06. Juni 2012 | 11:09 Uhr

erdbeben_ap.jpg © AP

In der Nähe von Ravenna

Erneut starkes Nachbeben in Norditalien

Stärke 4,5 - Epizentrum bei Ravenna. Opferzahl auf insgesamt 26 Tote gestiegen.

Nach den heftigen Erdstößen im Mai hat es in Norditalien am Mittwoch in der Früh erneut ein starkes Nachbeben gegeben. Das Epizentrum lag in der Nähe von Ravenna, die Erschütterungen waren auch entlang der Adria-Küste in der Region Marche von Pesaro bis Ancona deutlich zu spüren. Die Stärke des Bebens wurde mit 4,5 angegeben, größere Schäden dürften nach ersten Erkenntnissen der Behörden nicht entstanden sein.

Welle von Nachbeben

Ein Experte des nationalen Instituts für Geophysik sagte, die jüngsten Erschütterungen seien "vermutlich Teil einer Welle von Nachbeben". Die Zahl der Todesopfer ist unterdessen weiter gestiegen: Eine 65-jährige Frau, die nach dem Erdbeben vom 29. Mai aus den Trümmern ihres Hauses bei Modena geborgen worden war, erlag ihren Verletzungen, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Insgesamt sind bei den beiden schweren Beben am 20. und 29. Mai in der Region Emilia Romagna damit 26 Menschen getötet und 400 verletzt worden, 14.000 sind obdachlos.

Auwirkungen auf Wirtschaft
Die Region Emilia Romagna rechnet mit langfristigen Auswirkungen des Erdbebens auf die Wirtschaft. 8.000 Arbeitsplätze seien in der Lebensmittelindustrie und im Landwirtschaftsbereich gefährdet. Ställe, Landwirtschaftsunternehmen, und -maschinen seien zerstört worden. "Dabei konzentrieren sich in dieser Region zehn Prozent der italienischen Landwirtschaft", berichtete der Präsident des Landwirtschaftsverbands Coldiretti, Sergio Marini.

Orte an Adria sicher

Das Tourismusministerium betonte, dass die Badeorte an der Adria-Küste sowie die wichtigsten Städte und historischen Stätten in der näheren Umgebung der vom Erdbeben betroffenen Ortschaften problemlos zugänglich und sicher seien.

"Das Epizentrum und die größten der durch die Erdstöße vom 20. und 29. Mai verursachten Schäden konzentrieren sich auf die Außenbereiche der Provinzen Modena, Ferrara, Reggio Emilia und Mantua. Mit Ausnahme dieser Bereiche bestehen zum jetzigen Zeitpunkt in der restlichen Region keinerlei Behinderungen für die normalen touristischen Aktivitäten und Dienstleistungen. Dies gilt ebenso für die benachbarten Regionen der Emilia-Romagna", hieß es in einer Presseaussendung des Tourismusministeriums.
 

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