09. Juni 2013 | 23:00 Uhr
Hochwasser
Neue Unwetter nach 2-Tage-Sommer
Nach der großen Flut: Murenabgänge im Westen, Blitz und Donner im Osten.
Eine der schwersten Hochwasserkatastrophen traf Österreich – und es ist noch nicht vorbei. Der Wetterdienst warnt vor Dauerregen und Gewittern.
Friedlich lachte die Sonne am Wochenende in weiten Teilen Österreichs. In den Katastrophengebieten kämpften noch immer Tausende gegen den Schlamm. „Schlimm ist die Situation in Marbach. Rund um Amstetten sind die Aufräumarbeiten jedoch abgeschlossen“, sagt Franz Resberger von der niederösterreichischen Feuerwehr.
Doch die Ruhe war trügerisch. Denn schon Sonntagabend brachen wieder schwere Unwetter über Salzburg und Oberösterreich herein. Besonders der Flachgau und das Hausruckviertel wurden von Starkregen und Hagelschauern schwer getroffen. Feuerwehren mussten wegen zahlreicher überfluteter Keller ausrücken. Betroffen waren auch Gemeinden, wie Bergheim, oder Straßwalchen, die erst vergangene Woche von Muren und Hochwasser heimgesucht worden waren.
Für Montag kündigt die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) wieder Starkregen und Gewitter an. Besonders in den Hochwasser-Gebieten seien erneute Überschwemmungen und Muren nicht auszuschließen. Der Boden in den meisten Gebieten kann kein Wasser mehr aufnehmen.
Nach Flut warnen Experten vor Blitzeinschlägen
Brisant: „Blitzschläge stellen in überschwemmten Wohngebieten durch die hohe Leitfähigkeit des Wassers eine besonders große Gefahr dar“, warnt das Institut für Wetter- und Klimakommunikation (IWK).
In West-Österreich kommt es seit dem Wochenende bereits zu vereinzelten Schlammlawinen. Dort führte der Starkregen zu Erdrutschen. Vor allem in Tirol mussten Straßen gesperrt werden, der Zugverkehr fiel teilweise aus. Die Gemeinde Alpbach (Bez. Kufstein) war für eine Nacht von der Außenwelt abgeschnitten.
Österreich räumt das Land auf
Es war eines der schockierendsten Fotos der Hochwasserkatastrophe: Das Haus von Karl Dlouhy in Loiben (Wachau) glich einer Insel in der Donau. ÖSTERREICH besuchte die Familie eine Woche nach der Flut.
- Zerstörung: Möbel, Teppiche, Türen – bei Familie Dlouhy ist alles zerstört. „Wir räumen Tag und Nacht auf und trotzdem geht alles nur sehr langsam voran.“ Mehrere Männer vom Bundesheer helfen der Familie. „Es wird Monate dauern, bis hier alles wieder schön ist.“
- 1 Million Arbeitsstunden: In ganz Österreich helfen seit einer Woche rund 80.000 bei der Dammwache, den Evakuierungen und dem Aufräumen. Das sind eine Million Arbeitsstunden.
- Schäden: Nach Schätzungen soll sich der volkswirtschaftliche Schaden auf bis zu 3 Milliarden belaufen.
Nächste Seite: Der spannende Hochwasser-LIVE-Ticker zum Nachlesen.
22.00 Uhr: Damit beenden wir unseren LIVE-Ticker. Vielen Dank unseren zahlreichen Lesern.
21.29 Uhr: Hochwasser-Katastrophe in Magdeburg
Die deutsche Bundeswehr hat nun schweres Geschütz aufgefahren im Kampf gegen das Hochwasser: Transportpanzer, Lastwagen und Geländefahrzeuge rollen heran. Schwer getroffen ist bereits der Stadtteil Rothensee mit seinem Umspannwerk. "Rothensee läuft voll wie eine Badewanne", sagte Bundeswehrsprecher Andre Sabzog. Rund 700 Soldaten versuchen in der Zwischenzeit, das Umspannwerk zu retten. In aller Eile bauen sie noch einen Deich um das Gelände. Prognosen wagen sie nicht. Nur die Folgen sind bekannt: Wenn das Umspannwerk ausfällt, droht der Strom für Zehntausende Menschen auszufallen. Rothensee im Norden der Stadt ist kein reines Wohngebiet. Bekannt ist er vor allem durch den Güterhafen und viele Industriebetriebe.
