11. April 2012 | 11:02 Uhr
Tsunami-Alarm
Erdbeben der Stärke 8,6 vor Sumatra
Die Tsunami-Warnung wurde nach wenigen Stunden wieder zurückgenommen.
Menschen, die in Panik auf die Straße rennen, Tausende, die versuchen mit ihren Mopeds ins Landesinnere zu fliehen, Sirenen, die laut aufheulen – am Mittwoch bebte vor der indonesischen Insel Sumatra wieder heftig die Erde. Innerhalb von nur drei Stunden wurden zwei der stärksten Beben der vergangenen Jahre gemessen. Nachdem im Dezember 2004 bei einem Horror-Tsunami 230.000 Menschen starben, saß die Angst vor einer neuen Flutwelle in der ganzen Region tief.
Video zeigt die Panik auf Sumatra. Die Menschen fliehen. Behörden riefen sie auf, höher gelegene Gebiete aufzusuchen:
So gab die indonesische Erdbebenwarte am Mittwoch die Stärke des ersten Bebens mit 8,6 an. Auch das Nachbeben hatte eine Stärke von 8,1. Die Behörden gaben gleich mehrere Warnungen aus: Bis zu vier Meter könnte eine mögliche Flutwelle hoch sein. Daraufhin wurde die gesamte Westküste der beliebten thailändischen Ferieninsel Phuket geräumt und der Flughafen geschlossen. Auch in Indien würde in den Küstenregionen evakuiert.
Der Schrecken sitzt seit dem Tsunami 2004 tief
„Am schlimmsten war die Reaktion der Menschen auf Sumatra, die absolute Panik brach aus“, erzählte Caritas-Mitarbeiter Andreas Zinggl im Gespräch mit ÖSTERREICH. Er erlebte die Erdstöße in der Provinzhauptstadt Banda Aceh. Zinggl: „Man merkt, wie tief der Schrecken sitzt.“
Gut zwei Stunden nach dem Nachbeben aber das große Aufatmen. Das Pazifische Warnzentrum der USA hob die Tsunami-Warnung auf. Tote oder Verletzte gab es laut ersten Informationen keine.
Interview mit Österreicher Andreas Zinggl, der das Interview erlebte:
Herr Zinggl, Sie sind für die Caritas in Banda Aceh, wie haben Sie die Beben erlebt?
Andreas ZInggl: Ich war grade erst im Hotel angekommen, als die Erde zu beben begann. Es wurde sehr schnell stärker, also rannte ich ins Freie. Dort herrschte die reine Panik.
Wurde über die Tsunami-Gefahr informiert?
Die Menschen dort wissen bereits, was ein Erdbeben vor der Küste bedeutet. Deshalb waren sie auch so verängstigt, viele versuchten mit Autos oder Mopeds weg von der Küste zu kommen.
Wie ist die Situation jetzt vor Ort?
Nach der Entwarnung wieder ruhig. Allerdings ist der Strom nach den Beben immer noch ausgefallen. Die Stadt liegt im Dunkeln.
Nächste Seite: So berichtete oe24.at LIVE von dem Beben. Alle Infos im Live-Ticker zum Nachlesen:
17:22 Uhr: Jetzt werden immer mehr Details zum Beben bekannt: Das Zentrum lag südwestlich von Banda Aceh, der Hauptstadt der auf Sumatra gelegenen Provinz Aceh. In der Stadt war das Beben um 15.38 Uhr Ortszeit (10.38 Uhr MESZ) fünf Minuten lang zu spüren. Befeuert wurde die Angst durch ein schweres Nachbeben der Stärke 8,2 sowie dadurch, dass sich an verschiedenen Küstenstreifen das Wasser zurückzog - ein typisches Anzeichen für einen bevorstehenden Tsunami.
16:43 Uhr: Das geowissenschaftliche Institut in Potsdam hat das Erdbeben im Indischen Ozean aufgezeichnet. Hier die Karte aus dem Seismographen:
© APA
(c) APA
15:46 Uhr: Österreicher erlebte das Erdbeben mit
Der Caritas-Mitarbeiter Andreas Zinggl hat das Beben an Ort und Stelle miterlebt: "Ich habe gerade den Koffer im Hotelzimmer ausgepackt, als der Boden ein wenig zu zittern begann. Sicherheitshalber ging ich hinaus ins Freie. Und dann ging das Beben auch schon richtig los", so der Österreicher aus Banda Aceh. Der Caritas-Helfer ist derzeit in Indonesien, um die Wiederaufbauprojekte nach dem Tsunami 2004 zu besuchen. Lesen Sie hier den kompletten Artikel >>
15:17 Uhr: Entwarnung: Das Pazifische Warnzentrum der USA hat nun die Tsunami-Warnung für den Indischen Ozean aufgehoben. "Jetzt registrierte Ausschläge weisen darauf hin, dass die Gefahr fast oder ganz für fast alle Regionen gebannt sei", so die Behörde. Auch Sri Lanka hob die Tsunami-Warnung auf und rief die Bevölkerung zur Rückkehr in ihre Wohnorte auf.
