27. September 2012 | 08:03 Uhr
April 2011
Indonesien: Erdbeben war stärkstes seiner Art
Horizontaler Erdstoß: Forscher sehen Verdacht auf Bruch von Erdplatte bestätigt.
Das Erdbeben vom April 2011 westlich von Indonesien war der stärkste bisher bekannte horizontale Erdstoß. Dies untermauere den Verdacht, dass eine riesige Erdplatte dabei ist, auseinanderzubrechen, erläuterten Wissenschafter der Universität des US-Bundesstaates Utah am Mittwoch in einem Beitrag für die Fachzeitschrift "Nature". Der Studie zufolge wurde das Beben mit einer Stärke von 8,7, das sich rund 500 Kilometer westlich der Insel Sumatra unter dem Indischen Ozean ereignete, durch gleich vier Risse in einer Bruchlinie der Erdkruste ausgelöst.
Tsunami
Im Gegensatz zum Beben vom 26. Dezember 2004 in der gleichen Region, das einen verheerenden Tsunami mit einer Viertelmillion Toten auslöste, bewegte sich der Erdstoß vom April 2011 nicht von oben nach unten, sondern seitwärts. Daher löste er keinen Tsunami aus und die Zahl der Todesopfer - nach Angaben der indonesischen Behörden zehn - war vergleichsweise gering.
Das Epizentrum lag der Studie zufolge mitten in der Erdplatte, die sich von Australien bis zum indischen Subkontinent zieht. Wissenschaftler vermuten schon seit längerem, dass diese Platte dabei ist, auseinanderzubrechen. Dieser Prozess hat demnach bereits vor Millionen Jahren begonnen. Er führt dazu, dass der westliche Teil der tektonischen Platte abdriftet und mit Asien kollidiert, während der östliche Teil in Richtung Indonesien gleitet.