08. Oktober 2024 | 16:00 Uhr
Notstand ausgerufen
Massenflucht vor Hurrikan "Milton": Kilometerlange Staus und kein Treibstoff
Der gefährliche Hurrikan Milton bedroht die Westküste Floridas und sorgt für Panik und Fluchtversuche der Bevölkerung.
Während sich der Sturm unaufhaltsam nähert, kämpfen Tausende Menschen mit langen Staus und knappem Treibstoff. Die Behörden warnen eindringlich: Wer bleibt, setzt sein Leben aufs Spiel.
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— Neo (@petrovicsrb) October 8, 2024
Hurrikan Milton bringt Florida an seine Grenzen
Tausende Menschen in Florida stehen vor einer dramatischen Entscheidung: fliehen oder das Risiko eingehen, dem gefährlichen Hurrikan Milton schutzlos ausgeliefert zu sein. Während sich der Monstersturm, der mit zerstörerischen Winden von bis zu 250 km/h auf die dicht besiedelte Region um Tampa und St. Petersburg zurast, auf Landfall vorbereitet, herrscht auf den Straßen des US-Bundesstaats Chaos.
© getty
Kilometerlange Staus und knapper Treibstoff
Die Hauptverkehrsadern Floridas, darunter die Interstate 75 (I-75) und die Interstate 4 (I-4), sind seit den frühen Morgenstunden überfüllt. Autos stauen sich auf den Fluchtwegen kilometerweit, während die Tankstellen zunehmend ohne Treibstoff dastehen. Viele Flughäfen der Region, wie der Tampa International Airport und der Orlando International Airport, haben bereits zahlreiche Flüge gestrichen. Wer nicht rechtzeitig fliehen konnte, wird bald keine Möglichkeit mehr haben, per Flugzeug zu entkommen.
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— HCSO (@HCSOSheriff) October 7, 2024
Please be advised that I-75 between Morris Bridge and Bruce B Downs is experiencing significant backups. I-275 northbound heading into Pasco County is also seeing heavy traffic, with significant slowdowns starting at 275 and Livingston Avenue.
We… pic.twitter.com/1KpLXXUK5h
„Flieht oder sterbt“: Die verzweifelte Warnung der Behörden
Behördenvertreter im Großraum Tampa Bay gaben eine eindringliche Warnung heraus: „Flieht oder sterbt.“ Der Sturm, der als Hurrikan der Kategorie 4 eingestuft wurde, bringt nicht nur gewaltige Windgeschwindigkeiten, sondern auch gefährliche Sturmfluten mit sich, die die Küstenregion überfluten könnten. Einige Einwohner berichten jedoch, dass es zu riskant sei, sich in den stockenden Verkehr zu begeben, da viele Tankstellen in ihrer Nähe keinen Treibstoff mehr haben. Die Entscheidung, trotz der Warnungen zu bleiben, könnte für viele gefährlich werden.
NEW: Massive evacuation happening in Florida due to Hurricane Milton. This is I-75 in Tampa. pic.twitter.com/JwkVT2QhSo
— 50 States of Lie (@StatesLie) October 8, 2024
Finanzielle Hürden erschweren die Flucht
Für zahlreiche Bewohner Floridas ist die Flucht aus der Gefahrenzone keine Option. Einige berichten, dass sie sich die Kosten für eine Evakuierung per Auto oder Flugzeug schlichtweg nicht leisten können. Trotz der drohenden Zerstörungen an Floridas Golfküste bleibt ihnen nichts anderes übrig, als auszuharren. „Es ist schrecklich“, sagt eine betroffene Mutter auf der Plattform X (ehemals Twitter). „Mein Sohn steckt fest, weil es keinen Treibstoff gibt und die Straßen zu voll sind.“
Gouverneur DeSantis: „Es gibt genug Treibstoff“
Floridas Gouverneur Ron DeSantis versicherte den Menschen, dass ausreichend Treibstoff verfügbar sei. „Es gibt keinen Mangel an Benzin in Florida,“ sagte er und fügte hinzu, dass man nur einige Kilometer fahren müsse, um in Sicherheit zu sein. Dennoch sorgen die langen Warteschlangen an den Tankstellen für Frustration, und viele Anwohner berichten, dass sie keine Möglichkeit hätten, den Sturm rechtzeitig zu verlassen.
Historische Bedrohung für Tampa Bay
Die gesamte Westküste Floridas steht unter Hurrikanwarnung, da sich Milton der Region nähert. Es wird erwartet, dass der Sturm am Mittwoch in der Region Tampa Bay auf Land trifft – einem Gebiet, das seit über 100 Jahren keinen direkten Hurrikantreffer mehr erlebt hat. Die Bürgermeisterin von Tampa, Jane Castor, warnte die Einwohner erneut vor den Gefahren: „Wenn Sie nicht evakuieren, riskieren Sie Ihr Leben.“ Ihre Worte haben in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt.
Angst und Verzweiflung in den sozialen Medien
Auf den sozialen Plattformen teilen betroffene Anwohner ihre Ängste und Sorgen. Ein Nutzer postete Drohnenaufnahmen der überfüllten I-75 und kommentierte: „So sieht es aus, wenn man nicht mehr fliehen kann. Der Verkehr macht es unmöglich.“ Eine andere Nutzerin berichtete von ihrem Sohn, der in Hernando County feststecke, weil überall der Treibstoff ausgegangen sei.
Flughäfen schließen ihre Tore
Flughäfen in der Region haben inzwischen nahezu alle Flüge gestrichen. Der Tampa International Airport schließt heute um 9 Uhr (Ortszeit), während der St. Pete-Clearwater Airport ebenfalls seine letzten Flüge abfertigt. Die Hoffnung, noch rechtzeitig aus der Region zu entkommen, schwindet für viele.
Bundeskräfte mobilisiert, Notstand ausgerufen
Präsident Joe Biden hat für Florida den Notstand ausgerufen, um den Bundesstaat in der Krise zu unterstützen. Über 7.000 Bundeskräfte wurden mobilisiert, um eine der größten Krisenreaktionen in der Geschichte des Landes zu bewältigen. Diese Kräfte sollen den betroffenen Menschen vor Ort helfen und die Schäden eindämmen, die Milton anrichten könnte.
Milton bleibt extrem gefährlich
Wissenschaftler gehen davon aus, dass Hurrikan Milton möglicherweise leicht an Stärke verlieren wird, sobald er auf Land trifft. Dennoch bleibt die Gefahr für Florida bestehen. Der Sturm wird voraussichtlich als Hurrikan weiter über Zentralflorida ziehen und andere, bereits durch Hurrikan Helene getroffene Staaten verschonen. Meteorologen warnen jedoch, dass Milton „extrem gefährlich“ bleibt und schwere Zerstörungen verursachen kann.