28. Dezember 2010 | 15:46 Uhr

Blizzard USA © AP

Schneesturm

Blizzard legt USA lahm: Tausende sitzen fest


Chaos im Nordosten der USA: Tausende harrten frierend in Flughäfen, Bussen oder U-Bahn-Zügen aus.

Der Schneesturm legte den Verkehr um und in New York größtenteils lahm. Nachdem der Flugverkehr an den drei größten Flughäfen rund um die Millionenmetropole am Sonntag eingestellt worden war, landeten am Montagabend (Ortszeit) wieder die ersten Maschinen auf den Flughäfen John F. Kennedy und LaGuardia. Chaos gab es unterdessen auch auf den Airports von Moskau.

AUA fliegt wieder
Am Dienstag (MEZ) normalisierte sich die Lage im Flugverkehr im Osten der USA. So flogen die Austrian Airlines wieder die beiden Destinationen Washington und New York an. Die Montagsflüge waren ausgefallen. Bereits am Montagabend (Ortszeit) konnte der AUA-Flug von New York nach Wien abheben.

1.500 Flüge gestrichen - Tausende gestrandet
Nachdem sie die Nacht auf Montag in den Flughäfen verbracht hatten, standen tausende Passagiere vor den Ticketschaltern in der Hoffnung, einen Flug zu bekommen. Andere bemühten sich um ein Taxi oder ein Hotelzimmer. Der Blizzard hatte ausgerechnet nach den Weihnachtstagen dazu geführt, dass an den New Yorker Flughäfen rund 1.500 Flüge gestrichen wurden. Zahlreiche Reisende dürften noch bis Ende der Woche festsitzen, da viele Flüge in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr nahezu ausgebucht sind und die Suche nach freien Plätzen für Passagiere, deren Flüge gestrichen wurden, schwierig ist.

Nicht nur der Flugverkehr war durch den Schneesturm stark beeinträchtigt, auch Busse, Autos und Züge steckten in den Schneemassen fest. In New York verließen Taxifahrer ihre Fahrzeuge und ließen sie einfach auf der Straße zurück. Viele Seitenstraßen wurden nicht geräumt und etliche Bewohner beschwerten sich, dass die Räumarbeiten in den Außenbezirken vernachlässigt würden. Auf den Straßen zurückgelassene Autos erschwerten die Räumarbeiten.

Russland ermittelt wegen Verpätungen
Unterdessen hat die russische Staatsanwaltschaft wegen massiver wetterbedingter Verspätungen an den Moskauer Flughäfen in den vergangenen Tagen Ermittlungen eingeleitet. Wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag in einer Erklärung mitteilte, soll auf den Flughäfen Scheremetjewo und Domodedowo untersucht werden, was die Ursachen für die Verzögerungen waren. Es gehe darum, die Rechte der Passagiere zu schützen. Auch der russische Präsident Dmitri Medwedew forderte Aufklärung.

Reisende in Moskau gestrandet
Eisregen und Stromausfälle führten seit Samstag zu mehr als 200 Verspätungen oder Flugausfällen an den beiden internationalen Flughäfen der russischen Hauptstadt. Einige Reisende warteten seit zwei oder drei Tagen auf ihren Abflug. Viele zeigten sich entrüstet über den Umgang mit den gestrandeten Passagieren, die kaum Informationen erhielten. Auf dem Flughafen Domodedowo herrschte laut einer von Interfax zitierten Flugreisenden zudem eine schlechte Belüftung, zeitweise gab es auf den Toiletten kein Wasser. Auch Stromausfälle machten den Wartenden zu schaffen.

Als Fliegen wieder möglich war, kam es an den Einstiegsbereichen zu Prügeleien zwischen Passagieren, die sich um einen Platz im Flugzeug stritten, wie die russische Presse berichtete. So machten laut Interfax Dienstag früh Passagiere in Scheremetjewo ihrer Wut bei einer Rauferei Luft - ihr Flug war zum wiederholten Mal verschoben worden.

Schneechaos: Schweden holt Loks aus dem Museum
Auch Schweden und die dänische Ostsee-Insel Bornholm versanken im Schnee. Um mit den anhaltenden großen Verspätungen wegen Schneeverwehungen fertig zu werden, holten die Schwedischen Bahnen mehrere "Dinosaurier" aus dem Eisenbahnmuseum in Gävle. Zwei Dieselloks aus den 1950er Jahren sind bereits im Einsatz, ein 100 Jahre alter, zum Schienenpflug umgebauter Dampflok-Tender steht am Bahnhof in Nässjö in Bereitschaft. Auf Bornholm betrug die durchschnittliche Dicke der Schneedecke 140 Zentimeter.
 

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