09. Mai 2011 | 14:55 Uhr

Flut, USA © AP

Pegel von 19,5 Metern

Jahrhundertflut wälzt sich auf USA zu


Von Memphis bis Louisiana rüsten sich Menschen für die Wassermassen.

Hunderttausende Menschen am Mississippi rüsten sich für eine Monsterflut. Von Memphis (Tennessee) bis nach Louisiana droht das womöglich schwerste Hochwasser der vergangenen 100 Jahre. Freiwillige Helfer und Armeekräfte waren am Montag rund um die Uhr im Einsatz, um zu verhindern, dass es zum Schlimmsten kommt. Die Experten der Nationalen Ozean- und Wetterbehörde (NOAA) sagten einen Pegel von annähernd 19,50 Metern voraus. Nördlich von New Orleans öffneten Soldaten einen Ablauf des Flusses, um für Entlastung zu sorgen.

Lake Pontchartrain gefährdet
Der Ablauf leitete Flutwasser in den Lake Pontchartrain um und von dort in den Golf von Mexiko. Das Wasser des Flusses, fürchten Naturschützer, könnte den fischreichen See zum Kippen bringen. Zunächst blickten die Bewohner von Memphis mit großer Sorge auf den reißenden "Old Man River". In der Stadt des Rhythm and Blues gibt seit Tagen der Fluss den Ton an: Auf knapp 15 Meter sollte das Wasser dort bis zum (morgigen) Dienstag steigen. Auf ihrem Weg nach Memphis hat die Flutwelle bereits zahlreiche Orte und Felder überspült. Auch die ersten Viertel von Memphis standen unter Wasser. Tausende Menschen verließen ihre Häuser. Rund 400 waren am Montag in Notunterkünften untergebracht. 150 Armeekräfte patrouillierten entlang der Dämme und kontrollierten alle Pumpen. "Es gibt keinen Grund, diesen Dämmen zu misstrauen", erklärte Oberst Vernie Reichling vom Armeekorps der Ingenieure.

Bisher waren zwei Dämme - in Illinois und Missouri - gesprengt worden, um den Fluss zu entlasten. Präsident Barack Obama erklärte Teile der betroffenen Staaten zu Katastrophengebieten. Er versprach finanzielle Hilfe.

Schlimmer als alles zuvor
Die drohende Überschwemmung könnte nach Befürchtungen der Meteorologen schlimmer werden als die verheerenden Fluten von 1937 und 1927. Bei letzterer kamen mehrere hundert Menschen ums Leben, 700.000 Opfer mussten ihre Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Eine Fläche von 70.000 Quadratkilometern wurde damals in den US-Staaten Arkansas, Illinois, Kentucky, Louisiana, Missouri und Tennessee überschwemmt.

Der Mississippi ist mit knapp 3.800 Kilometern einer der längsten Flüsse der Welt. Er entspringt im nördlichen Minnesota, fließt durch den mittleren Teil der Vereinigten Staaten und mündet in den Golf von Mexiko.

Österreich Wetter

  • Jetzt
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7
  • 8
  • 9
  • 10
  • 11
  • 12
  • 13
  • 14
  • 15
  • 16
  • 17
  • 18
  • 19
  • 20
  • 21
  • 22
  • 23
  • 0

Hochnebel, im W und S mehr Sonne, 4/13°

Alpennordseitig ziehen wiederholt dichte Wolkenfelder über den Himmel hinweg, dazwischen zeigt sich aber auch immer wieder die Sonne. Abgesehen von einzelnen Regenschauern bleibt es vielerorts trocken. In den übrigen Landesteilen halten sich besonders in der Früh Hochnebelfelder. Teilweise lockern diese gar nicht oder nur sehr langsam auf. Abseits und nach Auflösung der Nebelfelder geht es überwiegend sonnig durch den Tag. Es bleibt schwach windig. Die Frühtemperaturen liegen zwischen minus 2 und plus 7 Grad, die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 10 und 16 Grad.
mehr Österreich-Wetter