06. Mai 2013 | 06:26 Uhr

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Hagel und Regen

Heftige Unwetter am Wochenende

Hagelkörner "so groß wie Taubeneier" im Wechselgebiet. Schäden in Landwirtschaft.

Drei Bezirke in Niederösterreich sind am Samstagabend von schweren Unwettern getroffen worden. Es gab Überschwemmungen, Vermurungen und Hagelschäden. Im Wechselgebiet (Bezirk Neunkirchen) gingen Hagelkörner "so groß wie Taubeneier" nieder, berichtete Feuerwehrsprecher Franz Resperger. Auch in den Bezirken Krems und Waidhofen a.d. Thaya gab es Unwettereinsätze. An die 500 Feuerwehrmänner rückten aus. Das Bundesheer stand im Assistenzeinsatz.

Riesige Hagelkörner
Die ersten Unwetter gingen am Samstag gegen 18.00 Uhr im Wechselgebiet nieder. 15 Minuten lang prasselten Hagelkörner vom Himmel, so Resperger. Die größten Schäden wurden aus Edlitz gemeldet. Nachdem innerhalb einer Stunde 60 Liter Regen verzeichnet worden waren, standen Dutzende Keller und auch das örtliche Feuerwehrhaus unter Wasser. Zahlreiche Gewerbebetriebe wurden bis zu 30 Zentimeter überflutet.

Schneepflüge im Einsatz
Um die gewaltigen Hagelmengen zu beseitigen, rückten Schneepflüge und Traktoren des Straßendienstes aus. Mehrere Fahrzeuge blieben in den Hagelbergen stecken und mussten mit Seilwinden geborgen werden. Ein Pkw wurde von einer Mure teilweise verschüttet. Zwei Feuerwehrmänner brachten den Lenker in Sicherheit.

Straßen vermurt
Die B54 und B55 waren teilweise massiv vermurt und mussten bis gegen 21.30 Uhr für den Verkehr gesperrt werden. "In Edlitz und Feistritz hatte man jedenfalls den Eindruck, dass im Mai der Winter ausgebrochen ist. Über Felder und Wiesen lag ein weißer Hagelteppich", berichtete Resperger. Im Wechselgebiet kämpften 200 Einsatzkräfte mehrere Stunden lang, um die größten Schäden zu beseitigen.

Das Bezirksfeuerwehrkommando Neunkirchen berichtete auf seiner Homepage von einem Hagelunwetter, das "selbst ältere Menschen in dieser Dimension noch nicht erlebt haben". Straßen und Wiesen wurden bis zu 30 Zentimeter hoch mit Hagel bedeckt.

Im Gemeindegebiet von Feistritz am Wechsel ging laut Landespolizeidirektion gegen 18.30 Uhr eine Mure ab und verschüttete die L134 etwa zwei Meter hoch. Die Straße blieb bis 22.00 Uhr total gesperrt. Zu Behinderungen kam es auch auf der A2.

Massive Unwetter

Knapp vor Mitternacht wurden die Gemeinden Spitz, Hadersdorf, Krems, Reichau und Senftenberg im Bezirk Krems von massiven Unwettern getroffen, so die Feuerwehr. Wieder einmal schwollen Radlbach und Mieslingbach innerhalb weniger Minuten bedrohlich an und traten aus ihren Ufern. 110 Feuerwehrmitglieder waren damit beschäftigt, Keller auszupumpen, Verklausungen bei Brücken und Vermurungen auf Straßen zu beseitigen.

Bundesheer im Einsatz
Sonntagvormittag rückte das Bundesheer mit 16 Soldaten des Pionierbataillons 3 aus Melk nach Spitz zum Assistenzeinsatz aus. Mit Muldenkippern und Baggern wurden einer Aussendung des Militärkommandos NÖ zufolge Vermurungen beseitigt.

Im Bezirk Waidhofen a.d. Thaya waren vor allem Gastern und Kleinzwettl betroffen. In beiden Orten mussten Landesstraßen wegen Vermurungen gesperrt werden. Um Häuser vor Überschwemmungen zu schützen, wurden 700 Sandsäcke aufgelegt. Im Waldviertel standen 130 Feuerwehrleute im Unwettereinsatz.

Schäden in Landwirtschaft
Die ersten schweren Hagelunwettern in diesem Jahr trafen laut Österreichischer Hagelversicherung etwa 1.500 Hektar landwirtschaftliche Fläche in Niederösterreich, im Burgenland und in der Steiermark. Der dabei angerichtete Gesamtschaden wurde am Sonntag mit 700.000 Euro beziffert. Betroffen waren neben dem Wechselgebiet in Niederösterreich auch das „Blaufränkischland“ im Mittelburgenland mit den Gemeinden Großwarasdorf, Horitschon und Deutschkreutz, wo es zu teilweise enormen Triebabschlägen beim Wein kam, sowie der östliche Teil der Steiermark mit Schäden im Grünland.
 

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Zunächst Regen, später auch Sonne. 3/10°

Wolken einer Warmfront sowie zunehmend warme Luftmassen aus dem Südwesten Europas sind heute bis zum Abend für Österreich wetterbestimmend. Mit diesen Wolken regnet es bei einer Schneefallgrenze oberhalb von 2000m Seehöhe anfangs noch im äußersten Osten sowie am Alpennordrand in Niederösterreich und der Steiermark. In den westlichen und südlichen Landesteilen lockern hingegen gleichzeitig die Wolken bereits auf und die Sonne zeigt sich öfters. Bis zum Abend steigen schließlich auch weiter im Norden und Osten die Chancen auf Auflockerungen. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südost bis West bei 7 bis 14 Grad. Heute Nacht: In der Nacht auf Dienstag gibt es anfangs vor allem im Norden und Osten noch zahlreiche Restwolken. Mit Regen ist jedoch nicht mehr zu rechnen. Im Laufe der Nacht ziehen diese Wolken aber langsam in Richtung Osten ab und damit klart es mehr und mehr auf. Allerdings bilden sich in inneralpinen Becken und Tälern sowie auch in den Niederungen in Ober- und Niederösterreich sowie am Alpenostrand und in der Südoststeiermark zunehmend Nebel- und Hochnebelfelder. Der Wind weht nur schwach aus Südost bis West. Die Temperaturen liegen zwischen minus 2 und plus 6 Grad.
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