28. November 2023 | 09:00 Uhr

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Dutzende Unfälle

Schnee-Chaos trifft Deutschland - Bereits Zwei Tote

In Deutschland haben Schnee und Glätte zu chaotischen Bedingungen geführt. Der Wintereinbruch hat in mehreren Bundesländern zu Unfällen aufgrund von Glätte geführt, wobei mindestens zwei Menschen ums Leben kamen. Besonders betroffen ist vor allem Hessen. 

In vielen Teilen Hessens kam es zu Unfällen mit leicht Verletzten und erheblichen Sachschäden. Aufgrund der Schneelast stürzten auch Bäume um. Besonders kritisch war die Situation im Rheingau-Taunus-Kreis. Dort saßen laut Angaben der Feuerwehr zahlreiche Autofahrer in ihren Fahrzeugen fest. Etwa 100 Menschen mussten in der Nähe von Eltville gerettet werden, da Bäume auf ihre Autos gestürzt waren. Sie wurden vorübergehend in einer Halle untergebracht. Kreisbrandmeister Michael Ehresmann (34) beschrieb die Lage als außergewöhnlich: "Bäume fallen um wie Streichhölzer." 

Bereits Zwei Tote

Im Landkreis Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg verlor ein 71-jähriger Mann am Montagabend sein Leben bei einem Frontalzusammenstoß auf einer schneeglatten Straße. Ebenso kam eine 54-jährige Autofahrerin bei Denzerheide in Rheinland-Pfalz bei einem Glatteisunfall ums Leben. 

SchneechaosDE_Bild3.png © onw-images

Um 19 Uhr kollidierten auf der B290 bei Blaufelden (Baden-Württemberg) zwei Fahrzeuge miteinander, wobei eine Person im Alter von 71 Jahren ums Leben kam.  

Kinder mussten in Schule übernachten

Aufgrund des plötzlichen Wintereinbruchs mussten zahlreiche Schülerinnen und Schüler sowie Betreuer einer Wiesbadener Schule die Nacht zum Dienstag im Schulgebäude verbringen. Für insgesamt 55 Personen, darunter 27 Kinder, wurde in der Schule eine Unterkunft für die Nacht eingerichtet, da aufgrund der Witterungsverhältnisse keine Möglichkeit bestand, mit Schulbussen sicher nach Hause zu gelangen, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Dienstagmorgen mitteilte. Die Schülerinnen und Schüler einer internationalen Schule stammten aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet, weshalb aufgrund des anhaltenden Schneefalls keine Rückfahrt nach Hause mehr möglich war. Ein Betreuungstrupp der Feuerwehr, bestehend aus rund 25 Personen, kümmerte sich um die Versorgung der Betroffenen. 

Ob am Dienstagmorgen der Unterricht wieder aufgenommen wird oder ob die betroffenen Personen zunächst nach Hause können, war in der Nacht unklar. Der Sprecher gab jedoch an, dass für das Frühstück gesorgt sei. Im Rheingau-Taunus- und im Hochtaunuskreis fällt an vielen Schulen am Dienstag entweder der Unterricht ganz aus oder die Teilnahme wurde freigestellt. 

Der Landrat im Rheingau-Taunus-Kreis, Sandro Zehner (CDU), rief laut einer Mitteilung dazu auf, am Dienstag unbedingt zu Hause zu bleiben. Er betonte: „Bitte unternehmen Sie auch keine Spaziergänge im Wald: Es besteht akute Lebensgefahr durch Astbruch und umstürzende Bäume.“ 

Zahlreiche Straßen sind vollständig gesperrt

Der Wintereinbruch führte dazu, dass zahlreiche Straßen um die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden vollständig gesperrt werden mussten. Auch im Bahnverkehr gibt es Behinderungen auf einigen Strecken, wie das Polizeipräsidium Westhessen mitteilte. An einigen Orten fiel zeitweise der Strom aus, bedingt durch umgestürzte Bäume, unter anderem in Hofheim. 

Tausende Menschen ohne Heizung und Warmwasser

In Wächtersbach am Fuße des Vogelsbergs kam es ausgerechnet am Montagnachmittag zu einer Beschädigung der Fernwärmeleitung an zwei Stellen während des Verlegens von Glasfaserkabeln. Die Arbeiten wurden durch dichtes Schneetreiben massiv erschwert, was zur Folge hatte, dass die Rohre aufgebaggert werden mussten. Die beschädigten Abschnitte wurden herausgeschnitten und neue wurden eingeschweißt. Tausende Menschen waren bis in die Nacht hinein ohne Heizung und Warmwasser. 

SchneechaosDE_Bild1.png © Andreas Koehler/5VISION.NEWS

Arbeiter bei der Reperatur, die angebohrten Fernwärme-Rohre in Wächtersbach zu reparieren. 

In Baden-Württemberg gibt es in den höheren Lagen im Schwarzwald schneebedeckte Fahrbahnen, und es kommt zu vereinzelten Sperrungen aufgrund von quer stehenden Lastwagen, berichtete ein Sprecher aus dem Lagezentrum. In Gemünden im Westerwald kollidierte ein mit Gasflaschen beladener Lastwagen auf der schneebedeckten Landesstraße 288 frontal mit dem Seat einer Frau, der daraufhin in den Graben geschoben wurde. Um die eingeklemmte Fahrerin aus dem Wrack zu befreien, musste die Feuerwehr das Dach des Autos aufschneiden.

SchneechaosDE_Bild2.png © Feuerwehren VG Westerburg

Im heftigen Schneetreiben kümmern sich Feuerwehrleute, Sanitäter und ein Notarzt um eine eingeklemmte Fahrerin eines Seat-Fahrzeugs. 

Auch in Thüringen ist die Lage trotz der Witterung nach Angaben eines Sprechers des dortigen Lagezentrums derzeit noch relativ entspannt. Allerdings geht er davon aus, dass sich die Situation in den nächsten 24 Stunden durch weiteren Schneefall verschärfen könnte. 

Eine Meteorologin vom Deutschen Wetterdienst (DWD) sagte am Dienstagmorgen: „Der Winter ist da.“ Ein Tief sorgt vom Westen in den Osten bis in den Süden für Schneefall in weiten Teilen des Landes.

Am Dienstag fällt Schnee auch in Berlin und Brandenburg, und die Menschen müssen sich auf Dauerfrost und Glättegefahr einstellen.

„Die kommenden Tage sind kalt, und am Tag sind maximal leichte Plusgrade zu erwarten. Die Nächte sind frostig, und immer wieder sind Schneefälle, Schneeregen und überfrierende Nässe zu erwarten“, sagte die Meteorologin. „Schnee und die Glätte bleiben.“

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Oft Sonne, in den Niederungen Nebel. -5/2°

Zunehmender Druck wird im Ostalpenraum wetterbestimmend. Damit überwiegt im Bergland meist strahlender Sonnenschein, in den Becken und Tälern sowie im Flachland halten sich aber teils zähe Nebel- oder Hochnebelfelder und nicht überall wird es dort tagsüber sonnig. Der Wind weht nur schwach. Tageshöchsttemperaturen minus 1 bis plus 4 Grad. Heute Nacht: In Tallagen, über den Niederungen und in Gewässernähe breiten sich rasch wieder Nebel und Hochnebelfelder aus. Abseits davon verläuft die Nacht meist klar. Der Wind weht schwach. Tiefsttemperaturen der Nacht minus 11 bis minus 1 Grad.
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