20. März 2012 | 19:26 Uhr
Panik
Schweres Erdbeben bei Acapulco in Mexiko
In der Millionen-Metropole Mexiko-Stadt schwankten die Gebäude.
Ein schweres Erdbeben mit einer Stärke über 7,0 hat den Süden von Mexiko erschüttert und zahllose Bewohner in Mexiko-Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Aus dem Teilstaat Guerrero, in dem das Zentrum des Bebens lag, meldeten die Zivilschutzbehörden mehrere eingestürzte Häuser. In Mexiko-Stadt, in deren Ballungsraum rund 20 Millionen Menschen wohnen, wurden am Dienstagmittag Häuser beschädigt, das Telefonnetz war unterbrochen. Der Gouverneur des Bundesstaates Oaxaca, Gabino Cue, sagte am Abend, in der Ortschaft Pinotepe nahe der Grenze Oaxacas zu Guerrero seien mehrere Gebäude beschädigt und mindestens fünf Menschen verletzt worden, einer von ihnen schwer. Ein Polizist sei von einem herabfallenden Schutzdach getroffen worden. Mexikos Präsident Felipe Calderon sprach von Szenen der Panik und von Evakuierungen.
Zentrum bei Ometepec
Das Zentrum des Erdstoßes lag rund 190 Kilometer östlich des Ferienorts Acapulco am Pazifik, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte. Der nächstgelegene Ort ist Ometepec mit etwa 20.000 Einwohnern. Das Beben war auch in der 315 Kilometer nördlich gelegenen Hauptstadt zu spüren. Dort liefen Zehntausende Menschen auf die Straßen, Hochhäuser schwankten, Hubschrauber kreisten am Himmel. In Gebäuden waren Risse zu sehen. Später gab es noch mehrere leichtere Nachbeben.
Präsident Calderon erklärte mehrmals, es habe nur geringere Schäden gegeben. "Glücklicherweise müssen wir bisher keinen Verlust von Menschenleben bedauern", sagte er im Fernsehen nach einer telefonischen Verbindung mit dem Gouverneur von Guerrero. Im Kurzmitteilungsdienst Twitter schrieb er zudem, das Gesundheitssystem funktioniere ohne größere Probleme. Aus der Hauptstadt waren Bilder zu sehen, wie Sanitäter Menschen behandelten.
Verkehrschaos
Calderon bezifferte die Stärke des Bebens unter Berufung auf die nationale Erdbebenwarte mit 7,8. Das Geoforschungszentrum in Potsdam (GFZ) in Deutschland registrierte 7,3, die US-Erdbebenwarte 7,4. Danach gab es noch mehrere Nachbeben. Auf den Straßen herrsche Verkehrschaos, viele Eltern eilten herbei, um ihre Kinder von den Schulen abzuholen.
Das Erdbeben ereignete sich nach Angaben des Geoforschungszentrums in Potsdam in einem relativ abgelegenen Gebiet. "Von daher rechne ich nicht mit einer sehr schweren Katastrophe", sagte der Geophysiker Joachim Saul der Nachrichtenagentur dpa. Jedoch sei eine genaue Einschätzung über Schäden bisher sehr schwer.
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