30. September 2024 | 09:00 Uhr

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Rekorde ohne Ende

September: Der Monat der Extreme in Zahlen

Der September 2024 war in Österreich ein Monat der Extreme. Ungewöhnliche Hitze zu Beginn des Monats wurde von nie dagewesenen Niederschlägen abgelöst, die zu schwerwiegenden Überschwemmungen führten. 

Es wurden Temperatur- und Regenrekorde aufgestellt, die das Land nachhaltig prägten. Experten sprechen von einem außergewöhnlichen Monat, der sowohl meteorologisch als auch in seinen Auswirkungen von besonderer Bedeutung ist.

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Sommerliche Hitze statt Herbstwetter

Zu Beginn des Septembers war von Herbststimmung keine Spur. Stattdessen setzte sich die Hochsommerhitze fort, und in vielen Regionen Österreichs wurden Temperaturen von über 30 Grad gemessen. Der österreichweite Septemberrekord von 36,0 Grad, der am 1. September 2015 in Pottschach-Ternitz (Niederösterreich) erreicht wurde, blieb zwar knapp bestehen, doch am 3. September 2024 verfehlte Bad Deutsch-Altenburg diesen Wert nur um 0,1 Grad. In diesem kleinen Ort im Osten Niederösterreichs wurde jedoch ein anderer Rekord gebrochen: Mit 57 Hitzetagen, an denen das Thermometer auf mindestens 30 Grad kletterte, wurde der bisherige Rekord aus dem Jahr 2003 (Leibnitz) übertroffen.

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Weitere Hitzerekorde gab es im Burgenland und in der Steiermark. So erreichte Andau am 2. September 35,3 Grad – die höchste je in einem September gemessene Temperatur im Burgenland. Fürstenfeld zog am nächsten Tag nach und stellte mit 35,0 Grad einen neuen Rekord für die Steiermark auf. Auch in Wien wurde Geschichte geschrieben: Am 9. September endete die zweitlängste Hitzewelle der Stadt seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Lediglich im Jahr 2018 dauerte eine Hitzewelle mit 32 Tagen noch einen Tag länger. Sogar auf den Bergen zeigte sich der Sommer von seiner hartnäckigen Seite.

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Auf dem Sonnblick (3.105 Meter Höhe) blieben die Temperaturen bis zum 9. September im positiven Bereich, bevor sie nach mehr als zwei Monaten erstmals wieder unter null Grad sanken – ein weiterer Rekord. Insgesamt lag die Durchschnittstemperatur im September 2024 in Österreich rund 1,5 Grad über dem langjährigen Mittel (1991–2020). Besonders ausgeprägt war die Abweichung im Innviertel und im Seewinkel, wo bis zu 3 Grad mehr gemessen wurden. In Vorarlberg und Salzburg hingegen betrug der Unterschied „nur“ etwa 0,5 bis 1,5 Grad.

Jahrhundertregen durch ein 5b-Tief

Mitte September änderte sich das Wettergeschehen drastisch. Ein sogenanntes 5b-Tief zog von der Adria Richtung Ungarn und Slowakei und sorgte für extreme Regenfälle in Wien und Niederösterreich. Die Wassermassen führten zu einem Jahrhunderthochwasser an zahlreichen Flüssen. Besonders betroffen war die Donau: Kurz vor Wien erreichte der Durchfluss bis zu 10.500 Kubikmeter Wasser pro Sekunde.

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Dieser Wert ist der zweithöchste seit Beginn der Messungen und tritt statistisch gesehen nur alle 100 Jahre auf. Zum Vergleich: Diese Wassermenge entspricht dem Sechsfachen des jährlichen Wasserverbrauchs der Stadt Wien, das an nur einem Tag durch die Stadt floss. Neben den intensiven Regenfällen überraschte sogar der Winter kurzzeitig. In Mariazell (Steiermark) wurde mit einem Zentimeter der erste Septemberschnee des Jahres gemessen, während in Hochfilzen (Tirol) am 14. September mit nur 0,8 Grad die niedrigste Höchsttemperatur unterhalb von 1000 Metern in der ersten Monatshälfte verzeichnet wurde.

