08. Juli 2012 | 00:10 Uhr
Täglich Tropen-Gewitter
Der Sommer der Mega-Extreme
Einmal schwitzen wir bei über 37 Grad, dann schüttet es wieder wie aus Kübeln – dieser Sommer ist einfach völlig verrückt.
Entwurzelte Bäume, Menschen, die von Blitzen getroffen werden, ganze Ortschaften, die unter Wassermassen versinken – gleich mehrere riesige Gewitterzellen zogen in den vergangenen Tagen eine Spur der Verwüstung durch Österreich. Aber: Während in einigen Teilen des Landes Orkanböen ganze Hausdächer verwehen, strahlt in anderen Teilen Österreichs zur selben Zeit die Sonne vom Himmel und beschert Sonnenanbetern einen perfekten Badetag. Aber: Innerhalb von nur wenigen Minuten kann das Wetter umschlagen – wie in den Tropen. Das ist total verrückt!
Chaotisch
Auch gestern zeigte sich wieder: Während in Niederösterreich, Wien und im Burgenland am Mittag wieder bis zu 33 Grad gemessen wurden und keine einzige Wolke den Sommertag störte, sah es im Westen schon wieder ganz anders aus. Um 15 Uhr schaffte es in Salzburg kein einziger Sonnenstrahl durch die Wolkendecke und erst einen Tag zuvor hatten Unwetter einiges Chaos hinterlassen:
- Freitagnachmittag zog eine Gewitterfront mit Windspitzen bis zu 90 km/h über Niederösterreich. Dutzende Bäume wurden ausgerissen, gleich drei Häuser von den Böen komplett abgedeckt (siehe Fotos).
- In Oberösterreich standen nach starken Regenfällen wieder etliche Keller und Tiefgaragen unter Wasser.
- Zwischen der Steiermark und Kärnten musste die Südautobahn gesperrt werden.
- Im Burgenland knickten etliche Bäume wie Streichhölzer um. Auch Autos wurden dadurch beschädigt.
Und eine Entwarnung gibt es noch nicht: Schon heute wird sich im Westen eine neue Unwetterfront bilden und bis zum Abend ihren Weg bis ins Salzkammergut bahnen. Mit im Gepäck: Kräftige Niederschläge und Windböen. „Ab Montag wird es dann unbeständiger, es gibt höchstens 30 Grad und überall ist mit Regen zu rechnen“, erklärt Ariane Pfleger von der ZAMG.
Wiener Blitz-Opfer ist am Weg der Besserung
Der 44-Jährigen, die am Freitagnachmittag im Wiener Prater durch einen Blitzschlag Herzrhythmusstörungen erlitt, geht es „den Umständen entsprechend gut“. So kommentierte am Samstag das AKH Wien den Zustand der Frau. Noch am Unfallort konnte ein normaler Herzschlag wieder hergestellt werden. Aus dem AKH hieß es, dass sie noch einige Tage medizinisch überwacht werde, bevor sie dann endgültig entlassen werden kann.
Die 44-Jährige war am Freitag mit einer Gruppe von Erwachsenen und Kindern auf der Jesuitenwiese im Prater gewesen, als sie von einem Gewitter überrascht wurden. Sie flüchteten unter einen Baum, und ausgerechnet in den fuhr ein Blitz. Die Energie sprang auf die Gruppe über. Insgesamt wurden 16 Menschen, zehn davon Kinder, nach dem Blitzschlag im Spital durchgecheckt. Nur die 44-Jährige kam nicht nur mit einem Schock davon.