25. Juni 2012 | 07:46 Uhr

Unwetter in Liezen © BFV Liezen / Schlüßlmayr

Nach Hochwasser

Kampf gegen Verklausungen

 Suche nach vermisstem Obersteirer vorerst nicht fortgesetzt.

Nach den Regenfällen der vergangenen Woche in der Obersteiermark war man am Montag mit dem Räumen von Verklausungen und dem Sichern mit Sandsäcken beschäftigt. Fast überall übernahmen nun private Kräfte im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Liezen die Arbeiten, fast alle Feuerwehren kehrten in ihre Rüsthäuser zurück.

Suche vorerst eingestellt
Die Suche nach dem seit voriger Woche vermisstem Obersteirer wurde am Montagvormittag vorerst nicht fortgesetzt, so Bezirkshauptmann Josef Dick zur APA. Die B114 über den Triebener Tauern war nach wie vor gesperrt, ebenso die Landesstraße von Trieben in die Kaiserau. Die Schoberpass Straße B113 war wieder passierbar, allerdings nur mit wechselweise Verkehrsanhaltungen.

Nach dem Abgängigen, der bei Aigen in den Gullingbach gestürzt war, war am Sonntag weiter gesucht worden, die Aktion musste allerdings gegen 14.00 Uhr ergebnislos abgebrochen werden. Wasserrettung und Feuerwehren waren mit zwei Booten auf der Gulling und auf der Enns eingesetzt, weiters 18 Mann der Feuerwehr Aigen im Ennstal, zwei Polizisten, elf Bergretter, zwei Bergrettungshunde, zehn Mann der Wasserrettung, 25 Mann der Rettungshundebrigade Steiermark, 14 Mann der Canyoning Rettung sowie ein Polizeihubschrauber.

Keine Einsätze
Am Montag hatte es im Ennstal sowie im Palten-Liesingtal zwar wieder geregnet, aber vorerst waren keine weiteren sofortigen Einsätze der Feuerwehren notwendig, hieß es seitens der Bezirksleitstelle. Am Wochenende war noch ein Auftrag abzuschließen: Am Grundlsee im Ausseerland musste die Feuerwehr Gössl mit ihrem Wasserfahrzeug zahlreiche Boote "einfangen" - diese waren von einem Unwetter auf den See getrieben worden. Ein Schwerpunkt am Wochenende lag bei der Errichtung von Sandsackbarrieren gegen Hochwasser nach möglichem heftigen Regen. In Rottenmann war eine Kellerüberflutung zu beheben, am Schattenberg bei Kalwang wurde noch in der Nacht auf Montag eine Verklausung an einem Bach beseitigt. Im Tobeitschgraben war laut Bezirkshauptmann Dick ein Haus rund 1,8 Meter hoch von Schlamm und Wasser angefüllt, hier arbeitete der 35 Mann starke Pionierzug des Bundesheeres aus Graz an der Beseitigung.

Verklausungen
"Eine gewisse Verschärfung haben wir im Talboden registriert, wo die Palten in Rottenmann und Trieben über die Ufer getreten ist, das Problem hier sind Verklausungen durch Treibholz", so Dick. Oberhalb der Städte wurde ein Bremsdeich errichtet, an dem ein Bagger bereitsteht, der die angeschwemmten mächtigen Baumstämme aus dem Wasser holt. Ansonsten könne man aber die "gute Nachricht geben, dass keine zusätzlichen Gefährdungssituationen aufgetreten sind". Der Triebenbach könne zwar nicht mehr richtig abfließen, weil es sich in einem künstlichen Geschiebe staue, aber im Bereich unterhalb gebe es lediglich eine unbewohnte Kleingartenanlage. Sämtliche Evakuierungen waren noch am Wochenende aufgehoben worden. Zur Sicherheit bleibe aber die bereits eingerichtete Auffangstation im Freizeitheim Trieben bestehen.

Die Hubschrauberstaffel des Heeres aus Aigen im Ennstal absolvierte am Montag mit einer Alouette III Erkundungsflüge über Wasserläufen. "Wir müssen uns ein Bild aus der Luft verschaffen, zu vielen Verklausungen können wir im Moment gar nicht vordringen", so der Bezirkshauptmann.