29. Dezember 2023 | 09:00 Uhr
Deutschland
Hochwasser: Lage bleibt weiterhin bedrohlich
Hochwassergefahr in Deutschland: Bedrohliche Lage und weitere heftige Regenfälle erwartet.
Die Lage in den deutschen Hochwassergebieten bleibt weiterhin bedrohlich, da der Deutsche Wetterdienst (DWD) ergiebige Regenfälle vorhersagt.
Nach Sturm #Zoltan und dem Dauerregen der Weihnachtstage haben #THW-Einsatzkräfte bundesweit Dämme und Deiche verteidigt. Um diese zu schützen, brachten sie unzählige Sandsäcke an die richtigen Stellen und platzierten sie so, dass sie das Wasser optimal abwehren. pic.twitter.com/zRHTlZWwNE
— Bundesanstalt THW (@THWLeitung) December 28, 2023
Deutscher Wetterdienst warnt vor ergiebigen Regenfällen in verschiedenen Regionen
Besonders in den Staulagen des Bergischen Landes, des Siegerlandes in Nordrhein-Westfalen und des Harzes wird von Freitagfrüh bis in die Nacht auf Samstag mit Dauerregen gerechnet, wobei bis zu 40 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden fallen könnten. Die Situation ist besonders angespannt in Niedersachsen und Ostdeutschland.
Niedersachsen: Deichbrüche und Evakuierungen
In Niedersachsen sind Gebiete entlang der Flüsse Aller, Leine und Weser betroffen.
© Focke Strangmann/dpa
Das Hochwassser nagt bedrohlich am Deich in Lilienthal.
Die Deiche konnten den Wassermassen nicht überall standhalten, und Tausende Hilfskräfte sind landesweit im Einsatz. Evakuierungen wurden vorbereitet, und in der Gemeinde Langlingen verließen etwa 120 Menschen vorsorglich ihre Häuser. Ministerpräsident Stephan Weil betonte, dass ein Hochwasser dieser Größenordnung bisher nicht erlebt wurde. In sechs Landkreisen sowie in der Stadt Oldenburg wurde ein außergewöhnliches Ereignis festgestellt, was erleichterten Zugang zu Hilfskräften ermöglicht.
Bremen und Umgebung: Häuser umschlossen, Deichsicherungsmaßnahmen
Auch rund um Bremen gibt es keine Entwarnung. An der Wümme im Bereich Katrepel sind zahlreiche Häuser von Wasser umschlossen, und im Ortsteil Timmersloh steht das Wasser an den Deichen. Straßen und Felder sind überschwemmt, und mehrmals mussten Maßnahmen zur Deichsicherung durchgeführt werden.
Entspannung an der Elbe in Dresden, aber weiterhin Vorsicht geboten
In Dresden entspannt sich die Hochwassersituation leicht, da der Pegel der Elbe seit der Nacht auf Freitag wieder sinkt.
© action press
Die Warnstufe 3 soll im Laufe des Tages auf Stufe 2 gesenkt werden. Die Landeshauptstadt Sachsens hatte vorzeitig die zweithöchste Warnstufe ausgerufen, aber bisher traten keine größeren Schäden auf.
Elbe-Hochwasser: Rückgang erwartet, dennoch Vorsichtsmaßnahmen
Hydrologen erwarten ab Freitag einen Rückgang des Elbe-Hochwassers, da örtlich nur geringer Regen erwartet wird und im tschechischen Einzugsgebiet weder Niederschläge noch Schneeschmelze bevorstehen. In Magdeburg und Schönebeck wurde das Pretziener Wehr geöffnet, um einen Teil des Elbe-Wassers um die Städte herumzuleiten.
Thüringen: Talsperre Kelbra und geöffneter Deich
Im Norden Thüringens richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Talsperre Kelbra, von der Wasser abgelassen wurde. In Mönchpfiffel-Nikolausrieth drohten etwa 30 Häuser überflutet zu werden, was durch den Einsatz von Sandsäcken am Flussufer verhindert werden soll. An der Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt wurde ein Deich des Flusses Helme kontrolliert geöffnet.
Fortgesetzte Hochwassergefahr im Nordwesten und Osten
Die Anwohner an den Flüssen im Nordwesten und Osten Deutschlands müssen weiterhin mit Hochwassergefahr rechnen. Neue Regenfälle und Gewitter, prognostiziert vom Deutschen Wetterdienst, verschärfen die Lage zusätzlich.
