29. Dezember 2010 | 12:05 Uhr

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Wetterbilanz

2010 in Österreich kältestes Jahr seit 1996

Gars am Kamp war absoluter Kältepol mit minus 28 Grad.

Das Jahr 2010 wird als kältestes Jahr in Österreich seit 1996 in die klimatologischen Geschichtsbücher eingehen.

In den Tal- und Beckenlagen lagen die durchschnittlichen Temperaturen 2010 um plus 0,2 Grad über dem gängigen Vergleichsmittel von 1971 bis 2000. In den Bergregionen etwa über 1.500 Meter Seehöhe zeigt sich mit einer mittleren Abweichung von minus 0,5 Grad jedoch ein anders Bild. "Nach den sehr warmen Jahren 2007 bis 2009 ist das Jahr 2010 in den Niederungen das kälteste seit 2005 und auf den Bergen gemeinsam mit 1996 das kälteste seit 1985", so Experten.

Ein detaillierterer Blick auf die Temperaturverteilung Österreichs zeigt, dass die Jahresmitteltemperatur von Vorarlberg über Nordtirol, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich bis in das Burgenland nahezu ausgeglichen ist. Die Abweichungen bewegen sich hier zwischen minus/plus 0,3 Grad. Die größten Minus-Abweichungen zum vieljährigen Mittel wurden in den hochalpinen Regionen mit bis zu minus 0,8 Grad erreicht. Die absolut kälteste Temperatur wurde am 27. Jänner mit minus 27,6 Grad in Gars am Kamp (NÖ) erreicht.

Die relativ wärmsten Regionen waren in Osttirol, Kärnten und der Steiermark zu finden. Dort verlief das Jahr 2010 zwischen plus 0,4 und 0,8 Grad wärmer als zum Mittel. Im Juli, der österreichweit mit plus 2,6 Grad der relativ wärmste Monat des Jahres war, wurden auch die höchsten Temperaturmaxima erreicht. In St. Andrä/Lavanttal (K) kletterte das Thermometer am 22. Juli auf 37,2 Grad. Der Monat Juli war in Graz mit einem Mittel von 22,4 Grad auch der wärmste seit Beginn der Messungen im Jahre 1837.

2010 lag der Niederschlagsschwerpunkt im Nordosten - in sieben der zwölf Monate zum Teil deutlich über den vieljährigen Mittelwerten. Zum zweiten Mal in Folge erlangte der Weinbauort Langenlois (NÖ) mit 161 Prozent (726 Millimeter) Platz eins der Niederschlagsstatistik. Aber auch in Vorarlberg, im südlichen Kärnten und im Südburgenland lagen die Mengen mit 110 bis 130 Prozent deutlich über dem vieljährigen Mittel.

Über ganz Österreich erreichte die Sonnenscheindauer rund 96 Prozent des vieljährigen Mittels. Auf den ersten Blick scheint es zwar, dass die gesamte jährliche Ausbeute nur leicht unterdurchschnittlich ausfiel. Durch den markanten Anstieg der jährlichen Sonnenscheindauer seit Mitte der 1980er Jahre fällt das Jahr 2010 aber unter das sonnenärmste seit 1996.

Die aufsummierten Neuschneehöhen übertrafen im Jahr 2010 weitgehend die vieljährigen Mittelwerte. An manchen Orten, wie etwa in Retz (NÖ), fiel nahezu die dreifache der sonst üblichen Menge. Besonders wenig Schnee fiel im Oberen Inntal und am Arlberg.
 

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Unbeständiger mehr Wolken und Schauern, windig 12/16°

Im Zuge einer Kaltfront kommt es besonders entlang der Alpennordseite bis zum Wiener Becken sowie im Nordwesten zu dichter Bewölkung und teils schauerartigem Regen. Außerdem frischt der Wind aus West bis Nord für ein paar Stunden lebhaft bis kräftig auf. Die Schaueraktivität kann vor allem in Nordstaulagen bis weit in den Abend hinein andauern, dabei sinkt die Schneefallgrenze von West nach Ost auf ca. 1700 bis 1000m Seehöhe. Abseits der Berge reißt die Bewölkung am Nachmittag wieder auf, und zeitweise scheint dann auch die Sonne. Auf der Alpensüdseite bringt der Frontausläufer zumindest einzelne Schauer, vereinzelt auch Gewitter mit kräftigen Nordwindböen. Die Höchsttemperaturen sind zwischen 12 und 22 Grad angesiedelt, wobei in der Nordhälfte die Temperaturen bereits rückläufig sind und nach Sonnenuntergang meist rasch in den einstelligen Bereich wechseln. Heute Nacht: In der Nacht kommt es vor allem in einigen Nordstaulagen der Alpen noch zu einigen Regenschauern, die Schneefallgrenze sinkt stellenweise bis auf rund 1000m Seehöhe, ehe die Niederschlagstätigkeit auch dort weitgehend abklingt. Im übrigen Österreich ist es meist aufgelockert bewölkt, mancherorts sogar vorübergehend sternenklar. Der Wind weht meist nur noch schwach bis mäßig, vorzugsweise aus Nordwest bis Nordost. Am Alpenostrand bläst aber teils anhaltend lebhafter Nordwestwind. Die Temperaturen gehen auf ca. 9 bis 2 Grad zurück.
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