25. Juni 2021 | 19:29 Uhr

Feuerwehr

Wald- und Weinviertel hauptsächlich betroffen

Nach Unwetter: 1.600 Feuerwehrleute in Niederösterreich im Einsatz

Hagel- und Sturmunwetter haben am Donnerstagabend und in der Nacht auf Freitag die Helfer in Niederösterreich gefordert.  

Insgesamt standen 1.600 Mitglieder von 110 Feuerwehren im Einsatz, berichtete das Landeskommando Freitagfrüh. Die Hotspots lagen im Wald- und Weinviertel. Hauptsächlich betroffen waren die Bezirke Hollabrunn, Mistelbach, Gmünd, Horn, Zwettl und Waidhofen a. d. Thaya. In einigen Gemeinden wurden die Aufräumungsarbeiten am Freitag fortgesetzt.

Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich sprach von mehr als 300 Hausdächern, die durch den Hagel zerstört worden seien. Starkregen setzte zahlreiche Objekte unter Wasser, orkanartige Böen entwurzelten dutzende Bäume und rissen Telefon- und Stromleitungen zu Boden. In Wildendürnbach (Bezirk Mistelbach) ging gegen 0.30 Uhr durch Blitzschlag eine Scheune in Flammen auf.

Hollabrunn und Mistelbach besonders schlimm betroffen

Besonders wild ging es in den Bezirken Hollabrunn und Mistelbach zu. "Alt eingesessene Bewohner und erfahrene Feuerwehrleute erzählten, dass sie ein derartiges Unwetter noch nie erlebt hätten", schilderte Resperger. Hausdächer seien vom Hagel "regelrecht durchlöchert" worden. Heruntergefallene und kaputte Dachschindeln bereiteten Probleme auf den Straßen. Glashäuser und Fensterscheiben gingen zu Bruch, auch zahlreiche Autos wurden in Mitleidenschaft gezogen. Alleine im Bezirk Hollabrunn waren rund 800 Mitglieder von 50 Feuerwehren über mehrere Stunden hinweg gefordert. Dort führte nach Angaben des Bezirkskommandos auch die Pulkau Hochwasser.

Schwer gebeutelt wurde zudem Allentsteig im Bezirk Zwettl. Zahlreiche Häuser waren hier beschädigt worden, seitens der Stadtgemeinde wurde das Bundesheer zum Assistenzeinsatz angefordert. 21 Soldaten und zivile Bedienstete waren am Freitag an Ort und Stelle. Neben Kräften des Truppenübungsplatzes Allentsteig halfen auch Mitglieder des Pionierbataillons 3 aus Melk mit technischem Gerät im Waldviertel mit.

Spendenaufruf

Das Rote Kreuz Niederösterreich hat unter www.jetzt-helfen.at einen Spendenaufruf gestartet. Finanzielle Unterstützung kann auf das Konto vom Österreichischen Roten Kreuz Landesverband NÖ (IBAN AT04 2011 1000 0200 0814) unter dem Verwendungszweck "Katastrophenhilfe für Niederösterreich und Tschechien" überwiesen werden.

Die Arbeiterkammer (AK) Niederösterreich unterstützt von den Unwettern betroffene Mitglieder mit bis zu 1.000 Euro. Die Direkthilfe kann laut Aussendung für Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen im Wohnbereich beantragt werden. Kein Anspruch bestehe, wenn der gesamte Schaden durch eine Versicherung gedeckt ist. Anträge können in den AK-Bezirksstellen gestellt werden.