Sorgen um aufgeweichte Deiche in Niedersachsen und Bremen
In Niedersachsen und Bremen steigen die Pegel weiter, was Sorgen um aufgeweichte Deiche auslöst.
© Focke Strangmann/dpa
In Niedersachsen bangen Anwohner und Einsatzkräfte um die aufgeweichten Deiche.
Orte wurden evakuiert, und im Serengeti-Park in Hodenhagen werden kleine Tiere in Sicherheit gebracht. Die Ställe von Giraffen und Nashörnern sind bisher trocken, aber die Situation kann sich schnell ändern.
Erleichterung in Dresden, Feuerwerksverbot in Lilienthal
Die Lage in Dresden entspannt sich leicht, und die Warnstufe wird voraussichtlich auf Stufe 2 gesenkt.
© Sebastian Kahnert/dpa
Dresden kann bei Sonnenaufgang erleichtert aufatmen.
In Lilienthal (Niedersachsen) wurde für Silvester ein Feuerwerksverbot erlassen, um die Rettungskräfte im Hochwassereinsatz zu entlasten.
© Focke Strangmann/dpa
In Lilienthal sind die Rettungskräfte seit Tagen im Dauereinsatz.
Evakuierung eines Altenheims in Meppen
In Meppen wurden 52 Senioren aus dem Altenheim "Haus Emsblick" vorsorglich evakuiert, da es direkt am Ufer der Ems liegt.
© Lars Penning/dpa
Der Deich in Meppen ist aufgeweicht, es besteht die Gefahr, dass sie den Fluten der Ems nicht standhalten könnten.
Die Evakuierung war eine Vorsichtsmaßnahme, und die Senioren wurden vorübergehend in Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen untergebracht.
Weiterhin ist die Hochwasser-Lage in #Meppen angespannt. Um die Einsatzkräfte vor Ort schnellstmöglich zu unterstützen, entsenden die Feuerwehren #Kempten #Augsburg #Rosenheim und #München Hilfetrupps. Mit an Bord: etwa 1,7 Kilometer an Schutzwänden. pic.twitter.com/RbsJjOHtY2
— Feuerwehr München (@BFMuenchen) December 28, 2023
Leichtsinniger Vorfall im Hochwasser: Auto fährt um Absperrung
In Gifhorn (Niedersachsen) fuhr ein Auto am Donnerstagabend leichtsinnig um eine Hochwasserabsperrung und blieb in der Flut stecken.
© aktuell24
Die Insassen wurden von der Feuerwehr gerettet.
Deichöffnung in Thüringen: Hochwassergefahr an der Landesgrenze gebannt
Um die Hochwassergefahr an der Landesgrenze zwischen Thüringen und Sachsen-Anhalt zu bannen, wurde ein Deich des Flusses Helme kontrolliert geöffnet. Das Wasser fließt nun auf Felder ab, was mit dem Ablassen von Wasser aus dem Stausee Kelbra zusammenhängt.
Europaweite Hochwassersituation: Entwarnung und besorgte Blicke
Die Hochwassersituation bleibt nicht auf Deutschland beschränkt. Auch in anderen Teilen Europas, insbesondere im Osten und Norden, bleibt die Lage angespannt bis brenzlig.
Blicke richten sich auf den steigenden Pegel der Elbe in Dresden sowie auf die Donau in Ungarn. In den Niederlanden gibt es vorsichtige Entwarnung, während der Rhein in Deutschland einen Höchststand von 14,5 Metern über dem normalen Pegel erreicht.
Abschluss und Ausblick: Hochwassersituation bleibt dynamisch
Die Lage in den deutschen Hochwassergebieten bleibt dynamisch und erfordert weiterhin erhöhte Aufmerksamkeit. Während sich die Situation in Dresden leicht entspannt, sind in Niedersachsen und Bremen weiterhin Gebäude unmittelbar vom Hochwasser bedroht.
Neue Regenfälle und Gewitter sorgen für anhaltende Sorgen, und die Evakuierungen sowie Deichsicherungsmaßnahmen dauern an. Insgesamt konnte bisher glücklicherweise ernsthaften Schäden und Verletzungen vorgebeugt werden, doch die Behörden und Rettungskräfte bleiben in erhöhter Bereitschaft, um auf mögliche Entwicklungen zu reagieren.