20.21 Uhr: Unwetterwarnungen in Ober- & Niederösterreich
© APA
19.33 Uhr: Vermisste Pinzgauerin tot gefunden
Die Leiche jener 23-jährigen Frau, die seit einer Woche nach einem Murenabgang in Taxenbach im Pinzgau vermisst wurde, ist heute, Sonntag, bei Hallein Neualm am Salzachufer gefunden worden. Ein Passant hatte die tote Frau gegen Mittag entdeckt, teilte die Polizei mit. Das Auto, in dem sich die 23-Jährige und ihre Schwester befunden hatten, war am vergangenen Sonntag in einem Graben in Taxenbach von einer Mure erfasst worden. Während sich eine der beiden Frauen noch retten konnte, wurde die 23-Jährige vom Wasser erfasst und fortgerissen.
18.46 Uhr: In Norddeutschland (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern) hat sich die Hoffnung zerschlagen, diesmal glimpflich davonzukommen. Am Mittwoch und Donnerstag sollen Rekord-Wasserstände erreicht werden.
18.05 Uhr: Wie weit der Inn in Schärdig in Folge der Niederschläge ansteigen wird, könne man laut Auskunft des Hydrographischen Dienstes gegenüber der APA noch nicht sagen. Es fehlten zum Teil auch noch Messwerte, da in Bayern einige Wetterstationen im Zuge des Hochwassers zerstört wurden.
17.34 Uhr: Das Hochwasser in Magdeburg in der OE24-Diashow:
17.03 Uhr: Rekord-Pegelstand in Budapest
In der ungarischen Hauptstadt wurde ein Pegelstand von 8,86 Metern gemessen. Damit stand das Wasser um 26 Zentimeter über dem bisherigen Höchststand im Jahr 2006. Der Spitzenwert wurde in Budapest für Sonntagabend erwartet: Dann soll das Wasser bei 8,95 Metern Tiefe erreichen. Bis zu einem Pegelstand von 9,30 Metern sollte in Budapest ein Schutz gegeben sein.
16.46 Uhr: Feuerwehr Schärding rüstet sich für neue Niederschläge
Neue Unwetter, die am Sonntag in den Abendstunden und Nachtstunden auch über Teile Oberösterreichs niedergehen, könnten verstärkt Schärding betreffen. Eine entsprechende Warnung wurde bereits vom Hydrografischen Dienst an die Feuerwehr ausgegeben, berichtete Michael Hutterer von der Feuerwehr Schärding in Oberösterreich
16.39 Uhr: Der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck sprach den Hochwasser-Opfern sein Mitgefühl aus. Er besuchte am Sonntag Hochwassergebiete an der Saale und Elbe. In den betroffenen Gebieten Deutschlands stemmten sich weiterhin rund 70.000 Feuerwehrleute und 11.000 Bundeswehrsoldaten gegen die Flut
16.27 Uhr: Die gewaltige Flutwelle rollt nun auf Brandenburg und Norddeutschland zu. Und als wäre dies nicht schlimm genug: In Sachsen-Anhalt lösten Anschlagsdrohungen gegen Deiche zusätzlich Unruhe aus.
15.59 Uhr: Die Lage in Magdeburg spitzt sich zu: Rund 700 Soldaten versuchen in der deutsche Stadt, das Umspannwerk zu retten. In aller Eile bauen sie noch einen Deich um das Gelände. Prognosen wagen sie nicht. Nur die Folgen sind bekannt: Wenn das Umspannwerk ausfällt, droht der Strom für Zehntausende Menschen auszufallen.
15:30 Uhr: In Tirol und Vorarlberg hat der Regen schon wieder eingesetzt.
15:02 Uhr: Magdeburg (Deutschland) lässt Stadtteile mit rund 23.000 Bewohnern östlich der Elbe wegen der Hochwassergefahr räumen. Die Bewohner des Gebiets vom südlichen Stadtrand bis zur Berliner Chaussee seien aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen, entschied der Katastrophenstab der Stadt.
14:50 Uhr: Die Luftaufnahme zeigt einen Deichbruch am Elbe-Saale-Winkel in Klein Rosenburg (Sachsen-Anhalt).
