11. Juni 2025 | 09:45 Uhr

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Rußpartikel

Nebelschleier über ganz Österreich: Ursache kommt direkt aus Kanada

Viele Menschen in Wien bemerkten aktuell einen ungewöhnlich trüben Himmel – obwohl die Sonne schien, war der Blick getrübt und die Fernsicht stark eingeschränkt. 

Was auf den ersten Blick wie Nebel wirkte, hat einen ganz anderen Ursprung.

Trüber Himmel über Wien: Rauch aus Kanada erreicht Europa

Am Pfingstmontag zeigte sich über weiten Teilen Europas ein grauer Schleier. Auch in Wien war die Sicht beeinträchtigt. Vom Bisamberg aus war am Dienstagmittag keine klare Sicht möglich, obwohl keine Wolken den Himmel bedeckten und die Sonne schien. Grund dafür sind großflächige Waldbrände in Kanada (Land in Nordamerika).

Frühstart der Waldbrände in Kanada

Die sogenannte Waldbrandsaison begann in Kanada in diesem Jahr ungewöhnlich früh. Bereits mehr als 3,2 Millionen Hektar (entspricht rund 32.000 Quadratkilometern) Waldfläche sind betroffen. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die gewaltigen Mengen an Rauch, die dabei entstehen, werden über weite Entfernungen transportiert – sogar bis nach Österreich. Das EU-Programm Copernicus, das Satellitendaten zur Beobachtung der Erdatmosphäre auswertet, bestätigt den weiten Weg der Rauchwolken. Die Messungen zeigen, wie sich die Emissionen der Brände über den Atlantik hinweg verbreiten.

So kommt der Rauch nach Europa

Feine Rauchpartikel steigen in höhere Luftschichten auf und werden dort vom Wind weitergetragen. So gelangen sie über den Atlantischen Ozean hinweg bis nach Europa. Auch in der Vergangenheit wurde dieses Phänomen schon beobachtet: Im Jahr 2017 konnten Rauchpartikel von Bränden in Kanada bis zur Iberischen Halbinsel (bestehend aus Spanien und Portugal im Südwesten Europas) nachgewiesen werden.

Ist der Rauch gesundheitlich bedenklich?

Trotz der auffälligen Himmelsverfärbung waren in Österreich keine erhöhten Feinstaubwerte messbar. Das zeigen die Daten des Umweltbundesamtes. Das bedeutet, dass der Rauch in so großer Höhe unterwegs ist, dass er am Boden vorerst keine negativen Auswirkungen auf die Luftqualität hatte. Laut Prognosen soll sich die Situation ab dem heutigen Mittwoch wieder verbessern. Die Konzentration der Rauchpartikel in der Luft nimmt voraussichtlich deutlich ab, und der trübe Schleier wird sich im Tagesverlauf lichten.

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Erst etwas Nebel, dann viel Sonne 0/12°

Unter Hochdruckeinfluss und in Kombination mit milden Luftmassen aus dem Südwesten Europas präsentiert sich das Wetter sonnig und zum Teil auch sehr mild. In einigen Becken und Tälern, besonders aber vom Innviertel über den im Donauraum bis zum Flachland des Ostens, halten sich Nebel und Hochnebelzonen auch noch am Nachmittag oft noch hartnäckig. Der Wind weht nur schwach aus Ost bis Süd. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei beständigem Nebel nur bei 5 bis 12 Grad, in mittleren Höhenlagen und generell im Westen werden 13 bis 17 Grad erreicht. Heute Nacht: In der Nacht verdichten sich die Nebel- und Hochnebelfelder wieder und breiten sich aus. Auch in einigen Becken und Tälern, wo es zuvor noch klar war, fällt Nebel ein. Generell in höheren Lagen ist es nur gering bewölkt mit ein paar Schleierwolken hoch am Himmel. Die Temperaturen sinken bis zum Morgen auf plus 6 bis minus 5 Grad.
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