14:55 Uhr: Erste Ausläufer des Tsunamis erreichen die Küste Indonesiens. Mindestens drei Flutwellen bestätigte ein Sprecher der lokalen Erdbebenwarte. Sie waren 80 Zentimeter hoch.
14:39 Uhr: +++ Hintergrund-Info +++ So entstehen Tsunamis: Treffen Sie aufs Land, bringen sie Tod und Zerstörung. Hier geht's zum Artikel >>>
14:26 Uhr: Flughafen Phuket auf Thailand geschlossen
An der thailändischen Westküste mit der beliebten Ferieninsel Phuket wurden die Touristen dazu aufgerufen, die Strände zu räumen. Auch der Flughafen von Phuket wurde geschlossen. Allein in Thailand kamen bei dem Beben und Tsunami 2004 mehr als 5.000 Menschen ums Leben, die Hälfte davon ausländische Touristen.
14:01 Uhr: Eine Riesen-Flutwelle rast derzeit Richtung Indien. Sie ist 3,9 Meter hoch. Betroffen sind die zu Indien gehörenden Inseln der Andamanen und Nikobaren +++ Wir berichten hier live in unserem großen LIVE-TICKER +++
13:47 Uhr: Die österreichische Botschaft in Jakarta ist mit den rund zehn auf Sumatra lebenden Österreichern in Kontakt, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal. Bisher gebe es keine Informationen, dass Österreicher zu Schaden gekommen seien
13.35 Uhr: Wie schnell sich der Tsunami ausbreiten könnte, verdeutlicht jetzt diese Karte:
13:20 Uhr: Neues Beben: Ein Nachbeben der Stärke 8,1 wird wieder aus Sumatra gemeldet. Wieder gibt es eine Tsunami-Warnung.
13:08 Uhr: "Wir danken dem Herrgott, bisher gibt es keine Berichte über Tote oder Schäden", sagt der indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono. "Wir sind mit den Behörden in der Provinz Aceh in Kontakt, und alles ist unter Kontrolle."
12:59 Uhr: Laut der Nachrichtenagentur Reuters sei lediglich ein 17 Zentimeter hoher Tsunami durch das Erdbeben ausgelöst worden. Alle Tsunami-Warnungen bleiben aber weiter aufrecht.
12:56 Uhr: Die Grafik zeigt, wo sich das Erdbeben ereignet hat:
12:54 Uhr: In der Region Aceh herrscht indessen weiter Chaos. Der Strom ist ausgefallen und es gibt kilometerlange Staus, um höhere Gebiete zu erreichen.
Diashow: Schock auf Sumatra nach Mega-Beben
12:50 Uhr: Vorläufige Entwarnung von oberster Stelle: "Im Moment gibt es keine Tsunami-Gefahr", erklärt der indonesische Präsident Susilo Bambank Yudhoyono bei einer TV-Ansprache.
12:47 Uhr: In Indonesien gilt die Tsunami-Warnung für die Regionen Aceh, Nord-Sumatra und West-Sumatra. Die Küstenregion rund Trincomalee wurde vorsorglich evakuiert.
12:43 Uhr: Auch beim Geoforschungszentrum in Potsdam geht man mittlerweile davon aus, dass es keinen folgenschweren Tsunami geben wird: "Unseren seismischen Daten zufolge wird es keinen verheerenden Tsunami geben, wenn, dann nur einen kleinen", meint Experte Winfried Hanka gegenüber Bild.de.
12:40 Uhr: Das Erdbeben war auch in Indien zu spüren. Der Nachrichtensender NDTV zeigte Bilder aus der ostindischen Metropole Kalkutta, auf denen zu sehen war, wie die Erdstöße Gegenstände wie etwa Studioscheinwerfer zum Schwanken brachten.
12:37 Uhr: Auf der thailändischen Ferieninsel Phuket - die auch bei österreichischen Touristen äußerst beliebt ist - wurde aus Sicherheitsgründen bereits der Flughafen geschlossen.