Regenrekorde ohne Ende

Der anhaltende Regen stellte zahlreiche Rekorde auf. St. Pölten meldete am 15. September mit 225 Litern pro Quadratmeter die höchste je gemessene Tagesniederschlagsmenge in Niederösterreich. In nur vier Tagen sammelten sich in der Landeshauptstadt 361 Liter pro Quadratmeter – der bisherige Rekord für diese Station wurde damit verdoppelt. Dieser Wert stellt sogar einen neuen Herbstrekord dar.

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Zum Vergleich: Der alte Rekord aus dem Jahr 1950 lag bei dieser Menge jedoch über drei volle Monate verteilt. Noch höhere Regenmengen wurden in Lackenhof am Ötscher gemessen, wo unglaubliche 450 Liter pro Quadratmeter innerhalb weniger Tage fielen. Insgesamt verzeichnete Österreich im September 2024 einen Durchschnittsniederschlag von 244 Litern pro Quadratmeter. Damit war es der nasseste September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der bisherige Rekord aus dem Jahr 2007 (188 Liter pro Quadratmeter) wurde klar übertroffen.

Sturmgepeitschte Regionen

Neben den extremen Regenfällen sorgte auch der Wind für Aufregung. Besonders der Alpenostrand erlebte ungewöhnlich starke Böen. Am Schöckl, dem Hausberg der Stadt Graz, wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 157 km/h gemessen. Auch in St. Radegund, einem Ort am Fuß des Schöckl, erreichten die Winde eine Geschwindigkeit von 135 km/h – beides neue Rekorde für diese Regionen. Weitere neue Septemberrekorde wurden in Gumpoldskirchen, Deutschlandsberg und Tamsweg aufgestellt.

Extremwerte des Septembers 2024 in Österreich

Höchste Temperaturen:

  • 35,9 Grad in Bad Deutsch-Altenburg (Niederösterreich, 3. September)
  • 35,3 Grad in Andau (Burgenland, 2. September)
  • 35,0 Grad in Gänserndorf (Niederösterreich, 3. September)

Tiefste Temperaturen unter 1000 Meter:

  • -0,3 Grad in Hochfilzen (Tirol, 14. September)
  • -0,2 Grad in Kornat (Kärnten, 12. September)
  • 0,1 Grad in Semmering (Niederösterreich, 13. September) und Mariazell (Steiermark, 13. September)

Vorläufig nasseste Orte:

  • 490 l/m² in Lunz am See (Niederösterreich)
  • 489 l/m² in Loibl (Kärnten)
  • 470 l/m² in Lilienfeld (Niederösterreich)
  • 458 l/m² in Kirchberg/Pielach (Niederösterreich)
  • 457 l/m² in Unterach am Attersee (Oberösterreich)

Vorläufig trockenste Orte:

  • 71 l/m² in Nauders (Tirol)
  • 90 l/m² in Obergurgl (Tirol)
  • 92 l/m² in Umhausen (Tirol)

Höchste Windspitzen in den Niederungen:

  • 135 km/h in St. Radegund (Steiermark, 14. September)
  • 118 km/h in Hartberg (Steiermark, 14. September)
  • 108 km/h in Wiener Neustadt (Niederösterreich, 14. September)

Höchste Windspitzen in den Bergen:

  • 157 km/h am Schöckl (Steiermark, 14. September)
  • 149 km/h an der Kölnbreinsperre (Kärnten, 15. September)
  • 148 km/h am Patscherkofel (Tirol, 26. September)

Vorläufig sonnigste Orte:

  • 197 Sonnenstunden in Mörbisch (Burgenland)
  • 189 Sonnenstunden in Podersdorf (Burgenland)
  • 185 Sonnenstunden in Hornstein (Burgenland) 

Der September 2024 wird als einer der extremsten Wettermonate in Österreichs Geschichte in Erinnerung bleiben – geprägt von außergewöhnlicher Hitze, Rekordregen und beispiellosen Wetterereignissen.

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Im N und äußersten W wechselhaft, im S oft sonnig, 8/16°

Am Freitag bringt Tiefdruckeinfluss entlang der Alpennordseite einige Regenschauer, oberhalb 1600m auch Schnee- oder Graupelschauer. Zwischenzeitlich zeigt sich, außer im Nordstau, immer wieder die Sonne. Weniger Schauer gibt es nach Osten zu, im Süden und Südosten bleibt es großteils niederschlagsfrei. Abermals lebhafter Westwind im Donauraum und am Alpenostrand. Frühtemperaturen 5 bis 12 Grad, Tageshöchsttemperaturen 12 bis 19 Grad.
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