21. Juni 2012 | 09:31 Uhr

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Starke Regenfälle

Heftige Unwetter fegten über Österreich

Überflutungen: Salzburger Feuerwehren mussten zu 651 Einsätzen ausrücken.

Heftige Gewitter haben am Mittwochabend in Salzburg die Einsatzkräfte vor allem im Norden des Bundeslandes auf Trab gehalten. Am Donnerstag zog ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos im APA-Gespräch Bilanz: 1.562 Feuerwehrleute arbeiteten bis nach Mitternacht 651 Einsätze ab. Binnen weniger Stunden fielen bis zu 74 Liter Regen pro Quadratmeter, was laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik Salzburg (ZAMG) nur alle paar Jahre vorkommt.

Ein Toter in Niederbayern
Heftige Unwetter in Niederbayern (Deutschland) haben vermutlich ein Menschenleben gefordert. Ein 84-Jähriger ertrank am Mittwochabend in einem Fischweiher bei Hauzenberg (Landkreis Passau), wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Diashow: Land unter in Österreich

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In Trieben in der Steiermark mussten Menschen mit Baggern evakuiert werden.
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Schlimmes Unwetter in Österreich
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Auch im Salzburger Pongau kam es zu verheerenden Murenabgängen.
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Überschwemmungen
Nördlich des Pass Lueg, also im Flachgau, Tennengau und in der Stadt Salzburg, blieb praktisch kaum eine Gemeinde von zumindest kleineren Überschwemmungen verschont. Vor allem Keller und Unterführungen standen unter Wasser, die von den Hilfskräften ausgepumpt wurden, sagte der Feuerwehr-Sprecher. In der Landeshauptstadt, in Koppl und Plainfeld lösten die Regenfälle auch Murenabgänge aus. Und in Seekirchen wurde ein Baum von einem Blitz getroffen und begann zu brennen, es bestand die Gefahr, dass er umstürzte.

In Straßwalchen trat der Hainbach über die Ufer und setzte ein Sägewerk unter Wasser, wodurch mehrere gelagerte Baumstämme abgetrieben wurden und teilweise auch in den Hainbach gelangten. Daher bestand die Gefahr von Verklausungen bei Brücken. Mitarbeiter des Werkes versuchten, die Stämme mit Kränen aus dem Wasser zu fischen.

In der Landeshauptstadt wurden Berufs- und Freiwillige Feuerwehr zu 168 Einsätzen gerufen. Hier waren vor allem die Stadtteile Langwied, Sam, Gnigl, Aigen und Parsch betroffen. 155 Helfer mit 32 Fahrzeugen standen im Einsatz.

 "Die stärksten Niederschläge gab es im Norden des Landes. An der Messstelle Kolomannsberg (zwischen Thalgau und Mondsee, Anm.) fielen innerhalb weniger Stunden 74 Liter Regen pro Quadratmeter", sagte Josef Haslhofer von der ZAMG. Gewitter mit 40 Litern Niederschlag kämen durchschnittlich einmal im Jahr vor, 74 Liter seien also schon ungewöhnlich. In der Stadt Salzburg wurden bei der Messstelle Freisaal 69 Liter registriert, beim Flughafen waren es "nur" 48 Liter.


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Aktuelle Unwetterwarnung der ZAMG


Unwetterwarnung

Auch heute, Donnerstag, muss laut Haslhofer ab dem Nachmittag wieder mit Gewittern gerechnet werden. Diese sollten aber nicht mehr so heftig ausfallen, "die Luft ist nicht mehr so labil". Außerdem sollte heute eher der Süden des Landes betroffen sein.

Oberösterreicher befreite sich in letzter Sekunde aus Auto
Ein schweres Unwetter hat am Mittwochabend und in der Nacht auf Donnerstag in Oberösterreich für starke Regenfälle und gefährliche Situationen gesorgt: In Aspach (Bezirk Braunau) befreite sich ein 25-jähriger Mann in letzter Sekunde aus seinem Auto, bevor es von den Fluten mitgerissen wurde. In Polling im selben Bezirk stand den Einsatzkräften auf dem Weg zu einer eingeschlossenen 85-jährigen Frau das Wasser teilweise bis zur Brust. Knapp 200 Feuerwehren wurden alarmiert, mehr als 3.500 Mann leisteten Hilfe.

Straße überflutet
Kurz vor 23.00 Uhr trat in Aspach die Waldzeller Ache über die Ufer und überflutete binnen weniger Minuten die Wildenauer Landesstraße (L507), berichtete die Polizei-Pressestelle. Der 25-jährige Lenker wurde in seinem Wagen eingeschlossen und schaffte es gerade noch rechtzeitig über das Schiebedach ins Freie. Unzählige Gebäude wurden überflutet, u.a. stand das Gemeindeamt von Polling (Bezirk Braunau) circa einen Meter unter Wasser und wurde stark beschädigt. In Aurolzmünster (Bezirk Ried im Innkreis) ging ein Mann nach einem Stromausfall in den Keller seines Hauses und wurde ebenfalls von den Fluten eingeschlossen. Um wieder ins Freie zu gelangen, musste er durch die Garage tauchen, bis ihm die Feuerwehr zu Hilfe kam.

Kurz nach 1.00 Uhr ging bei der Bezirksleitstelle Braunau ein Notruf ein, dass in Polling bei einer pflegebedürftigen Person die Fluten schon bis zur Bettkante reichen und die Frau sich selbst nicht in Sicherheit bringen kann. Ein Polizist und Feuerwehrmänner machten sich auf dem Weg zu dem Haus, das Löschfahrzeug blieb aber wegen der Wassermassen hängen. Der Beamte und drei Freiwillige kämpften sich daraufhin rund 100 Meter weit zu Fuß durch die Flut, bis sie das Gebäude erreichten. Die 85-Jährige lag im Erdgeschoß, ihr 89 Jahre alter Mann befand sich im ersten Stock. Das betagte Ehepaar wurde mit einem Boot geborgen und ins Krankenhaus Braunau eingeliefert. Die beiden erlitten keinen Verletzungen, aber einen Schock und waren unterkühlt.

Blitzschläge
In Krenglbach (Bezirk Wels-Land) schlug ein Blitz in den Kirchturm ein. Nach einer kurzen Kontrolle konnte die Feuerwehr jedoch Entwarnung geben. Wegen Blitzschlägen brannte in Rottenbach (Bezirk Grieskirchen) eine Scheune, in St. Martin (Bezirk Rohrbach) ein Geräteschuppen. Auch der Zugverkehr war vom Unwetter betroffen, so das Landesfeuerwehrkommando: Die Verbindung zwischen Wernstein (Bezirk Schärding) und Passau in Bayern musste wegen Vermurung gesperrt werden. In Mehrnbach (Bezirk Ried im Innkreis) wurden die Gleise der ÖBB-Strecke Ried-Braunau unterspült und konnte nicht mehr befahren werden. Die Feuerwehr barg Passagiere einer Garnitur, die rechtzeitig angehalten hatte. Der betroffene Abschnitt ist voraussichtlich bis Samstag gesperrt.
 

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Sonne, Nebel im Flachland. -5/2°

Im Bergland verläuft der Tag meist sehr sonnig, während es im nördlichen Flachland, den Niederungen und Tälern oft ganztägig nebelig trüb bleibt. Nur lokal löst sich der Nebel auf. Der Wind weht zunächst nur schwach und am Nachmittag meist mäßig, teils auch lebhaft aus Ost bis Südost. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen minus 2 bis plus 5 Grad.
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