12:34 Uhr: Auch der südasiatische Inselstaat Sri Lanka gab eine Tsunami-Warnung heraus: Die Menschen an der Küste seien aufgefordert worden, sich in höher gelegene Gegenden zu begeben, sagte ein Sprecher der Meteorologiebehörde. Der Süden, der Nordosten und auch die Hauptstadt Colombo könnten vom Tsunami getroffen werden.
12:32 Uhr: In Aceh gab es zunächst keine Hinweise auf sich zurückziehendes Wasser als Vorläufer für einen Tsunami.
12:29 Uhr: Das Beben sei laut Experten ungewöhnlich, weil es nicht zwischen zwei tektonischen Platten sondern innerhalb der Indischen Platte passiert sei.
12:27 Uhr: Der Geophysiker Bruce Pressgrave von der US-Erdbebenwarte USGS erklärt, dass die Tsunamigefahr geringer sein könnte als zunächst befürchtet. Anders als beim verheerenden Erdbeben im Jahr 2004 (230.000 Tote) habe sich der Meeresboden diesmal horizontal bewegt und nicht vertikal. Die Tsunamigefahr sei dadurch weitaus geringer als bei einem Beben, bei dem der Meeresboden an einer Stelle absackt.
12:20 Uhr: In der indonesischen Region Banda Aceh waren die Auswirkungen des Bebens besonders stark zu spüren: Dort wackelten die Gebäude vier Minuten lang.
12:17 Uhr: Auch für die beliebte thailändische Touristen-Insel Phuket wurde eine Tsunami-Warnung ausgegeben!
12:14 Uhr: Nervosität herrscht auch in Großbritannien: Der englische Premier David Cameron hält sich derzeit in der indonesischen Hauptstadt Jakarta auf.
12:11 Uhr: Thailand hat eine Warnung für die bei Touristen beliebte Westküste ausgegeben. Menschen werden dazu angehalten, sich in den nächsten Stunden in höher gelegene Gebiete zu bewegen. Sechs Küstenregionen sind von der Warnung betroffen.
12:08 Uhr: Eine Chronologie der schwersten Erdbeben finden Sie hier.
11:52 Uhr: Das Beben war bis in die thailändische Hauptstadt Bangkok sowie im Süden Indiens zu spüren. Auch in Singapur, Malaysien und Bangladesch gab es Berichte darüber, dass das Erdbeben zu spüren war.
11:50 Uhr: Die indonesische Regierung reagiert bereits auf einen möglichen Tsunami: Rettungsteams werden bereits in das Gebiet Aceh gesandt, auf das der Tsunami als erstes treffen könnte.
11:47 Uhr: Laut den aktuellsten Meldungen, soll das Seebeben ein Stärke von 8,7 haben. Im Tsunami-Warnbericht heißt es dazu wörtlich: "Beben dieser Stärke haben das Potential einen Tsunami mit größtem Zerstörungspotenzial zu generieren, der Küsten im gesamten Indischen Ozean erreichen kann."
11:43 Uhr: Die Tsunami-Warnung gilt unter anderem für die folgenden Länder: Indonesien, Indien, Sri Lanka, Australien, Myanmar, Thailand, Malediven, Malaysien, Mauritius, Seychellen, Pakistan, Somalien, Oman, Madagascar, Iran, Vereinigte Arabische Emirate, Yemen, Bangladesch, Tansania, Südafria, Kenia, Singapur.
11:38 Uhr: Die folgende Grafik zeigt, wo sich das Beben ereignet hat. Das Epizentrum liegt rund 495 Kilometer vor der Küste von Sumatra.
11:27 Uhr: Noch gibt es unterschiedliche Angaben über die exakte Stärke des Bebens: Die Angaben reichen von 8,9 über 8,7 bis 8,2. Laut dem Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) kommen Beben in dieser Stärke weltweit durchschnittlich einmal pro Jahr vor.
11:21 Uhr: Das Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) errechnete eine Tiefe des Seebebens von nur zehn Kilometern. Je flacher ein Seebeben ist, desto stärker sind die Auswirkungen.
11:21 Uhr: Das pazifische Tsunami-Warnzentrum hat eine Warnung für den gesamten (!) Indischen Ozean herausgegeben.
11:17 Uhr: Nun werden immer mehr Details bekannt: Das Erdbeben soll sich in einer Tiefe von 33 Kilometer ereignet haben, rund 435 Kilometer südlich von Banda Aceh auf der Insel Sumatra.
11:10 Uhr: Alarm im Indischen Ozean: Nach einem Erdbeben der Stärke 8,9 wurde eine Tsunami-Warnung ausgegeben.