und Schiffen kam. Auch eine Fähre geriet in Seenot und sank. Heftiger Sturm in Istrien Am Montag wurden Teile der kroatischen Küste von einem starken Sturm erfasst. In Rovinj (Kroatien) wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h gemessen. Das Unwetter bewegte sich im Verlauf weiter in südöstliche Richtung und hinterließ deutliche Schäden. Ein sogenannter „Nevera“, ein regional typischer Sturm, trat an der Westküste Istriens auf. Laut dem Kroatien-Kenner Kristijan Antic handelt es sich dabei um einen plötzlich auftretenden, schwer vorhersehbaren Wind, der innerhalb kürzester Zeit Sturm- oder sogar Orkanstärke erreichen kann. Solche Wetterlagen sind vor allem im Spätsommer verbreitet, meist nach längeren Hitzeperioden. Überschwemmungen, Schäden und Verletzte Mehrere Regionen entlang der Küste waren betroffen: Straßen wurden überflutet, Bäume stürzten um, und es kam zu erheblichen Schäden auf Campingplätzen. Auch mehrere Jachten gingen im Sturm unter. Aus verschiedenen Orten wurden verletzte Personen gemeldet. Besonders stark betroffen war Rovinj, ein beliebter Urlaubsort für Reisende aus Österreich und anderen europäischen Ländern. Fähre sinkt bei Zadar – Passagiere konnten gerettet werden Gegen 22 Uhr geriet ein Fährkatamaran, der auf der Strecke zwischen Sali (Insel Dugi Otok, Kroatien) und Zadar (Kroatien) unterwegs war, in Seenot. Das Schiff kenterte und sank schließlich auf die Steuerbordseite. Bewegtbilder zeigen, wie die Fähre seitlich ins Wasser kippt. Die Ursache ist noch nicht abschließend geklärt, der Kapitän sprach von einem plötzlichen Wassereinbruch. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 38 Passagiere und fünf Crew-Mitglieder an Bord. Sie konnten alle in letzter Minute gerettet werden. Der zuständige Kreispräfekt Josip Bilaver beschrieb die Situation gegenüber der kroatischen Nachrichtenplattform 24sata.hr so:„Nur wenige Augenblicke trennten uns von einer Tragödie. Die Menschen mussten das Schiff barfuß, ohne Kleidung und ohne persönliche Gegenstände verlassen. Die Wellen waren über drei Meter hoch.“