30. Jänner 2013 | 12:05 Uhr

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Statistik

Jänner war mild, feucht und trüb

Verrückt: In Wien fiel mehr Schnee als in Innsbruck. Niederschlagsrekorde in NÖ.

Mild, feucht und trüb: So geht der Jänner 2013 in die Annalen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ein. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten vorläufigen Statistik war die Temperatur um 1,2 Grad höher als im vieljährigen Mittel. Viel Niederschlag gab es im Osten Österreichs, und zwar zu einem großen Teil in Form von Schnee. Die Sonne zeigte sich nur halb so lang wie in einem durchschnittlichen Jänner.

Jänner-Rekordwerte
„Im Großteil von Niederösterreich, im Burgenland und in Wien gab es zwei- bis viermal so viel Niederschlag wie in einem durchschnittlichen Jänner. Vereinzelt wurden sogar neue Jänner-Rekordwerte erreicht, wie in Reichenau an der Rax mit 210 Millimeter. Alleine von 4. bis 7. Jänner fielen hier 180 Millimeter Niederschlag", erklärte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik in einer Aussendung. Zum Vergleich: Das langjährige Mittel liegt in Reichenau für den gesamten Jänner bei rund 50 Millimeter. Auch in Weitra (NÖ) verzeichnete die ZAMG mit 100 Millimeter Niederschlag einen neuen Jänner-Rekord. Das ist drei Mal so viel wie im vieljährigen Mittel.

In der Südhälfte von Oberösterreich, in Salzburg, im Tiroler Unterland und in der Steiermark brachte der Jänner 50 bis 100 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel. In Kärnten und in Osttirol war es bis zu 50 Prozent feuchter. Relativ trocken war es nur vom Arlberg bis zum Reschenpass, mit einem Minus von 50 Prozent.

Viel Schnee im Osten
Der viele Niederschlag im Osten fiel zu einem großen Teil als Schnee. In Wien auf der Hohe Warte lag der Schnee am 18. Jänner 30 Zentimeter hoch. Das sind 18 Zentimeter mehr als im vieljährigen Mittel. Im Westen Österreichs gab es zwar in vielen Regionen reichlich Niederschlag, allerdings fehlten die nötigen Minusgrade. So lagen in Innsbruck und in Langen am Arlberg die maximalen Schneehöhen mit 15 bzw. 100 Zentimeter im Bereich der vieljährigen Mittelwerte.

Die höchsten Temperaturen

Die bisher höchste Temperatur dieses Monats registrierte die ZAMG am 6. Jänner mit 15,9 Grad in Lienz (T). Das ist für die Osttiroler Stadt ein neuer Jänner-Rekord. Der tiefste Wert wurde am 17. Jänner mit minus 24,7 Grad auf 3.438 Metern Seehöhe am Brunnenkogel in Tirol gemessen. Am kältesten an einem bewohnten Ort war es am 26. Jänner ebenfalls in Tirol: In St. Jakob/Defereggen wurden am 26. Jänner minus 20,9 Grad gemessen.

Wenig Sonne

„Ein ungewöhnlich seltener Gast war in diesem Jänner die Sonne“, so Orlik. „Selbst der sonnigste Ort Österreichs, die Villacher Alpe, lag mit 120 Sonnenstunden um 20 Prozent unter dem vieljährigen Mittel.“ Österreichweit gab es um rund 50 Prozent weniger Sonnenschein als in einem durchschnittlichen Jänner. Am trübsten war es in Wien und in Niederösterreich mit 70 bis 80 Prozent weniger Sonnenstunden. In Langenlois sah man die Sonne sogar nur 15 Stunden.