31. Mai 2012 | 07:43 Uhr

Winter Frost Gänseblümchen Raureif © EPA

So war das Wetter im Mai

Kalte Eismänner und nasser Süden

Sonst war es zu trocken und etwas zu warm, das zeigt die Monatsbilanz der ZAMG.

Wer am 17. des Monats in Galtür bei minus 9,5 Grad gefroren hat, wird es kaum glauben: Der Mai war heuer um 1,2 Grad wärmer als das Mittel der Klimaperiode 1971 bis 2000. Ansonsten war es im Süden Österreichs zu feucht und im Rest des Landes zu trocken, konstatierte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Mittwoch in ihrer Monatsbilanz.

Kalte Eisheilige
Die Kälte am 17. und 18. Mai, unmittelbar nach den Eisheiligen, war den Meteorologen zufolge das herausragende Wetterereignis: An vielen Stationen seien die tiefsten jemals in der zweiten Maihälfte gemessenen Temperaturen registriert worden. In Niederösterreich, der Steiermark und dem Burgenland gab es laut ZAMG große Schäden an den Kulturpflanzen. Detail am Rande: Der Hitzepol wurde nur wenige Tage vor der Tiefsttemperatur von Galtür ebenfalls in Tirol registriert, nämlich in Innsbruck am 11. Mai mit 32,3 Grad. Sehr kalt war es am 18. Mai unter anderem in St. Michael im Lungau (Salzburg) mit minus 8,8 Grad, an der Wiener Messstation Mariabrunn mit minus sieben sowie in Gänserndorf mit minus 5,4 Grad.

Zu wenig Regen

Wieder zu wenig Regen bekam das Weinviertel ab. Laut ZAMG fehlen zum Beispiel in Poysdorf seit August 2011 beinahe 20 Zentimeter Niederschlag, um auf Normalwerte zu kommen. Das bedeutet, dass rund 50 Prozent weniger Regen, Schnee, Hagel usw. gefallen sind, als in den Jahren 1971 bis 2000 normalerweise üblich war. Im Mai wurden im nördlichen Weinviertel nur 15 bis 35 Prozent des langjährigen Mittels der Niederschlagsmenge erreicht, in Poysdorf und in Laa an der Thaya wurden nur neun Millimeter Regen registriert.

Zu viel Regen
Zu viel Regen gab es hingegen südlich des Alpenhauptkammes von Klagenfurt bis ins Südburgenland. In Preitenegg in Kärnten gab es beispielsweise doppelt so viel Niederschlag wie im langjährigen Durchschnitt. Am Loiblpass gab es 210 Millimeter Niederschläge, was einem Plus von 15 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel entsprach. Dass bei den  tiefen Temperaturen um den 17. und 18. Mai herum nicht jeder Niederschlag in Form von Regentropfen auf den Boden traf, leuchtet ein. Schnee gab es unter anderem in Gosau (OÖ), Radstadt (Salzburg) und Annaberg im Tennengebirge (Salzburg). Am Hahnenkamm in Tirol gab es am 16. Mai eine zwölf Zentimeter dicke Neuschneedecke, am Feuerkogel waren es einen Tag später sogar 15 Zentimeter.

Die Sonne zeigte sich im Mai um etwa zehn Prozent länger als im langjährigen Durchschnitt. In Zwettl schien sie 240 Stunden lang und damit um etwa 30 Prozent mehr als im Mittel. In Zwerndorf (NÖ) waren es gar 300 Stunden, so lang wie sonst nirgends in Österreich.