02. August 2012 | 17:44 Uhr
Priesterjubiläum
Bei Ehren-Feuer von Blitz getroffen: tot
Opfer wollte mit Bergfeuer Pfarrer ehren: Ex-Politiker hinterlässt drei Kinder.
Ausgerechnet einen Tag vor dem 30-Jährigen Priesterjubiläum des deutschen Pfarrers Erwin Rektenwald braute sich am Mittwochabend im Kaunertal über dem Mooskopf ein gewaltiges Donnerwetter zusammen.
Ein Blitz tötete den 47-Jährigen Günther S. Der ehemalige Vizebürgermeister der 630-Seelen-Gemeinde wollte zu Ehren seines langjährigen Freundes, Pfarrer Erwin Rektenwald, ein Bergfeuer, ähnlich eines Herz-Jesu-Feuers, entzünden. Gemeinsam mit seinem Sohn und zwei Kollegen wanderte der dreifache Familienvater von der Verpeilhütte in Richtung Mooskopf.
Vor Augen des Sohnes an Herzstillstand gestorben
Unterhalb des Mooskopfs bei Feichten verteilten die Männer ein Gemisch aus Sägespänen und Rapsöl. Noch bevor sie sie das christliche Gebilde anzünden konnten, wurde der 47-Jährige Musikant der Bezirkskapelle Landeck vom Blitz getroffen. Er erlitt einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Sein Sohn und die anderen beiden Männer versuchten das Blitz-Opfer wiederzubeleben – erfolglos. Ein Hubschrauber barg den leblosen Körper von Günther S., brachte ihn zu Tal.
Am Donnerstag hätte das Priesterjubiläum des deutschen Pfarrers, der schon seit 40 Jahren im Sommer ins Kaunertal zu Besuch kommt, in Kaltenbrunn stattfinden sollen. „Die ganze Gemeinde trauert um den Verstorbenen. Das Fest wurde natürlich abgesagt. Kommenden Samstag ist das Begräbnis“, sagte der Pfarrer von Kaltenbrunn zu ÖSTERREICH.
Bergfeuer ist alte, religiöse Tradition
Das Herz-Jesu-Feuer ist eine religiöse Tradition, die im Jahr 1796 in Bozen entstanden ist. Der Brauch hängt mit der Herz-Jesu- Verehrung zusammen, wird heute noch in allen Teilen Tirols gepflegt.
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