19. Dezember 2024 | 12:20 Uhr

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GeoSphere

2024 ist das wärmste Jahr der Messgeschichte

Das Jahr 2024 wird als das mit Abstand wärmste Jahr in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen in Österreich in Erinnerung bleiben. Laut der GeoSphere Austria lag die Temperatur sowohl im Tiefland als auch in den Bergen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. 

In Kombination mit extremen Wetterereignissen wie Rekordregen und ungewöhnlich langen Phasen von Trockenheit zeigt sich die zunehmende Auswirkung des Klimawandels auf die Region. Hier ist ein detaillierter Rückblick auf die Wetterbilanz des Jahres.

Das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen

Laut den vorläufigen Daten der GeoSphere Austria war 2024 das wärmste Jahr der Messgeschichte in Österreich. Klimatologe Alexander Orlik erklärt, dass sowohl im Tiefland als auch auf den Bergen des Landes die Temperaturen im Vergleich zu den durchschnittlichen Werten der Jahre 1991 bis 2020 um 1,8 Grad Celsius anstiegen. Dieser Temperaturanstieg macht 2024 zum wärmsten Jahr in der 257-jährigen Geschichte der Wetteraufzeichnungen im Tiefland und auf den 173 Jahre alten Gebirgsmessdaten. Im Vergleich zur früheren Klimaperiode von 1961 bis 1990, als die globale Erwärmung noch weniger ausgeprägt war, war das Jahr 2024 im Tiefland um 3,1 Grad Celsius wärmer und auf den Bergen um 3,0 Grad Celsius über dem Durchschnitt.

 

Ein klarer Trend: Immer wärmeres Klima

Die Analyse der 25 wärmsten Jahre in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen zeigt, dass sich die letzten Jahrzehnte durch außergewöhnlich hohe Temperaturen auszeichnen. Fast alle Jahre in dieser Liste stammen aus der jüngeren Vergangenheit, darunter 2024, 2023, 2018, 2014 und viele weitere Jahre ab 1994. Dies bestätigt den fortschreitenden Trend eines immer wärmer werdenden Klimas in Österreich, der in den letzten Jahren besonders auffällig geworden ist.

Rekorde bei den Temperaturen

Das Jahr 2024 begann mit dem zweitwärmsten Winter der Messgeschichte. Im Frühjahr und Sommer folgten Rekorde bei den Temperaturen: Es war der wärmste Frühling und der wärmste Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen. Zwar gab es vereinzelt kühle Phasen, aber die Mehrheit der Temperaturen lag deutlich über dem Durchschnitt. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der 17. September, als die Wetterstation auf der Rudolfshütte in den Hohen Tauern (in Österreich, auf 2320 Metern Seehöhe) mit 145 Zentimetern Schneehöhe die größte Schneemenge seit Beginn der Messungen im Jahr 1980 im September verzeichnete.

Die Zahl der Hitzetage (mit Temperaturen über 30 Grad Celsius) erreichte 2024 ebenfalls neue Höchstwerte: In der Wiener Innere Stadt wurden 52 Hitzetage gezählt, in Eisenstadt 48, auf der Wiener Hohe Warte 45 und in St. Pölten 42. Zudem wurden an rund 100 der etwa 290 Wetterstationen der GeoSphere Austria neue Höchsttemperaturen für den Monat April und an 30 Stationen für den Monat September gemessen.

Niederschläge und extreme Regenfälle

In Bezug auf den Niederschlag war 2024 in Österreich insgesamt um acht Prozent feuchter als der langjährige Durchschnitt. Das Jahr gehörte damit zu den 30 niederschlagsreichsten Jahren der 167-jährigen Messreihe. Besonders der September sorgte für extreme Niederschläge, die vor allem die Osthälfte des Landes trafen und verheerende Überschwemmungen verursachten. Ein Beispiel hierfür ist St. Pölten, wo in nur fünf Tagen Mitte September 409 Millimeter Regen fielen – dies entspricht etwa der Menge, die normalerweise in einem ganzen Jahr in der Region gemessen wird (der Durchschnittswert für St. Pölten liegt bei 723 Millimetern).

Gleichzeitig gab es aber auch Monate mit auffällig wenig Niederschlag. Besonders trocken waren die Monate Juli und August, in denen der Niederschlag um 25 bis 35 Prozent unter dem Durchschnitt lag. Auch der November war mit rund 70 Prozent weniger Niederschlag als üblich besonders trocken.

Eine ungewöhnlich lange Vegetationsperiode

Durch die hohen Temperaturen begann die Vegetationsperiode 2024 früh und endete spät. Die Pflanzen entwickelten sich schneller als üblich, und die Vegetationsperiode erstreckte sich insgesamt um zwei Wochen länger als in einem durchschnittlichen Jahr der Klimaperiode von 1991 bis 2020. Im Vergleich zur Periode von 1961 bis 1990 war sie sogar um vier Wochen länger. Dies ergab den siebten Platz in der 75-jährigen phänologischen Beobachtungsreihe. An der Spitze dieser Liste bleibt das Jahr 2020, mit einer Abweichung von mehr als drei Wochen im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020.

Ein bemerkenswertes Ereignis war die früheste Marillenblüte der Messgeschichte. Die Blüte fand im österreichischen Durchschnitt bereits am 2. März statt – etwa drei Wochen früher als der Durchschnitt von 1991 bis 2020 und vier Wochen früher als der langjährige Mittelwert von 1961 bis 1990. Auch die Blüte anderer Pflanzen wie Apfel, Flieder und Johannisbeere erreichte in diesem Jahr Rekordwerte.

Ein ungewöhnlich spätes Herbstwetter

Auch im Herbst 2024 war das Wetter außergewöhnlich warm. Bis weit in den Oktober hinein blieb das Laub an vielen Bäumen und Sträuchern grün. Ein weiteres Beispiel: Die Laubverfärbung des Apfels setzte erst am 23. Oktober ein, was zwei Wochen später war als im Durchschnitt der Jahre 1961 bis 1990.

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