© EPA (c) EPA
14:18 Uhr: Nach Überschwemmungen und Unwettern mit zehn Toten waren in Tschechien die Aufräumarbeiten angelaufen. In der Region um Prag und in Südböhmen an der Moldau schaufelten Betroffene und freiwillige Helfer am Wochenende Schlamm und entsorgten durchweichte Möbel, wie örtliche Medien berichteten.
13:45 Uhr: Die Scheitelwelle des Hochwassers erreichte am Sonntag das Donauknie, ein beliebtes Ausflugsgebiet nördlich von Budapest. In der ungarischen Hauptstadt wurde ein Pegelstand von 8,86 Metern gemessen. Damit stand das Wasser um 26 Zentimeter über dem bisherigen Höchststand im Jahr 2006. Der Spitzenwert wurde in Budapest für Sonntagabend erwartet: Dann soll das Wasser bei 8,95 Metern Tiefe erreichen. Bis zu einem Pegelstand von 9,30 Metern sollte in Budapest ein Schutz gegeben sein.
13:12 Uhr: In der vom Donau-Hochwasser besonders hart getroffenen Stadt Melk (NÖ) musste die Freiwillige Feuerwehr zu einem Brandeinsatz ausrücken.
© FF MELK/RENE KERSCHBAUMER (c) FF MELK/RENE KERSCHBAUMER
12:41 Uhr: Am Zusammenfluss von Elbe und Saale südlich von Magdeburg hat am Sonntag ein Damm dem Druck der Hochwassermassen nicht mehr standgehalten. Trotz der Bemühungen um eine Stabilisierung ergossen sich bei Groß Rosenburg im Mündungsgebiet der Saale die Wassermassen in eine Ebene, wie die Behörden mitteilten. Die Bundeswehr hatte noch versucht, das Bauwerk mit riesigen Sandsäcken abzusichern. "Das hat leider nicht funktioniert", sagte der zusäständige Landrat, Ulrich Gerstner.
12:09 Uhr: Das Bundesheer wird am Sonntag in Oberösterreich keine Soldaten in den Hochwassergebieten einsetzen. "Die Bevölkerung dort soll auch einmal zur Ruhe kommen", erklärte Pressesprecher Major Gerhard Oberreiter .
11:36 Uhr: oe24 sucht die Hochwasserhelden
Wer ist Ihr persönlicher Hochwasser-Held? Mailen Sie uns ein Foto Ihres Helden!
11:03 Uhr: Die Hochwasserlage an der Elbe in den deutschen Bundesländern Sachsen-Anhalt und Brandenburg hat sich auch am Sonntag weiter zugespitzt. Der Pegelstand für Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg wurde in der Früh mit 7,45 Metern angegeben. Bereits am Vorabend war die Räumung des Ortsteils Rothensee verfügt worden. Es bestehe die Gefahr, dass dieser überschwemmt werde.
10:31 Uhr: Aktuelle Unwetter-Warnung für Sonntag
9:57 Uhr: In der vom Donau-Hochwasser besonders hart getroffenen Stadt Melk ist die Freiwillige Feuerwehr seit vergangenem Samstag durchgehend im Einsatz gestanden. Bilanziert wurden in einer Aussendung knapp 3.000 Arbeitsstunden allein von der FF Melk. Ihr zur Seite standen 55 Feuerwehren aus ganz Niederösterreich mit 796 Mitgliedern sowie fünf überregionale, je 50 Mann starke Katastrophenhilfsdienstzüge.
9:29 Uhr: Die Lage in den Hochwassergebieten im Osten Deutschlands hat sich in der Nacht zum Sonntag weiter zugespitzt. Vor allem in Magdeburg und Wittenberge sehen viele Menschen den kommenden Stunden mit Anspannung entgegen - eine ungewisse Zeit zwischen Hoffen und Bangen.
9:02 Uhr: Im Laufe des Nachmittages bilden sich auch im Rest des Landes Quellwolken und ab dem späten Nachmittag sowie gegen Abend gehen besonders über dem Berg- und Hügelland ein paar Gewitter nieder.
8:45 Uhr: Von Vorarlberg bis nach Oberösterreich zeigt sich die Sonne am Sonntag nur noch während der ersten Tageshälfte zeitweise. Dann türmen sich rasch mächtige Haufenwolken auf, die einige teils kräftige Gewitter und Regenschauer bringen.