26. März 2012 | 06:26 Uhr
Nur kleinere Schäden
Starkes Erdbeben erschüttert Chile
Eine Tsunami-Gefahr wurde nach einem ersten Alarm ausgeschlossen.
Chile ist am Sonntagabend (Ortszeit) von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke der Erdstöße mit 7,2, später mit 7,1 an. Der chilenische Katastrophenschutz ONEMI (Amt für Notfallsituationen) vermeldete eine Stärke von lediglich 6,4. Todesopfer oder größere Schäden wurden zunächst nicht gemeldet. Innenminister Rodrigo Hinzpeter erklärte, es habe nur einige Leichtverletzte gegeben. Auch eine Tsunami-Gefahr wurde nach einem ersten Alarm ausgeschlossen.
Das Epizentrum des Beben habe in einer Tiefe von 30 Kilometern etwa 215 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Santiago in der Region Maule gelegen, 24 Kilometer nordöstlich der Küstenstadt Constitucion, meldete die chilenische Erdbebenwarte SSN. Das Beben ereignete sich um 19.37 Uhr Ortszeit (00.37 Uhr/MESZ).
Leicht verletzt
Drei Besuchern einer Messe wurden leicht verletzt, als von der Decke einer Kirche in Maipu im Westen von Santiago Gipsstücke abbrachen, wie der Rundfunksender Radio Cooperativa berichtete. In der Hauptstadt Santiago de Chile gerieten Hochhäuser ins Wanken.
In Talca, wo es im Februar 2010 durch ein Erdbeben der Stärke 8,8 zahlreiche Opfer gegeben hatte, rannten Hunderte Menschen auf die Straße.
In Constitucion und Temuco wurden die Telefonleitungen durch das Beben unterbrochen. Auch die Stromversorgung fiel größtenteils aus. Der Feuerwehrchef von Constitucion, Juan Caceres, erklärte dem Fernsehsender TV Chile, es habe nur kleinere Sachschäden gegeben.
Evakuierung aufgehoben
Der Katastrophenschutz ordnete zunächst vorsichtshalber eine Evakuierung der Küstenregionen von Valparaiso bis Los Lagos an. Später wurde bekannt, dass für einen kleineren Küstenbereich eine Evakuierung angeordnet wurde. Das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik teilte indessen mit, dass "ein zerstörerischer Tsunami im ganzen Pazifik nicht erwartet" werde.
"Vorerst haben wir keine Informationen über Tote", sage Innenminister Hinzpeter. Es gebe aber "Hinweise" darauf, dass mehrere Menschen durch von Häusern herabstürzende Fassadenteile verletzt worden seien.